Gebet an aphrodite?

3 Antworten

Okay, fangen wir doch mit den Grundlagen an. Unten findest du eine simple Anleitung auf Grundlage antiker und moderner Praxis im Hellenismus.

Wenn du wissen willst, warum diese Schritte und was sie genau bedeuten, dann musst du genauer recherchieren - daher meine Nachfrage, die Quellen, die ich kenne, sind fast alle auf Englisch.

Vorbereitung:

Wasche deine Hände unter fließendem Wasser

Stelle nach Möglichkeit eine Opfergabe bereit (Räucherstäbchen, Wein, Olivenöl, zur Not tut es auch ein Glas Wasser)

Hebe die Arme, mit den Handflächen nach oben.

Gebet:

Ein Gebet hat normalerweise drei Teile

1.Aufmerksamkeit

Die willst die Aufmerksamkeit der Gottheit auf dich richten. Beginne mit "Höre mich Aphrodite" oder "Komm zu mir, Aphrodite"

Traditionell folgen nach dem Götternamen drei typische und zu deinem Anliegen passende Titel

Optionen findest du zum Beispiel hier:

https://www.theoi.com/Cult/AphroditeTitles.html

2. Argument:

Sag, warum dein Gebet erhört werden sollte. Üblicherweise "weil ich hier Opfergaben für dich habe" oder "weil du mich schon lange beschützt hast" oder "weil ich dir Dankopfer geben werde, wenn es klappt".

3. Anliegen

Formuliere dein Anliegen. Es kann einfach Wertschätzung sein, oder eine konkrete Bitte.

Beispiel:

Höre mich, Aphrodite, aus Meerschaum geborene, Wohlgeformte, die den Sieg bringt

Siehe, ich biete dir Räucherwerk mit angenehmem Duft, und süßen roten Wein.

Bitte gib mir Mut und Zuversicht, und lass mich Schönheit ausstrahlen, dass ich mich traue , X ins Kino einzuladen.

.

Quellen:

https://youtu.be/Gkjf0PCsg7c?si=AFYj37CLgon3ix7o

Pulleyn, S. (1997). Prayer in Greek religion. Oxford: Clarendon Press.

Petrovic, A., & Petrovic, I. (2016). Inner purity and pollution in Greek religion. Oxford: Oxford University Press.

KINDT, J. (2015). PERSONAL RELIGION: A PRODUCTIVE CATEGORY FOR THE STUDY OF ANCIENT GREEK RELIGION? The Journal of Hellenic Studies, 135, 35–50.

Woher ich das weiß:Recherche

Bjarne523 
Beitragsersteller
 02.09.2024, 17:27

Danke sehr für die Antwort und Tür mir leid dass ich nicht auf deine Nachfrage geantwortet habe ich nahm an dass es irgendwie doof gemeint war

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Schemset  02.09.2024, 17:48
@Bjarne523

Nö, das war rein praktisch gefragt... Damit ich weiß, mit welchen Links ich dir weiterhelfen kann. Der YouTube Kanal von Aliakai ist nämlich ausgezeichnet, aber ich kann auch noch ein paar deutsche Ressourcen und Kontakte auftreiben , denke ich

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Aphrodite Istrien Göttin der Liebe. Und nur das hat sie - immer - im Sinn, das ist ihre große Leidenschaft.

Somit muss ein Gebet zu ihr über diesen Weg gehen.Aphrodite liebt die Liebe, liebt es, Liebe zu machen und zu geben. Dein Weg sollte der gleiche sein.

Und dies geht nur über Onanie.Onanie ist die einzig wahre Liebe AN UND FÜR SICH !

Also, Du siehst: Ganz einfach…

Heutzutage gibt es schon n paar kleine Grüppchen, die die antiken Götter anbeten. Das empfinde ich jedoch als Kokolores - die Götter waren nicht Teil einer Religion, sie waren damaliger Stand der Wissenschaft / Erklärmodelle…Man schuf sie nach dem Bild der Menschen, wollte möglichst nichts mit ihnen zu tun haben, wenn, dann war das meist nie problemlos…und hielt sie halt irgendwie besänftigt euch Opfergaben. Eine Anbetung im Sinne, wie Du es meinst, also religiös, gab es nur in den Mysterien, bei den Mystikern (bekanntester war Orpheus - der gründete sowas, wie nen Orden).

