Gab es in der Steinzeit schon feste Beziehungen zwischen zwei Personen?

Ja 84%
Nein 16%

19 Stimmen

12 Antworten

Ja

Ja man lebte soweit ich weiß sogar in großen Familien. Die Geburtenrate war auch relativ hoch und somit waren die Partner auch näher zusammen.

Nein

" Steinzeit" ist ein sehr dehnbarer Begriff und das Paläolithikum, also die Altsteinzeit begann schon lange, bevor der Homo sapiens das Licht Afrikas erblickte, vor schätzungsweise anderthalb bis zweieinhalb Millionen Jahren.

Als Abkömmlinge bzw. entwicklungsgeschichtliche Geschwister der Primaten dürften unsere frühen Vorfahren deswegen eher in der Sippe als in der Zweierbeziehung gelebt haben.

Da diese Vorfahren als Jäger und Sammler unterwegs waren, hat es wohl auch keinen festen Besitz gegeben, an dem diese Menschen sesshaft waren. Eine Paarbeziehung dürfte aber eher Bestand haben, wenn sich das Paar durchgehend gemeinsam an einem Ort aufhält.

Sesshaft wurde der moderne Mensch (homo sapiens) aber erst vor etwa 10.000 Jahren. Im Laufe dieser Entwicklung hat sich auch das Eigentum an Grund und Boden sowie das Eigentum an anderen Menschen entwickelt.

Bis weit in unsere Zeit war aber auch die Paarbeziehung eher eine Form von Eigentum, die ein Mann an seiner Frau gehabt hat. In matriarchalischen Kulturen halt umgekehrt.

Ich nehme an, du meinst die früheste Epoche der Menschheitsgeschichte? Die dauerhafte Zweierbeziehung kam erst in der Jungsteinzeit auf, als sich das Leben grundlegend änderte. Aus Jägern und Sammlern wurden Ackerbauern und Viehzüchter, die Nahrungsaneignung ging über zu Nahrungsproduktion. Die Geburtenrate verdoppelte sich auf im Schnitt alle zwei statt alle vier Jahre. In der nomadisch-wildbeuterischen Phase der Menschheit noch hinderlich und unerwünscht, wurde die hohe Kinderzahl nun notwendig, weil Arbeitskräfte auf dem Feld gebraucht wurden. Auch als Altersvorsorge hatte man sie entdeckt. So viel Nachwuchs war unmöglich allein durchzubringen, was die Frauen wirtschaftlich an die Männer kettete.

Der zweite entscheidende Faktor war die Entdeckung der Vaterschaft. Die Männer erkannten (wahrscheinlich durch die Beobachtung kopulierender Nutztiere) ihre Beteiligung an der Fortpflanzung und meldeten Besitzansprüche an. Paul Hengge nannte dies Zeugungserkenntnis. Ich nenne es die Geburt des Patriarchats. Mit Liebe im modernen Sinne hatten diese Beziehungen noch nichts zu tun, sondern mit Macht und Abhängigkeit. Beziehungen aus romantischen Gründen kamen erst im Bürgertum auf und setzten sich nur langsam durch, zumal sie ja auch nicht nur Vorteile hatten und haben. Liebe lässt sich nicht anordnen, sie kann enden - und damit auch die Beziehung/Ehe. Mit allen unschönen Konsequenzen.

Ja

Ja, hat man feste mit der Keule dem Kerl eemal rübergezogen war man in Feindschaft fest verbunden.

Nö, jetzt mal ernsthaft, woher soll ich das wissen? Ich war ja noch ganz klein damals.

Jetzt mal gaaanz ernsthaft, über das Zwischenmenschliche aus der Zeit wissen wir so gut wie garnichts. Wir haben ja nur ein Paar Utensilien gefunden, Feuerstellen... Man kann nur Vermutungen anstellen.

Ja
  • Ja, zur Steinzeit auf jeden Fall. Solange ist die ja gar nicht her.
  • Evolutiv optimierte Gefühle wie Liebe, Verliebtheit, Liebeskummer, Eifersucht sprechen dafür, dass Paarbindung schon sehr lange existiert und nicht bloß eine moderne kulturelle Errungenschaft ist.