Für wen eignet sich die 6-Saitige E-Bassgitarre?

8 Antworten

Ich kann dir zwar nicht die Philosophie dahinter nennen, aber ein meiner Meinung nach extrem interessantes Beispiel für einen 6-Saiten-Bass ist die Bang TTNG (This Town Needs Guns bis 2013), schau dir doch mal auf Youtube "TTNG on Audiotree Live" an. Der Sänger spielt eine Fender VI Jaguar, eine Gitarre die eine Oktave tiefer als eine normale E-Gitarre gestimmt ist, aber aussieht wie eine E-Gitarre. Aber wenn du hinhörst, merkst du, dass die Gitarre hier eindeutig als Bass fungiert aber auch da in einer sehr interessanten Art und Weise. Um dir einfach mal ein Beispiel zu nennen, was nicht nur Metall ist.

Ich seh die 6 (und mehr) Saiter immer im Metal Bereich oder bei wirklichen Bass-Freaks. Das heißt diejenigen die wirklich das Instrument leben und eben viel ausprobieren. Ein Gitarrenersatz ist es aber definitiv nicht - kann es auch nicht sein.

Natürlich braucht man bei ner Green Day Cover-Band keinen 6-Saiter. Wenn du aber die Technik an der Gitarre betrachtest, ist es oft ein kürzerer Weg zu greifen wenn man mehr Saiten hat. (Bei schnellen Bassläufen zB).

Ein 6-Saiter ist schon eine Kunst für sich - mir fallen auch nur Metal-Bands ein, die 6-Saiter haben (Equilibrium glaube ich, Dream Theater, ...) - und dann haben es die Bassisten aber auch richtig drauf.

Der Sinn dahinter ist, sowohl in höhere als auch niedrigere Lagen zu kommen als mit einem 4 oder 5-Saiter - das Spektrum verbreitet sich einfach unheimlich.

Akkorde wie bei einer Gitarre greifen ist zwar möglich, aber sinnlos und verdammt anstrengend, da der 6-Saiter-Bass bestimmt etwa fast die doppelte Halsbreite hat als eine Gitarre.

musikalische Individualisten - schön ausgedrückt. Das würde passen.

Du hast zwei Fragen gestellt, einmal über 4- Saiter und auch hier über 6-Saiter.
Nun kommt es darauf an, was man will und was man kann, doch schauen wir uns die Instrumente doch erst mal genau an.

Der 4 Saiter st der Standard Bass. Standard Tuning ist EADG, also wie die 4 tiefen Saiten der Gitarre, nur noch eine Oktave tiefer.
Gerade bei härterer Musik werden 4-Saiter gerne mal mit dickeren Saiten versehe und runter gestimmt. Ich habe auch einen 4-Saiter Preci in BEAD für Metal. Der ist nicht so wuchtig und schwer wie ein 5-Saiter

Etwas seltener, aber in moderner Musik häufig vertreten ist der 5-Saiter. Der wird standardmäßig in BEADG gestimmt, hat also noch eine tiefere Saite extra. Der Hals ist logischerweise etwas breiter und macht den hals so schwerer. das macht das Instrument entweder kopflastig, oder man braucht korpusseitig mehr Gewicht als bei einem 4-Saiter. Mein 5-Saiter Jazz bass wiegt irgendwas um die 5 Kilo. Mit einem breiten Gurt lässt er sich nich recht angenehm spielen, ist aber trotzdem ein ganz schöner Brocken.

6-Saiter sind schon Exoten und entsprechend selten. Standardstimmung ist BEADGC, also wie der 4-Saiter , nur mit einer höheren und einer tieferen Saite. das Griffbrett ist nochmals breiter, entsprechend schwer sind solche Instrumente meistens.
Gerade bei harter Musik werden gerne noch dickere Saiten aufgezogen und auch runter gestimmt. So gibt es einige 6-Saiter Bässe in FisBEADG.

Von Saite zu Saite hat man jeweils 5 Halbtöne Unterschied. Bei der Gitarre sind es  von der G zur b-Saite nur 4 Halbtöne, um das greifen von Akkorden zu vereinfachen. Auf einem normalen 6-Saiter Bass kann man also nicht die gleichen Akkorde wie auf einer Gitarre spielen, man muss anders greifen.

Da kommt ein Exot ins Spiel, der Fender (oder Squier) VI oder artverwandte Modelle. Der VI hat eine etwa 10cm kürzere Mensur als Standardbässe und ist in EADGBE gestimmt, also wie eine Gitarre, nur eine Oktave tiefer. Die 4 tiefen Saiten entsprechen damit auch praktischerweise dem 4-Saiter Bass.
Griffbrettbreite, Saitenabstand und Pickups entsprechen einer Gitarre, trotzdem ist es ein Bass. 
Ich habe hier neben einigen anderen Bässen und Gitarren zwei Squier VI an der Wand hängen und die Dinger machen Spaß. 
Man muss allerdings umdenken, egal ob man von der Gitarre oder vom Bass kommt. Als Bassist muss man sich an die geringere Saitenspannung und die kleineren Saitenabstände gewöhnen, als Gitarrist fällt einem als erstes auf, dass man mit dem üblichen Akkordgeschrammel und Powerchords nicht weit kommt. Das geht noch in den hohen Bünden, aber zieht man einen Akkord nahe dem Sattel durch, kommt logischerweise nur Matsch, Bassisten wissen das. Man kann die Töne aber schön einzeln zupfen und muss ein Augenmerk auf das Dämpfen der nicht gespielten Saiten legen, wie beim Bass auch.
So ein Bass VI kann einen 4-Baiter Bass recht gut ersetzen, aber eine Gitarre nicht.
Sein volles Potential schöpft man erst dann aus, wenn man ihn als eigenständiges Instrument betrachtet. Ich habe darauf schon Melodien zusammen gejammt, die ich auf einem normalen Bass nicht spielen kann und die auf einer Gitarre nicht klingen. Es entwickelt sich ein etwas eigener Sound, der allerdings nicht schlecht ist. Eine .095er oder.100er E-Saite tut dem VI übrigens gut. 

Nun kommt es darauf an, was du willst. 
Für eine Coverband würde ich einen 5-Saiter bevorzugen, damit deckt man 99% ab. Für den Rest eben je nach Genre und Laune, es bleibt auf Dauer eh nicht bei einem Bass

Vielleicht solltest du einfach nur mal einem "Meister" bei der Arbeit zusehen und -hören...

Z.B. Abraham Laborial:

https://youtube.com/watch?v=fj64zPU-aek

...ich weiß... ist ein 8-Saiter... aber die Grenz nach oben ist wohl nur bauartbedingt. -> siehe Kommentar!