Die olympischen Götter aus der Mythe waren eigentlich nur Kindsköpfe (mit unterschiedlichen menschlichen Charakteren)…wie aus einem Märchenbuch…

Woher ich das weiß:Hobby – Seit 15 Jahren Beschäftigung mit der gr. Mythe und Antike

Schemset  02.09.2024, 13:11
Das empfinde ich jedoch als Kokolores - die Götter waren nicht Teil einer Religion, sie waren damaliger Stand der Wissenschaft / Erklärmodelle…Man schuf sie nach dem Bild der Menschen, wollte möglichst nichts mit ihnen zu tun haben, wenn, dann war das meist nie problemlos…und hielt sie halt irgendwie besänftigt euch Opfergaben.

Selbstverständlich ist das Religion.

Sie funktioniert vielleicht an einigen Stellen etwas anders, als man es bei uns heutzutage gewohnt ist. Aber Gebete und Anbetung gab es selbstverständlich, und nicht nur in den Mysterien. Hast du Mal Hesiod gelesen?

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Highner64  02.09.2024, 15:41
@Schemset

Ja, klar hab ich die Theogonie gelesen, bisschen auch Herodot, gerne Vergil, am liebsten Ovid…natürlich auch Platon, Apuleius, Aristoteles, Epikur, etc Selbstverständlich auch Sophokles, Aristophanes, …also die Dichter.
Meist auf Deutsch, gerne auch Latein…wenn mir möglich auch Altgriechisch (da schwächel ich aber).

Ich beziehe mich natürlich nicht auf diesen kindischen Hellenismos - mir geht s da drum, was das damal, in der Archaik , war. Das war Mythologie…und Mythologie ist nunmal nicht Religion…wer das behauptet hat nun wirklich keine Ahnung.

Doch, wenn s Dir wichtig ist..-gerne geb ich Dir Recht…und amüsier mich köstlich.😎

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Highner64  02.09.2024, 15:43
@Highner64

Ach, noch eins: Gebete und Anbetung sind vielleicht Teil einer Religion…machen sie aber nicht aus, sind nur Tei der Definition.

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Schemset  02.09.2024, 16:36
@Highner64

Hmmm... Offensichtlich haben wir verschiedene Definitionen von "Religion"

Ich würde eine Religion definieren als eine spezifische Sammlung von Mythen und rituellen Praktiken, die Vorstellungen von Göttlichen Kräften und ihrer Interaktion mit den Menschen beinhalten, sowie Ideen über die Herkunft der Welt, den Sinn des Lebens und was nach dem Tod geschieht.

Wie würdest du Religion definieren?

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Schemset  02.09.2024, 16:58
@Highner64
Ich beziehe mich natürlich nicht auf diesen kindischen Hellenismos - mir geht s da drum, was das damal, in der Archaik , war. Das war Mythologie…und Mythologie ist nunmal nicht Religion…

... Aber Mythologie ist Teil davon. Wenn auch manchmal ein überschätzter Teil.

Wenn du Hesiod anschaust, da kommt erst die berühmte Theogonie... Aber historisch viel interessanter finde ich den nächsten Teil. Und da findest man nicht nur Ermahnungen zur Ethik und interessante Einblicke in Landwirtschaft und Technologie, sondern auch Hinweise zur religiösen Praxis. Oder zumindest das, was ich als solche definieren würde.

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Highner64  02.09.2024, 20:49
@Schemset

Na ja, ich bin Protestant…da seh ich jetzt echt wenig Mythos…und, wenn ich einen sehen würde, würde ich nicht dran glauben. Ich bin vielleicht ein schlechter Christ 😄…beim Islam, mit seinen 72 Jungfrauen isses sicherlich anders.
In Werke und Taten spricht Hesiods mMn sicherlich keine ethischen Ermahnungen aus - moralisch wollte er bestimmt niemand kommen. Hesiod war in seiner Theogonie ein Sammler und „Koordinator“ in ne einigermaßen sinnige und nachvollziehbare Reihenfolge bringender Dichter. Mit viel Fantasie…und immer dem Ziel, da was erfolgreiches (Sophist) zu schaffen. Vielleicht im Challenge mit seinem Spezl Homer.
Religiöse Praktiken kamen aus der Mystik…so seh ich das und 9ch hab mich schon ne Weile mit beschäftigt. 😄

Natürlich haben wir unterschiedlichste Definition der Religion…es gibt nicht die eine wahre Definition. Mythologie ist da schon einfacher zu deuten…eben Erzählungen, Dichtungen. Die Geschichten werden in unterschiedlichster Weise weitergegeben.

