Gardinenstangen etc. an Backsteinwand befestigen?
Guten Tag zusammen,
vor Kurzem bin ich in eine schöne Altbau-Wohnung gezogen. Der Bau stammt aus der Zeit um 1900 und die Wände scheinen komplett aus Backsteinen (Ziegelsteinen) zu bestehen.
Als ich die aufgestellten Bücherregale mittels Wandhaltern und Dübeln vor Umkippen sichern wollte, erwies sich das als schwierig: Beim Anbohren bröselte die Wand nur so vor sich hin (unter Auswurf stark färbenden, ockerfarbenen Steinmehls) und die Dübel ließen sich nicht wirklich befestigen. Nur mittels einer 2-Komponenten-Masse von HILTI haben sich die Schrauben schließlich in der Wand befestigen lassen.
Nun steht das Anbringen von Gardinenstangen im Wohnzimmer an. Die Gardinen haben aufgrund der großen Raumhöhe ein ziemliches Gewicht und es ist unbedingt nötig, dass die Gardinenstangen stabil und sicher an der Wand befestigt werden.
Wie kann dies am besten bewerkstelligt werden? Gibt es spezielle Dübel oder andere Befestigungstechniken für (alte) Backstein- oder Ziegelwände? Oder sollte ich auch hier auf eine chemische Befestigung zurückgreifen? Gibt es Tipps zum Bohren von Backsteinen?
Für alle Tipps und Hinweise bin ich sehr dankbar!
4 Antworten
8mm Loch bohren (oder auch 10mm) und mit dem Staubsauger das Loch aussaugen. Fischerdübel verwenden (z.Bsp. SX 8x40 diese spreizen in 4 Richtungen und halten wegen weichem Kunststoffmeterial sehr gut).
Wenn die sandige Fuge getroffen wurde (Problem in Altbauten), mit dem Blumensprüher das zu groß gewordene und vom losen Staub befreite (ausgesaugte) Loch kräftig vornässen und den Fischerdübel in dünnflüssige Gipsmasse tauchen und damit das Bohrloch innen benetzen, den Gips am Bohrlochrand vom Dübel absteichen und die Gipsmasse ins Bohrloch schieben. Mehrfach wiederholen, bis das Bohrloch ordenlich mit Gipsmasse eingesabbert ist. Dann den Dübel im Bohrloch positionieren.
Am nächsten Tag kann befestigt werden. Preiswert und hält bombenfest!
Wenn du eine vernüftige Schlagbohrmaschine hast, dann bohre halt vor und verwende anständige Fischer-Dübel. Welche du brauchst, wird man dir erzählen, wenn du den Bohrstaub mitnimmst.....
Es gibt keinen Stein (der im Hausbau Verwendung findet), den man nicht Bohren kann und wo kein Dübel die Schraube hält.
Das Problem dieser Baujahre (um 1900) sind die Mörtelfugen, die oftmals nur aus Kalkmörtel bestehen und inzwischen bröselig sind, wie reiner Sand.
Beim Setzen von Löchern in die Steine im Kaiserformat , nimm an unauffälliger Stelle die 18mm Kalkputzmörtel im schmalem Streifen ab. Dann erkennt man die "weiche" Fuge und die feste Steinlage. Um die Zeit wurden akkurate Lagen gemauert . .Beim Bohren einen scharfen Bohrer statt SDS , verwenden . Materialschonend !
Für manche Wandbaustoffe gibt es Spezialdübel (so für Gasbeton, Porenton, usw...)