Freier Wille?
Ich vereinfache meine Frage stark. So könnte es zu Verwirrung kommen.
Die Emergenz ist einfach beschrieben eine höhere Qualität eines Etwas durch mehreren kleinen, niedrigeren Qualitäten.
Eine einzelne Ameise ist ziemlich dumm. Doch hat man viele von ihnen, erschaffen sie eine Stadt— Ein System aus Bauarbeiter, Krieger und Sammler.
Eine einzige Nervenzelle ist ziemlich dumm, aber viele von ihnen erschaffen ein unfassbar Komplexes, wunderschönes Ding, Das Gehirn. Welches in der Lage ist wahrzunehmen, zu denken und zu fühlen.
Atomare Teilchen sind durch das Prinzip des Zufalls, Ergebnis der Recherche der Quantenmechanik, beeinflusst.
Die Kausalität spielt im Falle der Vorhersage des Verhaltens eines Teilchen, also nur wenig eine Rolle.
Atome bilden Moleküle, welche wiederrum Komplexere Strukturen bilden. Bis irgendwann eine Nervenzelle entsteht und daraus ein Gewebe. (Das Gehirn)
Zufall ist also auch, ob sich eine Person für Option A oder Option B entscheidet.
Ist aber freier Wille, nicht vielleicht ein Ergebnis, verursacht durch Emergenz?
Was denkt ihr?
3 Antworten
Interessante Frage… Also der freie Wille existiert zumal als komplexe Gehirnfunktion. Der Mensch entscheidet sich für: Ja, Nein, Vielleicht… Dabei werden verschiedene neurologische Prozesse aktiv.
Das Gegenteil vom freien Willen ist: Zwang!
Da Geistigkeit in einer organischen Determination liegt und Materie in Relation steht, sehe ich die Emergenz als Naturgesetz, wodurch auch Bewusstsein entsteht, durch Bewusstsein der freie Wille.
Jetzt stellt sich die Frage, können wir zu jeder Zeit dem freien Willen nachgehen?
Ich denke organische Begrenzung, äusserliche Faktoren und die Staatsform behindern die Absolutheit sich bezüglich Willenshandlungen vollständig zu verwirklichen. Somit kann ich mich auch nicht als freien Menschen erkennen und muss den personellen freien Willen unterdrücken.
Ich hatte dazu mal ein Video gesehen.
Manche sagen, dass es an Atomen liegt, welche zufällig zerfallen oder eben nicht, also Quantenmechanik.
Aber laut dem Prinzip müssten unsere Entscheidungen unwillkürlich sein.
Nun gibt es noch die Theorie, dass unser Gehirn und unsere Entscheidungen deterministisch sind.
Das bedeutet, dass unsere Gehirnimpulse auf das Prinzip Ursache-Wirkung beruht.
Der Determinismus besagt, dass alles, was wir tun, durch vorherige Ursachen festgelegt ist. Allerdings zeigt die Quantenmechanik, dass auf mikroskopischer Ebene, etwa beim Zerfall von Atomen, Zufälligkeit und Unvorhersehbarkeit auftreten. Diese Quantenfluktuationen könnten theoretisch eine Rolle in unserem Gehirn spielen, aber in der Praxis ist der Einfluss auf unsere Entscheidungen minimal. Das Gehirn funktioniert auf makroskopischer Ebene, wo klassische Physik und deterministische Prozesse dominieren.
Zudem ist das menschliche Bewusstsein anpassungsfähig und kreativ. Auch wenn unsere Gedanken und Handlungen durch vorherige Erfahrungen und neuronale Aktivitäten beeinflusst werden, könnte unser Bewusstsein die Möglichkeit haben, Entscheidungen zu treffen, die nicht strikt durch diese Kettenreaktionen bestimmt sind. So lässt sich sagen, dass wir möglicherweise nicht vollständig deterministisch sind – Quantenmechanik oder nicht – sondern einen gewissen Spielraum für freie Entscheidungen haben.
LG
Genau diese Diskussion wird in den Sozialwissenschaften oder der Philosophie ja auch geführt. Ich habe mich damit noch nicht im Detail beschäftigt, für mich wäre das aber grundsätzlich ein nachvollziehbarerer Erklärungsansatz.
Ziemlich anspruchsvolle Frage für das Forum hier!
Ich denke schon. Wenn Freier Wille tatsächlich existiert, dann könnten wir ihm auch immer zu nachgehen.
In Situationen an denen wir wenig ändern können, zu wider unseres Willens handeln müssen, oder einfach gerade aus dem Tiefschlaf geweckt wurden, ist der Freie Wille leider etwas bedeckt.
Dennoch glaube ich, dass dem Freien Willen immerzu kognitiv nachgegangen werden kann.