Freund redet nur von sich, was soll ich tun?
Hallo allerseits,
Mein Freund (17) und ich, w(18) führen seit ca.3 Monaten eine Fernbeziehung. Kennengelernt haben wir uns übers Internet und das auch schon vor 2 Jahren, seit wir uns das erste Mal getroffen haben, fällt mir jedoch extrem auf, dass er sich a) sehr gerne reden hört und b) das Gespräch schnell auf Dinge lenkt, über die er reden will. Meistens sind das Themen, die ihn betreffen, die er erlebt hat und für relevant genug erachtet, um sie mir mitzuteilen. Wenn ich ansetze, um auch nur von meinem Tag zu erzählen, wird das meistens mit einem "Aha" oder "Mhm" abgestempelt, ohne noch näher darauf einzugehen und das nervt mich.
Er ist etwas kritikunfähig und nimmt jegliche Anmerkungen meinerseits immer sehr persönlich, daher suche ich nach einem Weg, ihm ohne Streit mitzuteilen, dass Kommunikation immer aus 2 gleichberechtigten Personen besteht (oder etwa nicht?!). Zudem bin ich mit sicher, dass er es keinesfalls böse meint, im Gegenteil, er ist sehr glücklich darüber, wenn ich bei ihm bin und freut sich darüber, dass ich ihm zuhöre.
Nur zuhören ist mir für eine Beziehung allerdings nicht genug. Zumal ich manches in letzter Zeit oft doppelt und dreifach gehört und damit einfach satt habe. Habt ihr Tipps, wie ich damit umgehen kann? Abgesehen davon läuft alles gut zwischen uns.
5 Antworten
Ich habe eine Freundin die leider genau so ist. Ich glaube oft merkt sie das nicht mal aber sie ist auch einfach sehr auf sich selbst fixiert.
Wenn er es nicht merkt dann mach einfach mal das gleiche mit ihm. Antworte einfach selbst auch mit „mhm“ oder „aha“ und wenn er dich darauf anspricht, kannst du erwähnen das es genau das ist was er mit dir macht.
Andererseits kannst du ihn auch einfach normal drauf ansprechen und es ihm halt sagen.
Ich mache es mittlerweile die meiste Zeit so bei ihr. Ich spiegele einfach ihr Verhalten wieder und des öfteren hat sie das schon gemerkt, dann habe ich ihr ganz normal gesagt „joa so machst du es bei mir ja auch immer“ und dann merkt sie es öfters mal. Dennoch verhält sie sich immernoch oft so, weshalb ich es dann in solche Situationen einfach immer wieder wiederspiegele.
Ich denke es kommt auf die Person drauf an. Sie ist jemand der nicht wirklich ein Problem damit hat, wenn man ihr die ehrliche Meinung sagt. Deshalb kann ich sowas bei ihr gut ansprechen ohne dass sie direkt beleidigt ist.
Kann bei deinem Freund natürlich anders sein aber wenn du es einfach höflich ansprichst, sollte es denke ich nicht „zickig“ rüberkommen.
Das ist nicht auf Augenhöhe. Gut zuhören können ist eine herausragende Eigenschaft. Vielleicht ist er auch einfach nicht adäquat entwickelt. Egal, Du kannst es liebevoll einfordern oder daraus Konsequenzen ziehen.
Du solltest ihm klar machen, dass Zuhören genauso wichtig ist wie reden. Wer nur redet und dem anderen nicht zuhört kommuniziert nicht wirklich! Ein Mensch jedoch ist so lebendig wie er kommunizieren kann und so tot wie er nicht kommunizieren kann! Diesen Umstand solltest du ihm als Faktum präsentieren und nicht als persönliche Kritik an ihm. Merke dir: immer nur die Sache kritisieren, aber nicht die Person als solche. Ich sehe Chancen, dass er sich ändert wenn der die Bedeutung des Zuhörens nachvollzogen hat!
Nur zuhören ist mir für eine Beziehung allerdings nicht genug
Du bist ganz nah dran...
Das Problem war schon bei deinem Satz
Kennengelernt haben wir uns übers Internet
offensichtlich. Nein, ihr habt euch natürlich damals nicht kennengelernt, sondern nur Kontakt hergestellt.
Von "kennenlernen" sollte man frühestens reden, wenn man sich mal persönlich Aug' in Aug' begegnet ist. Und was ist da passiert?
seit wir uns das erste Mal getroffen haben, fällt mir jedoch extrem auf, dass
Ihr habt euch also nach langer Zeit wirklich kennengelernt, und du hast bemerkt, dass er eine egozentrische Labertasche ist. Völlig zurecht bist du zu der Erkenntnis gelangt, dass das
für eine Beziehung allerdings nicht genug
ist.
Die logische Konsequenz wäre eigentlich, dass man mit so einem Typen halt keine Beziehung führt. Es gibt einfach keinerlei tragfähige Basis dafür, wenn schon die erste persönliche Begegnung so ernüchternd ist.
Da müssten Schmetterlinge sein, schlaflose Nächte vielleicht, ein verzehrendes Verlangen - aber doch nicht "boah, der Kerl geht mir echt auf den Zeiger".
Und was wäre jetzt dein Rat an mich? Bisher konnte ich nur eine Analyse und zeitweilige Fehlinterpretationen meiner Frage feststellen. Auf den Satz, dass abgesehen davon nämlich alles gut liefe, bist du nämlich gar nicht eingegangen. Kann man das denn deiner Ansicht nach gar nicht irgendwie lösen?
Die Lösung besteht darin einzusehen, dass man auf das falsche Pferd gesetzt hat. Man ändert einen Menschen nicht grundlegend, das ist eine Illusion und der Versuch Zeitverschwendung. Später heißt es dann, der Betreffende sei ein toxischer Narzisst - warum man das selbst nicht früher erkannt hat, wird dann nicht hinterfragt...
Vll ist er kein guter (Freund). Oder er will dich damit (Provozieren).
Hast du das bei deiner Freundin schon ausprobiert? Soll ja auch nicht zickig rüberkommen, abgesehen davon klingt es aber wie eine gute Idee, danke :)