Freundin wegen meinem Mann nicht mehr kontaktieren?
Hallo, ich habe eine Frage, weil ich mich schon seit längerem in einer Situation befinde, in der ich es echt schwierig finde, eine klare Meinung zu finden. Vielleicht helfen mir ja eure Denkanstöße dabei:
Mein Mann und ich haben uns in einem Kurs, der über mehrere Wochen ging kennengelernt. Dort waren auch andere Menschen, die ich ganz gerne mochte. Meinem Mann ging es aber gar nicht so gut in diesem Kurs, da er von ein paar Menschen dort nicht so toll behandelt wurde.
Nun ist der Kurs schon längst vorbei und ich habe mit der ein oder anderen Person noch Kontakt. Eventuell habe ich den Fehler früher gemacht, auch mit den Menschen Kontakt zu halten, die sich nicht gut gegenüber meinem Mann verhalten haben. Aber dies habe ich gemerkt, dass dies sehr verletzlich sein kann und habe dies geändert.
Nun ist mir noch eine Bekannte/Freundin geblieben, die in ein paar Wochen zu Besuch kommen möchte. Sie war sehr freundlich zu meinem Mann und dennoch hasst er es, wenn wir weiterhin Kontakt haben. Geschweigedenn sie kommt hier als Gast zu uns nach Hause (er wäre nicht da, aber es geht ihm um ein "Eindringen" in unsere Privatsphäre).
Sein Argument ist: Viele Sachen, die ich dieser Freundin erzählen werde (aber da kann ich ja auch Abstriche machen), wird diese Freundin in diese "verhasste" Gruppe tragen. Und dies möchte mein Mann nicht, ihm ist die Privatsphäre unserer Beziehung heilig, was ich ja auch eigentlich sehr schön finde.
Ich weiß nicht, ich fühle mich nicht gut und fremdbestimmt, wenn ich den Kontakt zu der Person auslaufen lasse und will aber auch den Wunsch meines Mannes respektieren...
Was sind eure Gedanken dazu?
Vielen Dank schon mal für eure Zeit!
3 Antworten
Das ist eine verzwickte Situation und ich bin, obwohl ich gleich zu schreiben begonnen habe, noch relativ ratlos.
Wie lange seid Ihr denn eigentlich schon zusammen/verheiratet? Das wäre auch irgendwie von Belang finde ich.
Ich frage das, weil ich den Eindruck habe, dass Dein Mann es im weitesten Sinne als "Verrat" an seiner Person sehen könnte, wenn Du noch Kontakt zu jemanden hast, der ihn zwar nicht direkt verletzt hat, den er aber mit einer scheinbar massiven Verletzung in Verbindung bringt.
Wenn ihr schon lange zusammen seid, könnte die Beziehung stabil genug sein, um über die gegenseitigen Wünsche und Befürchtungen sprechen und evtl. einen Kompromiss finden zu können. In einer noch frischeren Beziehung könnte das zu einer Belastungsprobe werden.
Rein emotional gesehen habe ich natürlich die Tendenz zu sagen, dass niemand das Recht hat, einem Partner einen freundschaftlichen Kontakt mit jemandem vorzuschreiben oder zu verbieten.
Das Dumme ist nur, dass es so scheint, als wäre der Grund für das Verhalten Deines Mannes eine extrem tiefe Verletzung und nicht wie es öfter der Fall ist, ein Ausschließlichkeitsanspruch, bei dem man jemanden nur für sich alleine haben möchte.
Es fällt mir auch kaum eine Kompromisslösung ein. Die Freundin nicht in die eigene Wohnung einzuladen, wäre zwar vielleicht eine, sie würde aber nicht gegen sein Misstrauen, dass Du mit ihr über Beziehungsinterna sprechen könntest, helfen.
Tatsache ist aus meiner Sicht, dass die Verletzung Deines Mannes Dir Beschränkungen auferlegt, die so nicht sein sollten. Er sollte Dir vertrauen und zwar insofern, dass Du schon wissen wirst, was Du über Eure Beziehung erzählen willst und was nicht.. Weil Die Beziehung eben auch Dich und Deine Person betrift und man über das, was einen selbst betrifft, jederzeit mit einer befreundeten Person sprechen können soll.
Er scheint mir aber eine sehr unsichere Person zu sein, sonst wäre er nicht in dieser Weise verletzbar gewesen. Und diese Unsicherheit wird jetzt ein Beziehungsproblem, ein Symptom für etwas Dahinterliegendes, das im Grunde bearbeitet werden sollte.
Aber ich "rede und rede" und habe immer noch keine Lösung. Irgendwie habe ich gehofft, durch das Schreiben eine zu finden. Und zwar eine für Dich passende.
Denn ich persönlich würde mir von meinem Partner keinerlei Freundschaft vorschreiben oder beschränken lassen und zwar ohne Rücksicht auf die Motive dahinter. Aber diese "Lösung" mag für Dich und Eure Beziehung nicht die richtige sein.
Vielleicht hilft am besten, über dieses Thema, die gegenseitigen Gefühle und vor allem die Hintergründe offen zu sprechen. Und wenn es für Deinen Mann tatsächlich so schlimm ist oder gar ein Vertrauensbruch wäre, dann gäbe es ja noch die Möglichkeit, sich nicht mit der Freundin zu treffen. Was zwar nicht toll wäre, aber wenn Ihr die Sache bis zu ihrer Ankunft nicht klären könnt, wäre es zumindest eine Vorsichtsmaßnahme, einen tieferen Konflikt zu verhindern.
Eine Dauerlösung wäre so etwas nicht und eigentlich würde ich sagen, dass er etwas gegen seine "Verletzlichkeit" unternehmen sollte.
Ich hoffe, Du bist von meiner Antwort ohne praktikablen Lösungsvorschlag nicht allzu enttäuscht! Ich wünsche Dir und Euch jedenfalls alles Gute weiterhin.
Hallo Sabine111320,
wenn dein Mann anlässlich ihres Besuchs nicht anwesend sein wird, dann sollte er in eurem vertrauensvollen Gespräch einsehen, dass er dir nicht das Treffen mit deiner Bekannten/Freundin verbieten kann.
Du wirst ihm erklären welche Themen du aus Rücksicht auf ihn nicht ansprechen wirst. Und er sollte doch bereit sein, dir zu vertrauen!
in der ich es echt schwierig finde, eine klare Meinung zu finden.
Du hast ganz offensichtlich eine "klare Meinung". Der "geplante" Besuch Deiner Freundin zeugt ja davon.
Ich weiß nicht, ich fühle mich nicht gut und fremdbestimmt,
Warum kommt Deine Freundin denn nicht anderswo unter z.B. Hotel. Euere Wohnung ist nicht nur Deine sondern Eure.
Kontakte kann man auch dort pflegen, wo es den Partner nicht stört.
Gesprächsthemen abstimmen = Unsinn. Wenn Du keine Grenzen im Ausplaudern von Partnerschaftsangelegenheit hast, würde ich mir allerdings auch Gedanken machen.
Aber ein Besuch - ohne Übernachtung - würde ich akzeptieren, zumal dann, wenn ich selbst nicht anwesend bin.