Gartenmauer Putz teilerneuern?
Guten Abend,
nachdem wir uns letztes Jahr ein älteres Häuschen gekauft haben und ich beim der Renovierung/Sanierung im Innenbereich schon viel lernen konnte, mache ich mich langsam an den Außenbereich.
Die Grenzmauer auf unserem Grundstück zum Nachbar hatte ein paar hässliche abgeplatzte Putzstellen, also haben wir Hammer und Meißel bzw. elektrischen Meißel ausgepackt und allen losen Putz entfernt. Jetzt sieht es so aus wie auf dem Bild. Der Putz der jetzt noch dran ist, ist wirklich fest. Den runterzuholen wäre mühsam.
Ich möchte nun bald wieder eine schön verputzte Mauer haben und habe ein paar Fragen zum genauen Vorgehen (Verputzt habe ich bisher nur im Innenraum):
- Kann ich den alten Putz dran lassen, ohne zu wissen was dieser für ein Putz ist? Er macht einen recht sandigen Eindruck.
- Ich nehme an ich muss die Farbreste entfernen. Hat da jemand einen Tipp wie das am besten geht? Mir fällt nur Drahtbürste, Flex mit Bürstenaufsatz oder halt wieder Hammer/Meißel ein.
- Dann alles mit Tiefengrund behandeln?
- Mit welchem Putz gehe ich dann am besten drüber? Kalk-Zement-Putz? Muss ich im unteren Bereich einen Sockel(sprich Zement-)Putz nehmen?
- Ist es ratsam ein Kunststoff-Putzgitter in den Putz einzuarbeiten um Risse vorzubeugen? Hab das Innen auch schon mal gemacht.
- maximale Schichtdicken und Trocknungszeiten werden natürlich eingehalten. Anschließend würde ich gerne mit einem Scheibenputz die Oberfläche schön machen. Jeder mineralische Scheibenputz sollte dafür geeignet sein wenn ich vorher Kalk-Zement-Putz verarbeite, oder?
- Gibt es etwas was ich dann bei der Farbe beachten muss oder ist herkömmliche Silikonharzfarbe ausreichend?
Die Ziegel werde ich in Absprache mit dem Nachbar vorher abnehmen und anschließend mit Dichtschlämme/Mörtel wieder neu aufsetzen.
Vielen Dank im Voraus für eure Ratschläge und Tips!
Ah ja, die Mauer ist etwa 10m lang.
Gruß
Marius
7 Antworten
Also erstmal das alte runter. Ich bin echt immer für Teilerneuerung wenn das Sinn macht, aber das macht es hier nicht. Dann eine Grundierung, die die Mauer zusätzlich verkieselt. Dann kompletter Neuverputz mit höherem Zementanteil.
Punkto Farben will ICH da mal keine Ratschläge geben. Da bin ich echt keine Fachfrau. Da sollte man halt einen Ausgleich zwischen Umwelt und Praktikabilität finden und was man arbeitstechnisch in der Folge leisten kann..
Weil ich gesundheitlich eingeschränkt bin, nehme ICH Anstriche, die lange halten, auch wenn weniger umweltfreundlich. Die kaufe ich beim Maler und nicht im Baumarkt. Im Baumarkt bekommt man keine Malerqualität.. Die Farben beim Maler sind schon bedeutend teurer, aber ich gebe das aus. Ich will nicht mal alle 10 Jahre streichen MÜSSEN. Ein guter Anstrich hält 20 Jahre oder länger- an der Wetterseite aber etwas kürzer
Hallo, 10 Meter ist ja schon ein Stück. Ich würde mit einem Hochdruckreiniger die Wand abstrahlen. Dabei wird auch noch einiges an Farbe wegfliegen danach den Rest der Farbe abschlagen. Dann hättest du eine fast homogene Fläche, danach mit einem Zementputz neu veputzen und eine Mineralische Farbe austragen.
