Fühle mich in meiner Kleidung unwohl?
Hallo!
Ich habe ein Problem, was ich selber schwer beschreiben kann, ich aber selber nicht gelöst bekomme. Ich bin derzeit Mitte 20 Jahre alt und trug bisher immer diese typische Standardkleidung. Doch vor wenigen Jahren fing ich damit, an meinen Kleidungsstil genauer zu betrachten und diesen zu verbessern. Seither trug ich Kleidung in Richtung "Biker". Also typische Jeanshose, Lederjacke, im Sommer dann auch gerne eine Pilotenbrille.
Doch vor kurzem schaute ich in den Spiegel und fühlte mich extrem unwohl in diesem Klamotten. Sie wirkt für mich sehr draufgängerisch und brachten nicht das zum Vorschein wie ich eigentlich bin. Da ich in echt doch recht freundlich und höflich bin, aber auch recht extrovertiert, passte das Outfit irgendwie nur zum Teil zu meinem Charakter. Also habe ich was neues ausprobiert.
Ich würde es einfach mal als den britischen Kleidungsstil betiteln. Also ein ordentliches Hemd, eine britische Weste und einen Trenchcoat/Wintermantel. Doch als ich mir den passenden Fedora Hut aufsetzen wollte, kam mir das gleiche Gefühl wieder hoch. Ich fühlte mich schlagartig unwohl und nicht passend, wobei dieser Kleidungsstil mir eigentlich sehr gut gefällt.
Nun versuche ich irgendwie herauszufinden, was das Problem ist. Natürlich ist es als aussenstehender schwer herauszufinden, was nun die Ursache ist, aber möglicherweise kennen einige von euch das Problem und haben Tipps. Dafür. Liegt das möglicherweise einfach daran, dass ich diesen Stil nicht gewohnt bin und möglicherweise Angst habe, schief angeschaut zu werden? Oder wie Freunde und Familie darauf reagieren, würden? Ich meine, es ist ein ziemlich starker Wechsel. Der Kleidung. Von Draufgänger zu ordentlicher Gentleman würde ich es betiteln.
Danke für eure Tipps und danke fürs lesen!
Liebe Grüße
3 Antworten
Das Unwohlsein kommt sehr wahrscheinlich daher, dass du die neuen Sachen nicht gewohnt bist, und du Angst vor der Reaktion anderer hast. Ken ich von mir, wenn ich mal was Neues probiere.
Statt alles umzustellen, machs doch etwas langsamer. Hol dir ein paar schicke Hemden und Hosen, vorerst mal ohne den Hut. Kannst auch weiter eine Lederjacke dazu anziehen. Auf die Art hast du einen langsameren Umstieg. Wenn das gut funktioniert, kannst dann mehr dazu kaufen. Hab ich so gemacht, und hat gut funktioniert.
Einen Haken meine ich entdeckt zu haben:
Liegt das möglicherweise einfach daran, dass ich diesen Stil nicht gewohnt bin und möglicherweise Angst habe, schief angeschaut zu werden? Oder wie Freunde und Familie darauf reagieren, würden?
Darin liegt ein Widerspruch. Entweder, Du willst einen eigenen Stil entwickeln, oder Du hast Angst, was die Außenwelt über Dich denken könnte. Das geht nicht zusammen, bzw. hebt sich gegeneinander auf.
Außerdem bedeutet ein eigener Stil nicht zwingend, eine bestimmte Kleidungsart ausschließlich zu bevorzugen. Kann sein, muss aber nicht.
Abgesehen davon, dass es ohnehin schwierig sein kann, seine eigene Identität genau zu kennen, kommt ja noch hinzu, dass man sich nicht jeden Tag gleich fühlt. An einem Tag mag man sich, jetzt nur zur Veranschaulichung, wie ein "Rocker" fühlen, an einem anderen wie ein "englischer Dandy". Auch an Stimmungen sollte sich die Kleidung anpassen - sofern man so bewusst damit umgehen will wie Du es tust.
Um einen eigenen Stil zu entwickeln, braucht es eine gehörige Portion an Selbstbewusstsein und innerer Unabhängigkeit von äußerer Kritik. Das ist nicht leicht und erfordert "Arbeit" an anderer Stelle.
Was würde dagegen sprechen,den Fedora Hut einfach wegzulassen, wenn Du dich damit unwohl fühlst? Nicht jeder engl. Gentleman trägt immer einen Hut. Du musst Dich einem vorgegebenen Bild nicht völlig "unterwerfen". Auch das gehört zum eigenen Stil.
Ich hätte ein Beispiel einer, jetzt leider weiblichen Stilikone. Aber vielleicht verdeutlicht sie , was ich meine. Sie heißt Iris Apfel, ist mittlerweile schon hundert Jahre alt, gilt aber als eine der bedeutendsten Stilikonen. Sie trägt teilweise völlige abseitige Kleidung, die man, aus gängiger Sicht, durchaus manchmal als geschmacklos bezeichnen könnte. Oder wahlweise als völlig "gaga". Doch ungeachtet dessen oder gerade deswegen, ist sie eine Ikone.
Hier ein Link:
https://www.pinterest.de/search/pins/?rs=ac&len=2&q=iris%20apfel%20style&eq=Iris%20Apfel&etslf=10483
Ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig helfen oder Dir eine gewisse Richtung aufzeigen.
Wünsche Dir viel Glück!
Vermutlich liegt es daran, dass dir ein Stil an anderen Personen gefällt aber es nicht wirklich dein eigener ist. Ansonsten würdest du keine Unsicherheit spüren.
Mir gefallen die Stile an mir, aber ich fühle mich dennoch unwohl. Das ist ja das große Mysterium.