Freund hat Ptbs, ich weiß nicht ob ich das schaffe?
Hi ihr Lieben, Ich benötige unbedingt Hilfe bei einem Thema das mit sehr am Herzen liegt... Mein Freund hat Ptbs. (Er ist bei der Bundeswehr und war 3 Mal im Ausland) Als ich ihn kennen gelernt hatte, erzählte er es mir auch recht rasch. Er wollte mir nichts verheimlichen und mit offenen Karten spielen. Am Anfang war auch alles schön, wir lachten, liebten uns und waren sehr glücklich. Aber langsam bemerkte ich was Ptbs, was ich vorher als garnicht so gravierend empfand, eigentlich bedeutet. In erster Linie Schlafprobleme und Alpträume. Aber das stört mich nicht. Mein Problem sind die Vorwürfe. Ich bekomme permanent Vorwürfe...ich liebe ihn nicht richtig, zeige meine Liebe nicht, er sei mir unwichtig, ich habe einen Anderen und viele mehr. Es belastet mich ihm permanent zeigen zu müssen wie sehr ich ihn liebe. Natürlich tue ich das. Aber ich habe auch Stress auf der Arbeit oder im Alltag. Und das sieht er leider nicht. Er denkt nur das schlechteste von mir...Bin ich schlecht drauf werde ich nur niedergemacht. Ich weiß nicht wie ich es richtig machen soll...dazu kommt das er momentan in Therapie ist und wir uns nur am Wochenende sehen. Wenn ich nicht schreibe weil ich arbeite, bekomme ich wieder Vorwürfe, telefonieren wir nicht jeden Tag...wieder Vorwürfe...Und wenn er dann endlich zu Haus ist und ich mich auf das Wochenende freue...bekomme ich nur zu hören wie ich so glücklich sein kann wenn die Woche doch so beschissen lief... Neulich hatte ich bei meiner Familie geschlafen. Er war sowieso auf Therapie und deshalb ich alleine in der Wohnung. Ich erzählte ihm das ich bei meinen Eltern schlief und er rastete regelrecht aus. Ich solle da nicht schlafen, das gehört sich nicht, ich wohne da nicht mehr sondern in der Wohnung...er war stinksauer und für mich war das ganze total unverständlich. Im Gegensatz zu den Vorwürfen gibt es da noch die Selbstzweifel. Er sei nicht gut genug für mich, ich soll mir einen Anderen suchen und das mit uns hält eh nicht ewig. Es ist Wahnsinn. Diese Dinge darf ich mir sogut wie jeden Tag anhören ... Vertrauen tut er mir auch nicht, und seine Laune ist total sprunghaft...ich weiß nie wann ich etwas richtig mache. Manchmal sAgt er er will Schluss machen und 5 Minuten später liebt er mich über alles... Langsam wird es mir zu bunt...es ist einfach nur anstrengend und stressig. Ich kann mich kaum noch konzentrieren auf Arbeit und mache mir mittlerweile Selbst große Vorwürfe...ich habe Angst das ich mich mit der Beziehung selbst verbiege und nicht mehr ich selbst bin.... Ich hatte schon überlegt das ganze zu beende....ja ich liebe ihn, aber ich weiß nicht wie lange ich das noch aushalte... Des weiteren hätte er mal erwähnt er würde sich umbringen wenn ich gehe. Was einen enormen Druck auf mich ausübt...
Ich weiß wirklich nicht mehr weiter...ih hoffe jemand kann mir einen Rat geben... Danke euch im Vorraus...
4 Antworten
Das ist immer wieder fies, wenn jemand sagt, dass er sich umbringt, wenn du ihn verlässt.
Niemand will am Tod eines Anderen schuld sein....und das ist eine moralische und seelische Erpressung.
2 Möglichkeiten würden mir dazu einfallen:
1.) Immer einen großen Cut machen, wenn das Fass überläuft.
Wenn er also wieder mal in seiner Selbstmitleidsphase ist oder maßlos übertreibt, dann schnapp dir deine Klamotten, fahr / geh zu deinen Eltern und sag ihm, dass du evtl. wieder kommst, wenn er sich beruhigt hat und wieder klar im Kopf ist
Sollte er dich grob anpacken, also festhalten, einsperren o.Ä. sollte aber sofort der Schlussstrich gezogen werden.
2.) Räumliche Trennung bzw. wirklich einen kompletten Cut hier zu machen.
Du merkst ja, es macht dich derzeit einfach kaputt.
