Frustration, dass ich mir kein Pferd leisten kann?

7 Antworten

Ein Leben mit eigenem Pferd als Student, geht nur mit Papas Kreditkarte oder man wohnt noch Zuhause.

Nutze besser die Zeit im Studium um gute Kontakte zu knüpfen, diese sind in der Reiterei unerlässlich. Du hast wirklich Zeit.

Was die Rb angeht, da sehe ich das eher ganz praktisch. Alle müssen am gleichen Strang ziehen, dann ist das gut für das Pferd. Sind die Sichtweisen zu different, bringt das wenig Erfolg. Natürlich muss jeder seine Freiheiten haben, dazu gehört Ausreiten und auch mal Faxen machen. Dem Pferd ist egal wer der Besitzer ist, es will ordentlich behandelt werden.

Ein Studium ist kein Beruf, das ist eine Ausbildung, so setze ich voraus, dass Du nach dem Studium schnell wirtschaftlich eigenständig bist und ebenso ein Pferd kaufen kannst. Natürlich gibt es brotlose Berufe und auch Absolventen, die aus ihrem Studentendasein nie herauskommen. Da ist das natürlich anders. Der Fachleutemangel ist gigantisch groß.

Sehe das locker, aber wie mit allem im Leben, wer einen kennt, der einen kennt, hat mehr Erfolg. Bisl Netzwerken bringt was, aber nicht so sehr im Internet, das geht in Realität nur durch Mobilität und das macht ungemein Spaß. Und es gibt genug Besis die kompetente RBs suchen und diese mit Freiheiten ausstatten, zumindest bei uns. Man sucht auch nicht bei jugendlichen Pferdebesitzern, sondern bei den bodenständigeren Reitern, die Potential sehen wollen.

Ich sehe hier keinen Grund zur Frustration, eher Freiheit die kaum jemand hat. Also ich hab sie definitiv nicht, auch mit eigenen Pferden.

Na ja, ich denke mal, die meisten Studenten, die sich ein Pferd leisten können, werden vielleicht doch noch irgendwo von den Eltern finanzielle Unterstützung bekommen - auch wenn es vielleicht nicht regelmäßig ist, aber da mal ein kleines Taschengeld oder ein finanzielle  Aushilfe. 

Oder sie bekommen von ihren Eltern eine so große finanzielle Unterstützung, dass sie davon das Pferd finanzieren und meinen, sie würden es durch selber finanzieren ? 

Wenn du es genauer wissen willst, wie sie es machen, musst die Leute wahrscheinlich schon selber ansprechen.

Ich finde es zwar nachvollziehbar, dass dich ein bißchen das Gefühl der Frustration packt, wenn du siehst, wie sich andere Studenten sowas leisten können, andererseits ist es halt mal so im Leben. 

Man wird ja ständig damit konfrontiert, dass andere etwas haben oder machen, obwohl man glaubt, dass die finanziell auch nicht besser gestellt sein können als man selber und man sich solche Dinge definitiv nicht leisten kann. 

Nicht von der Frustration oder vom Neid packen lassen, weiter versuchen, eine RB zu finden, deine Ansprüche nach täglichem Zugang zum Pferd vielleicht auch etwas runterschrauben und dann lässt sich die Zeit bis zum eigenen Pferd (wenn man denn in ein paar Jahren überhaupt noch den Wunsch dazu verspürt und sich die Prioritäten im Leben nicht verschoben haben) überbrücken.

Bei mir ging es erst mit 27 nach der Ausbildung, nach der Berufspraxis, nach der Heirat, nach den Kindern - erst jetzt (als Hausfrau) hatte ich genug Zeit mich auch wirklich zu kümmern. Finanziert habe ich es durch zwei Bausparverträge, die ich seit ich 16 Jahre alt war aufgebaut habe. Mein Mann hat mir das Pferd selbst geschenkt, aber den Unterhalt habe schon immer ich alleine bestritten.

Seit ich wieder voll Arbeite hatte ich auch meistens 2 oder 3 Pferde davon aber meistens ein Fohlen. (Nachzucht)

Also mach deine Ausbildung fertig, such dir einen gut bezahlten Job - arbeite eine weile in diesem Job und dann kaufst du dir Pferd.

Mein erstes Pferd hatte ich mit 19 und dies ebenfalls selbst finanziert. Ob es richtig war? Nein. Auch wenns finanziell gepasst hat aber wirklich Zeit hatte ich nicht dafür, weil ich mich sehr früh selbstständig gemacht hab und 90 Stunden  Arbeit in der Woche keine Seltenheit waren. Wenn du´s so willst, hätte ich genug Geld gehabt aber definitiv hat es an der Zeit gemangelt.

Als Studentin ist´s nicht leichter: Du sollst lernen, dann deinen Unterhalt und den vom Pferd finanzieren was nur mit Nebenjobs möglich ist, aber was macht dann dein Pferd einstweilen?