Der archaische Mensch hatte keine Religion, keinen Glauben nötig…der Mensch lebte eh in einer „anderen“ Welt (keine lineare Zeit…?) und alles war - da übrigens durch die damals dominante rechte Hirnhälfte erlebtund gelebt - einerseits wohl magisch, andererseits absolut real. Sprich: Man glaubte nicht an Götter, man wusste, dass es sie gibt. Ohne Zweifel. Da bei Religion einer der größten Aspekte der Glaube ist, war dies somit hinfällig. Einen Sinn im Leben suchte man nicht - vielleicht Gerechtigkeit. Na ja, und dafür gab s ja diesen Zeus…

Sorry, ich kann hier nicht all meine Gedanken - obwohl s nötig wäre, - formulieren …vielleicht treffen wir uns mal auf n Kaffee in Stuttgart…😉

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Schemset  02.09.2024, 22:44
@Highner64
Na ja, ich bin Protestant…da seh ich jetzt echt wenig Mythos…

Uhm... ihr habt eine ganze Schriftensammlung voller Mythen?!

"sola scriptura" - hast du diese Schrift mal gelesen? Genesis, Sintflut, Exodus, Messias... das ist alles Mythologie. Dass ihr es als Historie darstellt ändert nichts an der Natur diese Geschichten und Motive. Es geht darum, die Welt zu erklären... Wie ist sie entstanden, warum ist sie, wie sie ist, warum sind Götter und Menschen getrennt und wie können sie versöhnt werden... Zu jedem dieser Motive kann ich dir ebenso gut eine ägyptische Geschichte nennen.

und, wenn ich einen sehen würde, würde ich nicht dran glauben.

Dran glauben, im Sinne von: "für historische Wahrheit halten"? - das ist gut. Aber das ist auch ganz normal. Glaubst du wirklich, die Menschen der Antike und der Bronzezeit hätte all die Geschichten für bare Münze genommen? Mitnichten! Es gibt bereits seit ca. 2000 v Chr. überlieferte Texte, die die Tradition in Frage stellen und offen skeptisch sind (siehe Das Gespräch des Lebensmüden, das skeptische Nachwort im Ptah-Hotep, oder den "sumerischen Hiob". Wir können aufgrund der vielschichtigen und diversen Ünerlieferung davon ausgehen, dass bereits in der Bronzezeit verschiedene Ideen gleichzeitig in einer Gesellschaft existierten - von naivem Glauben über reflektierte Deutung als Metaphern bis hin zu relativ offener Skepsis.

In Werke und Taten spricht Hesiods mMn sicherlich keine ethischen Ermahnungen aus - moralisch wollte er bestimmt niemand kommen

Ich zitiere mal aus meiner Reclam-Ausgabe

[275]"Diese Ordnung setzte nämlich Kronion den Menschen, den Fischen, allem Getier und fliegenden Vögeln: daß Tiere zwar einander auffressen, weil bei ihnen kein Recht herrscht, während er den Menschen Recht verlieh, das höchste Gut von allen.

[297] Du aber denke stets an mein Gebot! Arbeite, Perses, gottvoller Kerl, auf dass der Hunger dich hasse, Demeter aber liebe, die schön bekränzte, hehre, und deine Scheuer mit Nahrung fülle. Hunger ist ja dem Faulen durchaus ein treuer Gefährte. Dem aber zürnen Götter und Menschen, der faul dahin lebt nach Art der stachellosen Drohnen, die faule Prasser sind und den mühsam geernteten Honig der Bienen verfressen.

[318] Nicht geraubte Güter sind großer Segen, sondern nur, was Götter uns schenken. Denn mag einer auch kraft seiner Faust große Güter erraffen oder zungenfertig erschwatzen ( wie es oft geschieht, wenn Habgier den Sinn der Menschen verblendet und Frechheit alle Scheu verjagt), so stürzen die Götter leicht diesen Mann, lassen sein Haus schwinden, und kurze Zeit nur bleibt ihm der Wohlstand.

...

Also, ich kann mir nicht helfen, aber ich sehe da ganz schön viele moralische Ermahnungen...

Hesiod war in seiner Theogonie ein Sammler und „Koordinator“ in ne einigermaßen sinnige und nachvollziehbare Reihenfolge bringender Dichter. Mit viel Fantasie…und immer dem Ziel, da was erfolgreiches (Sophist) zu schaffen. Vielleicht im Challenge mit seinem Spezl Homer.