Zieh also zu deinen Eltern zurück oder suche dir eine andere Bleibe und trefft euch dann wieder unter normalen Gegebenheiten. Sag ihm, dass du so nicht weiter machen kannst und ihr es maximal auf einer neutralen Ebene (sprich gelegentlichen Treffen) weiter führen könnt, wenn es überhaupt noch klappen soll. Oder wie gesagt, du beendest das gleich.
Du musst auch mal an dich denken, das Ganze macht dich ja mindestens genauso kaputt und du bleibst dann auch tatsächlich nicht mehr der Mensch, der du vorher warst. Eingeschüchtert, mit Minderwertigkeitskomplexen und Menschenscheu sind da nur ein paar Folgen die entstehen können.
Ist aber nur ein Vorschlag und ich bin kein Psychologe.
OK.. Das was mir dazu einfällt ist folgendes:
- Persönlichkeitsstörung
- Verlustängste
- Verzweiflung
- Angst
- Stress
- unverarbeitete Erlebnisse
- Einbildungen psychischen Ursprungs
und einiges mehr.
Wie lange ist er in Therapie? Und was genau wird dort gemacht? Eventuell ist es nicht mehr die richtige Art von Therapie.
Wenn Menschen schlimme Dinge erlebt haben und diese in einer Therapie wieder hochgeholt werden, kann es sich auf diese negative Weise äußern. Er weiß selber nicht genau, was er will und was er macht.
Diese Schwankungen zwischen "ich mache Schluss" und "ich liebe dich über alles" sind nicht normal. Und bei vollem Verstand, macht niemand sowas.
Hast Du mal versucht mit dem Therapeuten zu sprechen? Es ist wichtig, dass jedes Detail dort landet. Auch wenn es peinlich oder unangenehm ist. Anders kann Euch nicht geholfen werden.
Dinge wie: "Du hast in unserer Wohnung zu schlafen. Bei deinen Eltern gehört es sich nicht" sind z.B. Dinge, die man in einem nicht zurechnungsfähigen Zustand sagt. Und ich halte Deinen Freund für nicht zurechnungsfähig!
Wie Du siehst, war am Anfang alles super zwischen Euch. Wann hat das Ganze denn angefangen? Wenn die Therapie wirklich die Ursache ist, ist das nicht ungewöhnlich.
Wichtig ist, dass kein Streit entsteht. Natürlich ist es für Dich sehr schwer, Dich so auf ihn einzustellen. Würde mir nicht besser gehen. Aber seine Drohung mit dem Selbstmord wenn Du gehst, solltest Du nicht auf die leichte Schulte nehmen. Das sollte übrigens auch sofort zum Therapeuten wandern. Der muss das alles wissen.
Danke für deine schnelle Antwort. Er ist momentan stationär in einem Krankenhaus von der Bundeswehr. Abteilung Psyche und Geist oder so ähnlich. Viel darüber erzählen tut er nicht. Was er dort macht ist Gruppenarbeit. Z.B. zusammen basteln, einfach damit er wieder Kontakt mit fremden Menschen aufbauen kann. Und dann hat er noch mehrmals Gespräche mit seinem Psychologen. Dieser macht verschiedene Tests mit ihm. Z.B. muss er sich auf den Finger des Psychologen konzentrieren der sich hin und her bewegt. Fragen dazu beantworten ect. Er meinte selbst das ihn das anstrengt und er oft den Tränen nah war. Er nimmt auch gelegentlich wenn es gar nicht mehr geht starke Medikamente die auch im Ernstfall süchtig machen können. (Nicht gegen Schmerzen sondern für die Psyche)
Hallo Margot,
auch Du hast das Recht, Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Dein Freund ist nicht mehr derselbe. Und alleine fällt es Dir schwer, ihm die Hilfe zu geben, die er braucht. Trotzdem möchtest Du, daß Euere Beziehung eine Zukunft hat.
Dein Freund hat Dinge erlebt, die Du Dir nicht im Traum vorstellen möchtest. Um selbst nicht kaputt zu gehen, ist es hilfreich, wenn Du auch eine Therapie machst.
So lernst Du besser, nachzuvollziehen, was Dein Freund empfindet, aber auch, Dich abzugrenzen und Deine eigenen Resorcen auszuschöpfen.
Alles Gute für Euch beide,
Giwalato
Klingt eher nach ner spät zum Tragen gekommenen oder durch die PTBS verstärkten Borderline-Symptomatik.
Für ne PTBS steht da der Beziehungsaspekt viel zu sehr im Vordergrund. Auch emotionale Erpressung und die extreme Verlustangst sprechen dafür. Insgesamt hat deine Beschreibung mehr den Charakter einer Persönlichkeitsstörung.
Wurde mal eine Diagnostik dahingehend gemacht?