Freund erwartet ständig, dass ich meine Zeit mit Arbeit verbringe?
Er hat sich letztes Jahr ein Haus gekauft und seitdem ist er Non-Stop am Werkeln. Gut, das verstehe ich, aber ich komme mittlerweile zu kurz. Jeden Tag nach der Arbeit ist er draußen in der Werkstatt, an den Wochenenden bleibt uns nur mal für ein paar Stunden der Sonntag, um mal gemeinsam spazieren zu gehen oder einen Film zu schauen. Soll nicht heißen, dass ich faul bin, ich arbeite selbst gerne im Garten und helfe, wo ich kann, aber er versteht nicht, warum ich nicht STÄNDIG am Werkeln bin. Ich bin eben nicht so eine Arbeitersau. Bin seit 1 Woche krank, habe starken Schwindel mit Kopfschmerzen und alles, was er sagt ist: Räche doch mal draußen das Laub aus dem Beet oder Koch mir und meinem Kumpel was zu essen, wenn du schon mal „nur“ im Haus bist. Kehr draussen die Straße, etc..
Sowieso kümmere ich mich nur alleine um den Haushalt, aber das ist ein anderes Thema. Mittlerweile weiß ich, wie man sich als Hausfrau fühlt, OBWOHL man 40 Stunden die Woche arbeitet.
Ich fühle mich von ihm einfach alleinegelassen und vor allem missverstanden. Wenn wir mal Zeit für uns hätten, dann steht 1 Stunde später sein Kumpel vor der Tür, damit die beiden wieder draußen irgendwas schaffen können. Es nervt nur noch...
Reagiere ich über, wenn ich sage, dass mich das wirklich belastet? Seitdem dieses Haus da ist, hat er einfach keine Zeit mehr, obwohl wir doch eigentlich alle Zeit der Welt hätten. Alles muss für ihn allerdings SOFORT gemacht werden.
Wie soll ich mit dieser Situation umgehen? Es einfach akzeptieren, weil ihm sein Haus (mir übrigens auch SEHR!) und die Arbeit einfach wichtig ist? Ich versuche ihn ja zu verstehen, aber zufrieden bin ich trotzdem nicht.
5 Antworten
Irgendwann ist das Haus doch fertig, bis wann sind denn die Arbeiten noch geplant? Noch drei Monate oder zwei Jahre? Ich würde es davon abhängig machen. Wenn das ein Fass ohne Boden ist, würde ich über eine Trennung nachdenken. Wenn's im Sommer fertig ist: Zähne zusammenbeißen und solange auf ihn verzichten.
Abgesehen davon verstehe ich nicht, wie man soviel Arbeit und Energie in ein Haus stecken kann. Aber das ist wohl Geschmackssache.
Ein 2-Personenhaushalt ohne Kinder ist gut neben einer Vollzeitstelle zu bewältigen, da sehe ich überhaupt kein Stresspotenzial. Wenn du krank bist, bleib ein paar Tage im Bett und dann hol das nach.
Ich gehe jetzt immer davon aus, dass du auch dort wohnen wirst und er das für euch beide macht. Sonst sehe ich keinen Grund, weshalb du ihn mit seiner Hälfte des Haushalts solange unterstützen solltest.
Ja, aber das ist wohl die Realität bei solchen Projekten.... da steckt man halt seine Freizeit komplett rein. Mit 5-10 Stunden pro Woche kommt man auch nicht weit.
Aber so ist das nun mal. Das Haus neu gekauft und die Energie und der Wille sind groß, um die Hütte auf Vordermann zu bringen. Im Laufe der Zeit läßt das aber nach.Aber es ist immer was zu machen, das dauert meißtens recht lange und zieht sich .... .
Viele Frauen verstehen das nicht. Und dieses Verhalten von beiden ist oft ein Scheidungsgrund. Haus gebaut, eingezogen, und zu häufig schnell geschieden.
Woran mag das liegen?
