gegen mpu widerspruch einlegen?

7 Antworten

Hallo,

grundlegend erst mal vorab sollte Dein Kumpel ein negatives MPU-Gutachten nach Möglichkeit nicht der Führerscheinstelle zukommen lassen, und zudem dann auch unverzüglich den Antrag auf FE-Wiedererteilung wieder zurück ziehen. Dann kann ihm dieser erste Fehlversuch bei einer späteren Betestung nicht zur Last gelegt werden, und bei der FSST stünde er wieder so, als hätte er noch keinen Antrag auf FE-Wiedererteilung gestellt.

Wenn die Führerscheinstelle bereits vor der Durchführung der MPU-Begutachtung darauf hingewiesen hatte, das entsprechend zur Fragestellung ein Abstinenznachweis nötig wäre, so wäre eine Nichtbeibringung, oder zumindest keine Erfüllung der Mindestabstinenzdauer durch so eine Betestung bereits ein absolutes No-Go für eine MPU.

Zudem wird jeder MPU-Kandidat mit einer Fragestellung wegen Alkohol oder Drogen grundlegend damit zu rechnen haben, dass direkt vor Ort bei der MPU-Untersuchung auch noch mal eine Betestung auf die entsprechenden Substanzen durchgeführt werden wird.

Das Ergebnis einer Haaranalyse ist rückwirkend für 3 Monate rechtlich verwertbar, und ETG ist bei einer MPU wegen Alkohol inzwischen tatsächlich gefordert, und bei Feststellung dieses Markers dann auch ein Ausschlusskriterium.

Ein Widerspruch gegen ein negatives MPU- GA ( Alkohol ) wegen ETG in der Haaranalyse hätte damit praktisch so gut wie keinen Erfolg ( mehr ), wenn die Marker in einigen Zeiträumen / Abschnitten der Haarprobe zu hoch für eine andere Ursache wie z.B. ein falsches Deo, Lebensmittel, o.ä. Minimalstmengen für minimale Wertanhebungen waren.

Die entprechende Pflicht zur Vorinformationen der Mindestbedingungen einer MPU obliegt dabei stets dem Testaspiranten, und nicht der Führerscheinstelle oder dem Testinstitut.

Eine Anfechtung des Gutachtens wäre nur mit aufwendigen und kostpieligen Gegengutachten zur Entstehungsmöglichkeit des ETG-Peaks überhaupt denkbar, aber das kann dann ( mit ungewissen Chancen auf Erfolg ) zzgl. Anwaltskosten und Prozesskostenrisiko auch schnell mal ( erheblich ) mehr als eine neue MPU samt 12 Monaten Abstinenznachweis kosten. 😞 (

Meine Empfehlung wäre daher jetzt für ihn, weiterhin absolut auf jeglichen Konsum von Alkohol zu verzichten, auch jedes noch so banale Lebensmittel auf möglichen Alkoholgehalt hin zu überprüfen und ggf. zu meiden, sowie auch bei der Auswahl von Hygiene- / und Medizinprodukten entsprechend achtsam zu bleiben.

Dann kanns er in frühestens 3 Monaten freiwillig noch mal eine eigene Haaranalyse für Alkohol / ETG nach geeigneten Standards für eine MPU durchführen lassen, und dieses ( eventuell ) dann noch mal nach weiteren 3 Monaten. Damit hat er dann bereits einen 3 - 6 monatigen Abstinenznachweis vor Antritt der nächsten MPU-Betestung. Die nächste MPU-Betestung sollte dann zudem binnen spätestens 6 Wochen nach Deiner letzten Haaranalyse auch durchgeführt werden.

LG

Nein, man informiert sich vorher. Eigene Blödheit.

Ich vermute mal, er musste zur MPU wegen Drogenmissbrauch. Dann ist es absolut hirnrissig davon auszugehen, dass kein Drogentest durchgeführt wird.


Fazi50  18.01.2023, 10:29

Bei ETG sehe ich eher Alkohol als ( Mit- ) Grund für die MPU in dieser Fragestellung.

0

Das muss nicht extra gesagt werden. Was eine MPU ist, sollte jeder wissen. Ihr Sinn ist in diesem Fall erfüllt.

Gruß S.

.Er sollte 3 monate abstinenz nachweisen können , jedoch wurde das vorher nie erwähnt bzw. zu spät (ca. 1woche davor) sodass er nicht drauf geachtet hat.Und jetzt meine frage , ist das ein Grund das man das gutachten anfechten kann oder nicht?

Nein ist es nicht.

Die MPU macht man ja nicht umsonst, dazu gibt es eine Vorgeschichte. Und man kann sich wohl an 10 Fingern ablesen, was bei der medizinischen Untersuchung u.a. getetet wird, wenn einem der Führerschein, wegen Alkohol oder Drogen entzogen wurde.

ist das ein Grund das man das gutachten anfechten kann oder nicht?

Das ist egal, er hat ohnehin keine Aussiocht auf Erfolg.

Wenn er ess doch versuchen will, sollte er sich von einem Anwalt beraten lassen. Da es sich bei einer MPU um eine Verwaltungsentscheidung handelt ist ein Fachanwalt für Verwaltungsrecht der Ansprechpartner.