Also was hält, kann oben bleiben. Ebenso die Farbe. Sie ist ohnehin hell. Malst Du dann eben doppelt drüber.
Doch dann wird es richtig tricky. Du musst herausfinden, welche Chemie der Mauerputz hat: Kalk? (ist oft der Fall, wenn die Mauer schon älter wäre). Das ist ganz wesentlich. Da kannst Du auch Kosten für die richtige Antwort riskieren.
Du darfst nur mit einem Putz drüber gehen, der chemisch passt. Frage Dich am besten bei einer Beratungsstelle für Bau durch (in Österreich gäbe es das z.B. bei den Landesregierungen). Im Baumarkt ist es ein Glücksfall, wenn Du einen Schlauen erwischt.
Die nächste Frage ist: Zieht die Mauer Feuchtigkeit? Wenn ja, dann muss der Putz diffusionsoffen bleiben. Ansonsten staut sich die Nässe dahinter, friert und alles platzt ab. Ja, sie kann dann die Feuchtigkeit uU auch hochziehen. Ist aber der kleinere Schaden. Dann musst Du eben wieder neu malen. Besser, als das "Darunter" ist hinüber.
Du hast Dir sehr viel Gedanken für sehr viel Arbeit gemacht...
Ich würde es trotzdem anders angehen:
- Wand begrünen - dann ist egal wie es drunter aussieht
- Wand unverputzt lassen = ist es letztlich wirklich mehr Arbeit, den Restputz auch runter zu machen?...
ansonsten wir bei soviel unbekannten Parametern nur Probieren über Studieren gehen :)
Schlechte Idee. Ohne Putz und Farbe ist die Mauer ungeschützt und wird durch Feuchtigkeit und Frost immer weiter kaputtgehen. Eine Begrünung fördert das sogar noch, da diese mehr Feuchtigkeit an die Mauer bringt, die Schäden verursacht.
Leider ist die Wand sehr unregelmäßig gemauert, kommt auf dem Bild vielleicht nicht so rüber. Soll heißen manche Steine stehen 2-3 cm mehr aus der Wand raus als andere. Was natürlich auch die Menge an Putz erhöht...
An sich bin ich für eine Klinkeroptik, eventuell mit Farbe gestrichen immer zu haben, aber leider kann ich mir das hier nur schwerlich schön vorstellen...
Des weiteren ist beim Putz abklopfen auch der Mörtel zwischen den Steinen immer sehr weit mit herausgebrochen. Kann man so eine Mauer wirklich komplett unverputzt stehen lassen oder laufe ich Gefahr dass der Mörtel weiter rausgewaschen wird bzw Feuchtigkeit hochzieht und mir irgendwann die Mauer zusammenkracht?
Gruß
Marius
Zuerst wirklich sichergehen, dass der verbliebene Putz überall fest hält und es keine hohlen Stellen gibt. Dann die Mauer mit verkieselungsfähigem Tiefgrund härten. Die abgeplatzten Stellen neu verputzen mit Kalkzementputz, damit sie wieder eben mit dem verbliebenen Putz sind.
Darauf kann vollflächig ein Armierungsgewebe aufgebracht werden, um Rissen vorzubeugen. Darauf den mineralischen Scheibenputz, vorher mit der vom Putzhersteller empfohlenen Grundierung grundieren.
Bei beidem kann im Bodenbereich auf Zementmaterialien gesetzt werden, da Zement beständiger gegen Feuchtigkeit ist.
Ich würde dann keine Silikonharzfarbe, sondern ebenfalls mineralische Farbe nehmen, z.b. Silikatfarbe. Diese passt besser zum System und kann im Bodenbereich mehr Feuchtigkeit von innen (Bodenfeuchte) nach außen lassen, ist also durchlässiger.
Die Materialien nicht im Baumarkt, sondern im Fachhandel kaufen. Dort gibt es bessere Qualität und kompetentere Beratung.
Gute Idee !