Zum einen glaubt die Frau, nach dem Einzug ist man fertig. Stimmt absolut nicht. Der Mann, der ja den Hauptanteil an Arbeit am Rohbau getragen hat, sieht auch nach dem Einzug noch die Feinarbeit die gemacht werden muss, und das ist eine ganze Menge und übrigens auch das am meisten Kosten verursachende. . Und das schlimme daran ist - man kann den ganzen Tag arbeiten und am Abend sieht man nicht viel davon was für ein Pensum eigentlich abgearbeitet wurde. Dann denkt die Frau der Mann spielt nur rum. Meist fängt sie an zu nölen: was soll das denn, das brauchen wir doch nicht, ....
Hier fehlt es an Kommunikation bei Euch. Der Mann versucht nur das Heim gemütlich zu gestalten oder wie auch immer an die Familienbedürfnisse anzupassen. Das habt ihr dann für später. Die Frau will ihn aber davon abhalten, eben aus egoistischen Gründen (Stichwort: Vernachlässigung') . Die Phantasie geht mit ihr durch und spaltet damit die Familie. Die Trennung ist dann schon fast eingeleitet.
Meine Empfehlung: Arbeite doch mit, versuche es und lass es Dir zeigen. Sage ja nicht 'Das kann ich nicht'. Vieles konnte der Mann vorher auch nicht und er hat es versucht und gelernt. Wenn Du mitreden willst mache es auch so. Ihr wollt doch permanent die Gleichberechtigung, also auch hier.
Wenn Du es so machst wirst Du in jedem Fall die Achtung und Anerkennung des Mannes erringen. Er wird das jetzt fehlende (von Dir vermisste) ab einem bestimmten Zeitpunkt (wie weit fertig das Haus ist) doppelt und dreifach zurück geben. Und ihr habt immer was zu erzählen, bis ins Rentenalter. Bremst Du ihn jetzt aus und forderst Liebe und Zuneigung gewaltsam ein erzeugst Du nur Abneigung. Dann verkriecht er sich irgend wann in seinen Hobbykeller und Du stehst däppert da - wenn es nicht vorher schon zur Scheidung gekommen ist.
Ich hatte fünf Arbeitskollegen gehabt, die auch gebaut haben. Und wir haben uns oft und intensiv (während der Arbeitszeit) über dieses Problem unterhalten. Fast immer kamen wir zu dem Ergebnis, das eine durchgeknallte Parnerin mit ihrem egoistischem Verhalten die Ursache war. Die Hauptleidtragenden waren aber dann immer die Kinder.
Er hat sich letztes Jahr ein Haus gekauft
saloppe Gegenfrage ..... welchen "Nutzen" hast Du davon?
Also sprich ihm gegenüber von Deinen Wünschen und Bedürfnissen, denn sonst ist Eure Beziehung schneller am Ende, als Du denkst.
Er hat das Haus mehr oder weniger für uns gekauft. Eigentlich wollte ich es nicht bzw. war es mir egal, hätte auch in einer Mietwohnung weiterleben können... Er wollte sich halt finanziell absichern.
Ich denke eine Beziehung lebt von gegenseitigen Verständniss und Kompromissen. Du kannst versuchen, ein Gespräch zu suchen, wenn eine halbwegs ruhige Grundstimmung herrscht.Du solltest aber deine Grenzen auch klar setzten, erstmal für dich und dann mit ihm darüber sprechen. z.B.: dass du einen kleine Teil der Hausarbeit an ihn abgibst.
Sei erhlich und direkt, damit mache ich eigentlich gute Erfahrungen ( Auch wenn es schwerfällt).
Ich wünsche dir alles gute und das sich das Problem zu deiner Zufriedenhet löst.
Liebe Grüße
Kora
Hast du es schon mal mit Reden versucht? Formuliere Sätze nie als Vorwurf, sondern als Wunsch. Spreche von dir und einen Wünschen/ Bedürfnissen. Nicht von seinen "Fehlern".
Er redet immer nur von den vielen Plänen, die er noch hat. Hausfassade erneuern, Scheune ausbauen, Hühnerstall bauen, ... wer weiß, wie lange das noch dauern wird. Im Prinzip bin ich auch Feuer und Flamme, was das Renovieren angeht, aber doch nicht ständig..
Danke für die Antwort. Lg