Überleg es dir gut, ob du dir und deinem Pferd das alles zumuten möchtest. Irgendwann kommt deine Zeit für ein eigenes Pferd, aber erst wenn alle Rahmenbedingungen zusammen passen.


umdaseck 
Fragesteller
 04.02.2016, 18:00

Ich habe doch geschrieben, dass es finanziell unmöglich ist. Es stand nicht zur Debatte ob ich mir eins kaufe oder nicht.. Das kann und werde ich nicht tun.

Zeit habe ich.
Bin fast fertig mit dem Studium, habe selten gelernt und jede Klausur bestanden, habe da einfach Glück, dass mir alles zugeflogen kommt.
Ich arbeite Spätabends-Nachts, in einer Bar.
Von daher schlafe ich höchstens wenig, aber das mache ich so oder so.

Zeit habe ich ohne Ende, jeden Nachmittag zwischen 15 und 22 Uhr habe ich nichts zu tun.
In diesem Zeitraum war ich ja bisher immer bei meiner RB, die verkauft wurde. Nach der Uni zum Stall, nach ein paar Stunden nach Hause, duschen und ab zur Arbeit.
An Zeit würde es eher nicht mangeln, bei mir liegt es bloß am Geld. :-(

Danke!

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beglo1705  04.02.2016, 18:02
@umdaseck

Und eine neue RB oder Pflegepferd suchen wäre keine (vorübergehende) Option, bis du genug Geld verdienst?

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umdaseck 
Fragesteller
 04.02.2016, 18:03

Noch einen Job dürfte ich ohnehin nicht haben, sonst würde mir die Waisenrente, das einzige Geld das ich bekomme (also ohne dafür zu arbeiten) gestrichen werden.

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umdaseck 
Fragesteller
 04.02.2016, 18:04

Das versuche ich doch seit ein paar Wochen.
Aber wie in der Frage bereits geschrieben. Es ist schwierig ein Pferd für jeden Tag zu finden. Und 3-4x in der Woche reicht mir einfach nicht..

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umdaseck 
Fragesteller
 04.02.2016, 18:06

Genug Geld verdienen würde ich auch wohl erst in ca. 10 Jahren, möchte ja auch was auf der hohen Kante haben wenn etwas passiert. Und das sollte dann auch eben ein Pferd sein, das meinen Vorstellungen entspricht. Und das gibt es einfach nicht für 2000€.

Also ich schätze mal, dass es so lange dauern wird.

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MissDeathMetal  04.02.2016, 19:13
@umdaseck

Du hast vermutlich recht, das wird noch dauern. Aber du bist sehr vernünftig und wenn du dir ein Pferd kaufst, dann hat es es sicherlich gut bei dir :) 

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Tenebrae0815  05.02.2016, 11:23

Also Pferd alleine als Student finanzieren geht schon ist aber extrem selten. Beispielsweise ist es teilweise mit einem dualen Studium oder wie in meinem Fall wenn man über die Bundeswehr studiert. Jedoch geht dies natürlich nur unter der Voraussetzung, dass man sich für 13 Jahre verpflichtet. Also geht es schon, aber du hast recht, dass viele Pferde vom Papa finanziert. Wäre es für dich nicht möglich mehr als eine Reitbeteiligung zu übernehmen? Wenn du solange reitest kannst du ja vielleicht Pferde von jungen Besitzern etwas Korrektur reiten und dadurch Geld sparen LG Tenebrae0815 und nicht den Mut verlieren

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Ach Mädel....Sei geduldig, und sei froh!

Ich habe weder studiert noch geerbt, und hatte in einer handwerklichen Ausbildung mal ein eigenes Pferd. Die Stallmiete musste ich teils abarbeiten und dann keine Zeit mehr zum reiten. Schließlich war ich froh, dass Pferd in gute Hände abgeben zu können, weil meine Barschaft knapp war für Tierarzt und Schmied...

Das ist nun einige Jahre her, und ein eigenes Pferd habe ich mir inzwischen völlig aus dem Kopf schlagen müssen.

Das sieht doch bei Dir viel besser aus, findest Du nicht? Wenn es auch noch ein paar Jahre dauert - und bei inzwischen gestiegenem reiterlichem Niveau auch noch ein paar Jahre mehr: Du hast Hoffnung und ein Ziel!

Glaubst Du wirklich, die anderen Studenten haben keine finanziellen Schwierigkeiten? Dann lassen sie Dich ja sicher gerne kostenlos reiten...also sei nicht traurig; Du weißt ja: zum reiten lernen reicht ein Menschenleben nicht aus. Und jedes weitere Jahr, wo Du Erfahrung sammeln und was dazu lernen kannst, kommt Deinem zukünftigen Pferd zugute!

Ich hoffe, ich könnte Dich ein wenig trösten und ermutigen - im Zweifelsfall nimm halt den guten Willen für die Tat :-)