In der Theogonie , meinetwegen. Aber ich spreche vom zweiten Teil der Werke und Tage

Religiöse Praktiken kamen aus der Mystik…so seh ich das und 9ch hab mich schon ne Weile mit beschäftigt. 😄

Sehe ich gar nicht. Religiöse Praktiken kommen meiner Meinung nach aus der Steinzeit. Die altägyptische Religion zeigt sogar relativ klar die Ursprünge von Gottheiten, Symbolen und Vorstellungen schon weit vor der Erfindung der Schrift.

Natürlich haben wir unterschiedlichste Definition der Religion…es gibt nicht die eine wahre Definition. Mythologie ist da schon einfacher zu deuten…eben Erzählungen, Dichtungen. Die Geschichten werden in unterschiedlichster Weise weitergegeben.

Ich habe das Gefühl, wir haben auch von Mythen eine verschiedene Auffassung... wenn du meinst, als Protestant hättest du keine... ...

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Schemset  02.09.2024, 22:45
@Highner64
Der archaische Mensch hatte keine Religion, keinen Glauben nötig…der Mensch lebte eh in einer „anderen“ Welt (keine lineare Zeit…?)

Zyklische und lineare Zeitvorstellung... Jep, dazu ja habe ich auch mal was gelesen. Ist das von Jan Assmann oder ist das Eliade? Weiß ich nicht mehr. Weißt du eine Quelle?

und alles war - da übrigens durch die damals dominante rechte Hirnhälfte erlebtund gelebt - einerseits wohl magisch, andererseits absolut real.

So viel anders war die Denkweise nun auch nicht. Klar, an ein paar Stellen muss man umdenken und den Standpunkt wechseln. Aber wenn man sich genug damit beschäftigt und vielleicht noch eine Sprache lernt, dann findet man sich da schon hinein. Geht dir das mit Latein nicht so?

Sprich: Man glaubte nicht an Götter, man wusste, dass es sie gibt. Ohne Zweifel.

Stimmt. Die Sonne gibt es, klare Sache . Das macht meine Verehrung des Sonnengottes nicht weniger religiös, oder?

Da bei Religion einer der größten Aspekte der Glaube ist, war dies somit hinfällig.

Irrtum. Ein "Bekenntnis" ist meiner Meinung nach lediglich eine seltsame Sonderform religiösen Ausdrucks, üblich nur in Christentum und Islam. Aber das ist nicht der Kern der Sache. Das Wort "Religio" selbst ist sogar älter als diese Bekenntnisse, es wird nämlich schon von Cicero definiert.

Einen Sinn im Leben suchte man nicht -

Tatsächlich? Wie kommst du auf das schmale Brett? Alle spätere Philosophie wird manchmal immer noch als "Fußnoten zu Platon" bezeichnet, und Aristoteles' Organon war bis weit ins Mittelalter der maßgebliche Kanon. Beide Philosophen waren hellenische Polytheisten.

vielleicht Gerechtigkeit. Na ja, und dafür gab s ja diesen Zeus…

Das ist eine an Verunglimpfung grenzende Vereinfachung. Sorry, ist vermutlich nicht bös gemeint von dir, aber ernsthaft:

Es gibt im alten Orient nachweislich seit der mittleren Bronzezeit, vielleicht früher, eine reiche Tradition and philosophischen und moralischen Lehrtexten, die sich ausführlich mit Fragen der Gerechtigkeit und der besten Lebensweise eines Menschen beschäftigen.

Sorry, ich kann hier nicht all meine Gedanken - obwohl s nötig wäre, - formulieren …vielleicht treffen wir uns mal auf n Kaffee in Stuttgart

Stuttgart ist für mich ein bisschen weit ab... Aber wenn ich mal wieder bei der Verwandtschaft in Albstadt bin melde ich mich ;-)

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Highner64  03.09.2024, 00:58
@Schemset

Das ist nun mal wirklich ne Diskussionsgrundlage!

ich greif nur mal kurz den erwähnten Platon auf: Yep, er war ein Philosoph - die Zeiten der Mythe waren da schon längst vorbei. Ich denke an die Menschen, deren Lieder Hesiod und Homer sammelten…entsprechend vor dem Hellenismus…und da bleib ich auf meinem Brettchen.
Latein, etc. lernen wir in der heutzutage dominierenden linken Hirnhälfte! Da haben wir bisschen an einander vorbeigeredet.

Also, bis dann…Ich sitze meist im GALAO.😎

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Die regieren nicht mehr und sind weitergezogen,das bringt nichts mehr.Die haben jetzt anderes zu tun.

Woher ich das weiß:Hobby – Wo nicht weiser Rat ist geht das Volk unter Sprüche 11, 14