Ganzkörper Knochenszintigrafie Dauer?

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Wie lange dauert eine Knochenszintigraphie?

Damit sich das Radiopharmakon ausreichend im Knochen stoffwechselabhängig anreichern kann, können erst nach zwei bis drei Stunden nach Injektion der Substanz Aufnahmen des gesamten Skelettsystems mit einer Gammakamera angefertigt werden. Die Aufnahme mittels Gammakamera, die die eigentliche Untersuchung darstellt, dauert ungefähr 30 Minuten.

Der Patient liegt in dieser Zeit bequem auf einer Liege und wird aufgefordert, für etwa 30 Minuten stillzuhalten und sich nicht zu bewegen. Dies ist für die Aufnahme einer guten Bildqualität nötig. Insgesamt sollte man für die Untersuchung ungefähr vier Stunden Zeit einplanen.

Was ist danach zu beachten?

Es ist wichtig, während der Wartezeit – nach Injektion des Radiopharmakons – ausreichend Flüssigkeit zu trinken, damit die Aktivität, welche nicht im Knochen gebunden wird, gut über die Nieren eliminiert werden kann. Während der Wartezeit von zwei bis drei Stunden, das heißt bis die radioaktiv markierte Substanz die gewünschte Anreicherung erreicht hat, darf der Patient die Abteilung noch einmal verlassen und zum Beispiel einen Spaziergang machen oder in der Cafeteria der Klinik speisen.

Knochenszintigraphie – Risiken

Die Durchführung einer Knochenszintigraphie ist mit einer nur geringen Strahlenbelastung verbunden, die nur kaum höher als eine Röntgenuntersuchung und weniger als bei einer Computertomographie ist. Die Menge einer radioaktiv markierten Substanz, die intravenös verabreicht wird, zerfällt innerhalb weniger Minuten bis Tage und wird über die Nieren ausgeschieden. Der vorliegenden Studienlagen zufolge, besteht somit kein messbar erhöhtes Risiko von Spätschäden. Da die Strahlenbelastung so gering ist und eine renale Elimination stattfindet, können sich auch Kinder, sofern nötig, der Untersuchung unterziehen lassen.

Folgende mögliche Nebenwirkungen, die sich während der Untersuchung ergeben können, allerdings sehr selten vorkommen, sind unter anderem:

  • vorübergehendes Hitzegefühl (im Zusammenhang mit der Gabe des Radiopharmakons über den peripher venösen Zugang)
  • Hautreaktionen: Juckreiz, Rötung
  • metallischer Geschmack
  • leichte Übelkeit

Das Auftreten der Nebenwirkungen ist meist gering und klingt innerhalb kürzester Zeit von alleine ab. Darüber hinaus kann es, bedingt durch die Punktion einer Vene (peripher venöser Zugang), worüber das Radiopharmakon verabreicht wird, zu Gefäßverletzungen und einem Bluterguss kommen. Auch die Entstehung von Infektionen sind prinzipiell möglich, treten aber sehr selten auf.

Knochenszintigraphie – Auswertung

Die Knochenszintigraphie erlaubt mit sehr hoher Sensitivität die Detektion von Knochenarealen, die einen erhöhten Stoffwechsel besitzen: aus dem Szintigramm können Knochenmetastasen, bei denen aufbauende Vorgänge (osteoblastische Metastasen) überwiegen, erkannt werden. Die Knochenszintigraphie weist allerdings eine geringe Spezifität auf, was bedeutet, dass eine Differenzierung der Erkrankung nicht sicher möglich ist: Knochenveränderungen wie Arthrose, Arthritis oder Entzündungen können nämlich ähnlich wie Metastasen aussehen, weshalb weitere Informationen (zum Beispiel: Primärtumor bekannt, Suche nach Metastasen) nötig sind, um Szintigramme auswerten zu können.

Als weitere Einschränkung ist zu nennen, dass sich nicht alle malignen Knochenprozesse darstellen lassen. So ist die Darstellbarkeit von rein osteolytischen Metastasen im Gegensatz zu osteoblastischen Metastasen eingeschränkt. Auch kann die Diagnose von auf das Knochenmark begrenzte Tumore und/oder schnell wachsende Tumore mit nur geringer Knochenneubildungen (Beispiel: Plasmozytom) weniger gut mittels Knochenszintigraphie erhoben werden.

Die folgende Abbildung (Darstellung von dorsal/hinten) ist ein Beispiel für eine erhöhte Stoffwechselaktivität, die im linken Ellenbogengelenk deutlich erkennbar ist; sichtbar ist eine Anreicherung des intravenös verabreichten Radiopharmazeutikums in diesem Bereich. Es handelt sich hierbei allerdings nicht um eine Knochenmetastase, sondern um einen entzündlichen Prozess bei einem Patienten mit Psoriasis-Arthritis im linken Ellenbogengelenk. Eine vorangegangene ausführliche Anamnese und die Klinik sowie Laborparameter sind entscheidend, um in diesem Fall eine Metastase ausschließen zu können.

Woher ich das weiß:Recherche

Rentner1955  07.11.2021, 11:38

Danke für die Stern.VG

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Die Frühaufnahmen ca. 10 Minuten, anschließend ca 3 Stunden warten, Spätaufnahmen dauern je nach Kamera 40 Minuten bis 1 Stunde.

Eine Blutuntersuchung allein ist oft nicht aussagekräftig, daher werden weitere Untersuchungen veranlasst.