Freizeit der Kinder - früher

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Hi KingPatrik,

das 20.Jahrhundert war von der Entwicklung her unglaublich schnell und vielschichtig. So wurden am Anfang die ersten Autos vom Band gelassen, im 2. Drittel die ersten Menschen auf den Mond geschossen und zum Ende das Internet etabliert.

Aber eines war immer gleich, die Kinder machten in ihrer Freizeit das, was ihnen am meisten Freude bereitete.

Ich kann mich noch gut daran erinnern, das es für mich das größte war, die höchsten Bäume zu erklimmen, davor war es das Spielen mit meinem besten Freund, mit Spielzeugpferden. wir haben Mensch ärgere dich nicht, gespielt und waren wütend ohne Ende, haben uns bei Dame und Mühle geärgert oder gefreut, je nachdem.

Und heute machen die Kids das Gleiche, sie machen das, was ihnen Freude und Spaß bereitet, nur mit anderen Mitteln. es war einfach etwas anders, aber nicht soooo anders, als das man es nicht mehr vergleichen könnte.

EF2


eurofuchs2  18.02.2012, 09:11

Vielen Dank für das Sternchen.

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Bin Jahrgang 1924. Bevor ich in die Schule kam, spielte ich mit Gleichaltrigen vor dem Haus. Meine Mutter war, wie fast alle Frauen, nur Hausfrauen. Die besuchten sich und da musste ich mit. Ob zur Oma oder den Tanten. Dort spielte ich dann mit anderen Kindern. Als es dann in die Schule ging, war ich Vormittags versorgt. Nachmittags, nach den Hausaufgaben, spielte ich wieder mit nen Kindern draußen. Wir hatten viele einfache Spiele, wie verstecken, kriegen, Seil springen usw. Am liebsten spielte ich Fußball. Da hatten wir aber oft das Problem, dass niemand einen Ball hatte. Die Gummibälle platzten schnell und ein richtiger Fußball aus Leder war zu teuer. Wir freuten uns, wenn die alte Oma im Haus aus Lumpen und Socken eine Kugel nähte, mit der wir spielen konnten.Auf den Straßen fuhr die Straßenbahn, Pferdefuhrwerke und hin und wieder ein Auto. Wenn wir da spielten, mussten wir wegrennen, wenn ein Fahrzeug kam. Im Frühling, wenn genügend Saft in den Zweigen war, bastelten wir Flöten. Dau wurde ein kurzes Stück frisches Holz so lange geklopft, bis sich die Rinde herunter schieben ließ. Im Herbst bastelten wir Drachen. Ansonsten half ich meinen Eltern im Garten , beim füttern der Kaninchen und Hühner. Mit 10 Jahren ging es in das Jungvolk, mit 14 in die HJ. Da gab es dann auch immer Dienst nach Vorschrift. Radio gab es bei uns erst als ich 12 war. In der ganzen Familie gab es nur ein Telefon und das hatte eine Tante mit einer Metzgerei. Ansonsten ging man einfach hin, wenn man jemanden besuchen wollte, oder verabredete sich, wenn man ihn auf der Straße traf. Viele Häuser hatten nur Gas und kein elektrisch. Die Haustüren standen tagsüber offen der Briefträger brachte die Post bis in den 5. Stock. Ebenso der Bäcker und der Milchmann. Wer das nicht erlebt hat, kann sich das wohl schlecht vorstellen. Es war eine andere Welt. Wenn du noch Fragen hast, frage nach.

anfangs arbeiten dann jojoen dann war ja jeder in der hj und danach gegen den kapitalismus kaptulieren

Wir verließen morgens das Haus zum Spielen. Wir blieben den ganzen Tag weg und mussten erst zu Hause sein, wenn die Straßenlaternen angingen. Niemand wusste, wo wir waren und wir hatten nicht einmal ein Handy dabei! Wir haben uns geschnitten, brachen Knochen und Zähne und niemand wurde deswegen verklagt. Es waren eben Unfälle. Niemand hatte Schuld außer wir selbst. Keiner fragte nach der "Aufsichtspflicht". Kannst du dich noch an "Unfälle" erinnern? Wir kämpften und schlugen einander manchmal bunt und blau. Damit mussten wir leben. Wir aßen Kekse, Brot mit Butter dick, tranken sehr viel und wurden trotzdem nicht zu dick. Wir tranken mit Freunden aus EINER Flasche und niemand starb an den Folgen. Wir hatten nicht: Playstation, Nintendo, X-Box, Videospiele, 64 Fernsehkanäle, Videofilme, Surround Sound, eigenen Fernseher, Computer, Internet. Wir hatten Freunde. Wir gingen einfach raus und trafen sie auf der Strasse. Oder wir gingen einfach zu deren Heim und klingelten. Manchmal brauchten wir nicht einmal klingeln sonder gingen einfach rein. Ohne Termin und ohne Wissen der Eltern. Keiner brachte uns, keiner holte uns.... Wie war das nur möglich ?? Wir dachten uns Spiele aus mit Holzstöcken und Tennisbällen. Wir aßen Würmer. Und die Prophezeiungen trafen nicht ein: Die Würmer lebten nicht in unseren Mägen für immer weiter und mit den Stöcken stachen wir nicht besonders viele Augen aus. Beim Straßenfussball durfte nur mitmachen, wer gut war. Wer nicht gut war, musste lernen, mit Enttäuschungen klarzukommen. Manche Schüler waren nicht so schlau wie andere. Sie rasselten durch die Prüfung und wiederholten die Klassen. Das führte nicht zu emotionalen Elternabenden oder gar zu Änderungen der Bewertungskriterien. Unsere Taten hatten manchmal Konsequenzen. Das war klar und keiner konnte sich verstecken. Wenn einer von uns gegen das Gesetz verstoßen hat, war klar, das die Eltern ihn nicht aus dem Schlamassel heraushauen. Im Gegenteil: Sie waren einer Meinung mit der Polizei!

(Auszug aus dem Web, es gibt verschiedene Versionen)


abiggi  26.01.2012, 17:57

super beschrieben DH

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ich habe meinen Eltern genauso geholfen, wie es mein Enkel heute tut, also, wir waren in keiner Landwirtschaft eingebunden. Wer in der landwirtschaft gross geworden ist musste damals, genau wie heute etwas mehr helfen. Aber unsere freizeit bestand nicht aus PC oder fernsehn sondern, wir haben uns oft mit unseren freunden getroffen zu ausserschulischen aktivitäten oder einfach im jugendclub


KingPatrik 
Beitragsersteller
 26.01.2012, 18:02

Wie war das denn vor dem ersten Weltkrieg? Was gab es da für Aktivitäten für Kinder?

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abiggi  28.01.2012, 21:02
@KingPatrik

ich denke, da haben die kinden mit naturmaterialien gespielt und waren viel einfallsreicher als die kinder heute

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