Gebet im Christentum?

7 Antworten

Vorschriften gibt es allgemein keine, aber einige Traditionen.

In der Katholischen Kirche gibt es das sogenannte "Stundengebet", das aber vor allem von den Pfarrern und in Klöstern gebetet wird. Das sind genau genommen 7 Gebetszeiten am Tag, bestehend jeweils aus einigen Psalmen, Lesungen aus der Bibel und ein paar Gebeten. Die wichtigsten Gebetszeiten sind die Laudes (Morgengebet) und die Vesper (Abendgebet), die manchmal auch von den ganz normalen Gläubigen gebetet werden.

Es gibt andere, die beten alleine oder gemeinsam den "Rosenkranz" oder haben verschiedene andere Gebetsformen. Wichtig ist vielmehr der Inhalt und die Haltung des Herzens als das Einhalten der äußeren Form. Nur etwas an Gebeten aufsagen, damit es gemacht ist und das Soll erfüllt ist, wird bei uns nicht als wirkliches Gebet verstanden. Es ist vielmehr wie eine Antwort auf die Beziehung und die Liebe, die Gott zu uns hat.

In anderen Konfessionen wie der Evangelischen Kirche, den orthodoxen Kirchen oder der Anglikanischen Kirche gibt es zum Teil ähnliche Traditionen und Formen. In Freikirchen gibt es fast gar keine festen Formen und alles wird frei und persönlich formuliert.

Ich hoffe, es dir möglichst einfach und verständlich erklärt zu haben. LG

An sich ist ein Gebet mit Gott grenzenlos. Da kannst du stehen, sitzen, knien, liegen, tanzen, laufen, die Augen zu- oder aufhaben, im Kopf beten, mit dem Geist oder mit dem Verstand, flüsternd, normal sprechend, rufend, schreiend, weinend, singend, in der Bibel lesend, du kannst beten, wann und wo du möchtest, sogar ein Spaziergang oder Musik kann ein Gebet sein. Als Christ ist man da absolut frei.

Es gibt nur eine einzige Hauptsache, auf die es ankommt:

Aufrichtigkeit

Gott möchte keine sonst wie religiösen Frauen und Männer. Er möchte unser Herz, unsere Ehrlichkeit.

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Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Königskind ❤🔥✝️
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Beten ist sehr wichtig und wir haben keine feste Uhrzeiten. Im Gegenteil. Apostel Paulus sagte, wir sollen ohne Unterlass beten (1. Thess. 5:16)

Das was wir meinen mit auf den Knien oder auf dem Boden hinlegen sind sogenannte Metanies. Das heißt Buße auf Griechisch. Wir orthodoxe Christen glauben an die heilige Tradition der Heiligen Kirchenväter. Dort wurde der sog. Hesychasmus "entdeckt". Dabei sagt man ununterbrochen, das Jesus Gebet

Herr Jesus Christus, Sohn Gottes, erbarme dich meiner

Die Kirchenväter, sagen, und das sehen wir Heute noch, dass dieses Gebet allein ausreicht, um die Theosis (Vergöttlichung - Einklang mit Gott - höchste spirituelle Stufe) zu erreichen. Und Während man dieses Gebet ununterbrochen sagt, macht man dabei Matanies.

Schaue dir gerne die Links an, werden dir Helfen. Vor allem der zweite über den Hesychasmus.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin ein orthodoxer Christ

Dass sich Katholiken platt hinlegen, ist mir neu. Das machen nur kath. Priester bei der Priesterweihe.

Ich finde, man betet am besten, wenn man zu Gott wie zu seinem lieben Vater spricht (was üblicherweise ja auch guten Morgen, guten Abend, Mahlzeit u.dgl. einschließt). Und natürlich kann man auch mit Freud und Leid zu seinem Vater kommen:

Wohin soll ich mich wenden,

wenn Gram und Schmerz mich drücken?

Wem künd ich mein Entzücken,

wenn freudig pocht mein Herz?

Zu Dir, zu Dir, o Vater,

komm ich in Freud und Leiden;

du sendest ja die Freuden,

Du heilest jeden Schmerz.

(Text von Johann Philipp Neumann, um 1800)

Beten heißt bittend Aufmerksamkeit schenken. Eigentlich geschieht es wortlos, aber den Christen wurde das Vater unser gegeben als Richtschnur.