Fühlt ihr euch auch so fremd auf dieser Welt?
Ich kann es nicht beschreiben, aber mittlerweile gibt es kaum Menschen mehr, die mir das Gefühl geben, nicht fremd auf dieser Welt zu sein - mittlerweile habe ich eine wirkliche Abscheu vor Menschen entwickelt; sei es was sie tun, was sie reden, wie sie sich geben. Man könnte fast sagen, ich habe ein Problem damit, wie Menschen die Welt betrachten oder mit ihr umgehen - obwohl das paradoxerweise mein eigenes Problem ist oder sein könnte. Ich muss dazu sagen, dass ich stets nett bin, zuvorkommen und positiv-höflich gegenüber jedem, aber manchmal frag ich mich, ob das normal ist oder ob normal ist, wie andere leben, denken oder reden. Das geht mittlerweile bis in die Familie und den "Freundeskreis", den es faktisch so eigentlich nicht mehr gibt. Mein Menschenbild hat sich in den letzten Jahren (ich bin 22) rapide verschlechtert - mich widern Menschen inzwischen richtig an. Ich selber halte mich für nichts Besseres und grade dieses Menschenbild, das ich entwickelt habe, gibt mir nicht die Hoffnung, dass es ein falsches ist. Mittlerweile kann ich mit Menschen auch kaum mehr kommunizieren, ohne dass sie es falsch verstehen oder ich mich ausdrücke wie ein Kleinkind und stottere, weil mir die Worte fehlen, obwohl mir in geschriebenen Texten bisweilen auch Eloquenz bescheinigt wurde. Ich mach mir wirklich Sorgen, wie das weitergeht - ich habe grade einen Beruf angefangen, bei dem Menschenkontakt und Kommunikation das A und O ist.
Was würdet ihr zu meinen Ansichten sagen? Normal, unnormal? Ist man ein schlechter Mensch, wenn man ein schlechtes Menschenbild hat? Fühlt ihr euch auch so fremd auf dieser Welt?
8 Antworten
Also die Eloquenz kann ich dir nun auch bescheinigen ^^
Ich fühle mich selten fremd auf dieser Welt, trotz dass ich wenig mit Menschen interagiere. Ich habe auch wie schon geschrieben wurde irgendwann angefangen Ich zu sein, so ab 14/15 Jahren an. Fremd fühle ich mich nur allein hier, und vorallem wenn ich nachts allein z.B. Motorrad fahre, durch leere Innenstädte. Widersprüchlicherweise gibt es auch Nächte, in denen ich mich besonders geborgen fühle, sei es nach einem schönen Tag mit Kumpels oder nach einer guten Note in der Schule.
Und bei solchen Ansichten gibt es kein normal und unnormal. Du wirst nicht der/die Erste sein, der/die solche Gedanken hat. Ich würde dir jedoch raten, dich mit deiner Familie wieder in Kontakt zu begeben, sie sollten dir in den meisten Fällen das Nächste sein, bei jedweden Problemen oder Anliegen.
Dass mag gut sein, dass Einsamkeit teilweise mit Entfremdung bei mir verknüpft ist, nur eben nicht immer. Einen Teil kann ich deinen letzten Gedanken nachvollziehen, doch bei mir kommt immer "von unten" eine Wut durch, wenn ich besagte Menschen treffe, und keine Entfremdung.
Ich verstehe deine Gefühlslage sehr gut. Mir geht das vor allem so, wenn Menschen unsolidarisch und egoistisch handeln. Ich verliere dann die Lust, mich mit ihnen auseinanderzusetzen, weil unsere Wertevorstellungen dann einfach keine Schnittmengen haben. Kurzum: Der gemeinsame Nenner fehlt.
Aber auf Entfremdung darf man sich nicht ausruhen, sie nicht als Teil des eigenen Lebens akzeptieren. Du solltest weiter nach Mitmenschen suchen, mit denen du Interessen/Ansichten/Werte teilen kannst. Fehlende Sozialisierung wird dich sonst auf Dauer kränken.
So ein Prozess der Selbstfindung und Neuorientierung kann im Übrigen auch viel Gutes mit sich bringen: mehr Lebensqualität, weniger Stress und geordnete Strukturen im eigenen Leben.
Ich habe mir zum Ziel gesetzt, mich in meinem Leben nur noch mit Menschen auseinanderzusetzen, die mich schätzen, fördern, positiv fordern, konstruktiv kritisieren und inspirieren. Dazu habe ich mich auch von Bekannten und einem Familienmitglied trennen müssen, habe aber auch neue Kontakte geknüpft. Rückblickend war es das Beste, was ich machen konnte. Mein Leben ist stressfreier, erfüllter und ausgeglichener. Der Kopf ist wieder frei. Die Lust auf Menschen ist wieder da.
Versuch's mal.
Das ist der blanke Wahnsinn von Dir.
Wir Menschen leben vom Vergleich , Studieren....
Und die Sprache hat auch einen Sinn.
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Nein, du bist kein schlechte Mensch, wenn du das Gefühl hast, du kannst mit den Menschen nichts anfangen.
Dieses Gefühl, fremd auf dieser Welt zu sein, nichts mit den Menschen anfangen zu können und teilweise auch deren Vergnügen an manchen Dingen nicht verstehen zu können, dass kenne ich auch. Ist aber weniger geworden im "Alter" . Liegt aber eher daran, dass ich inzwischen akzeptiere, dass ich die meisten Menschen nicht verstehe.
Ich habe aber das Glück, einen tollen Mann gefunden zu haben und tolle Kinder habe. Aber leider sind sie auf dieser Welt genauso fremd, wie mein Mann und ich...
Prüfe, ob dieser Beruf, denn du angefangen hast, wirklich etwas für dich ist. Nicht, dass du unglücklich mit ihm wirst, weil er dich auf Dauer frustriert oder auspowert.
Es kann aber auch sein, dass er dir Spass macht, denn obwohl ich auf der einen Seite im Privatleben ausser meiner Familie und einigen engen Freunden, keinen großen Kontakt habe, liebe ich es mit den Menschen in der Arbeit umzugehen.
Also im großen und ganzen bist du ganz normal, nur eben ein weniger anders als die Mehrheit... aber niemand ist gleich, dass wäre ja auch langweilig.
Danke für deinen Kommentar und den kurzen Einblick in die Perspektive von deinem Leben
Bin einsam weil es niemanden gibt mit dem ich ne Bindung habe
Das ist traurig aber das mein ich nicht. Einsamkeit ist nicht Entfremdung
Danke für die Antwort. Ich glaube aber, bei dir ist es mehr Einsamkeit in der Nacht, wenn du durch die Straßen fährst. Ich kenn das auch, das ist bei mir aber sehr positiv konnotiert, mir bringt das keine schlechten Gefühle. Aber für mich ist die Einsamkeit auch nicht so schlimm, glaube ich - es ist wirklich das Entfremdete in dem Element. Dass man sich fragt, was man Falsches getan hat, auf derselben Erde geboren worden zu sein, wie diese Menschen (situationsabhängig). Das schlägt sich bis ins Mark und erhöht Puls und lässt mein Herz schneller schlagen, ich kann es gar nicht richtig erklären.