Frau möchte ausziehen, aber nicht aufgrund von Trennung, was tun?
Hallo zusammen,
es ist etwas kompliziert zu erklären. Meine Frau, mit der ich seit nun 3 Jahren verheiratet bin, will ausziehen bzw. ist ausgezogen, aber nicht wegen einer Trennung, sondern, weil sie der Meinung ist, sie wäre in unserer gemeinsamen Mietwohnung nur als Putzfrau angestellt und wäre mit unserem Kleinen manchmal überfordert. Jetzt erwarten wir im September das nächste Kind.
Wir sind aufgrund meiner Arbeit in eine ca. 75 km entfernte Stadt gezogen, damit ich nicht jeden Tag pendeln muss.
Ich bin auf meiner Arbeit stark eingebunden. Oft kann ich mich nicht bei meiner Frau melden während ich auf der Arbeit bin. Dies hat sie mir schon oft an den Kopf geworfen.
Obwohl ich, wenn ich nach Hause komme, versuche meine Frau dahingehend zu unterstützen wo es nur geht, ist es für sie scheinbar nicht ausreichend.
Ich bin ein wenig verzweifelt. Laut ihrer Aussage, wird sie nicht mehr zurückkehren, nachdem sie nun vor ein paar Tagen zu ihren Eltern gefahren ist.
Ihre Eltern finden das sicherlich auch nicht gut, ebenso meine Eltern.
Sie beharrt jedoch darauf, dass es ihre Entscheidung sei und sie sich dafür entschieden hat.
Was könnt ihr in so einer Situation empfehlen? Bekomme ich durch ihren Auszug mit Kind rechtliche bzw. finanzielle Probleme?
Danke schonmal vorab.
Viele Grüße Todwart
7 Antworten
Obwohl ich, wenn ich nach Hause komme, versuche meine Frau dahingehend zu unterstützen wo es nur geht,
...und was heißt das konkret im gelebten Alltag? In welcher Art und Weise unterstützt du sie?
Wenn sie ihre Koffer packt und geht dann muss da im Vorfeld schon viel passiert sein an Gesprächen, Streit, Diskussionen. Sie wird nicht über Nacht entschieden haben, dass sie auszieht.
Aber ich versuche mich wenigstens in der Mittagspause bei ihr zu melden und wenigstens nachzufragen, wie es ihr geht bzw. ob zu Hause alles in Ordnung ist.
Dieser Satz beißt sich mit deiner Ausgangsfrage in der du schreibst, dass du dich "oft" nicht melden kannst.
Für mich sind das irgendwo hausgemachte, selbstproduzierte Probleme.
Es sind immer Zwei die sich für eine Familie entschieden und damit liegt es an euch Überlegungen anzustreben ob ihr die Zeit und Kapazitäten habt die eine Familiengründung erfordert. Bestenfalls überlegt man sich das bevor man die Frau schwängert und sie muss sich selbst so gut einschätzen können, um zu wissen, wie belastbar sie ist.
Nur Wochenendpapa sein ist zu wenig. "Ich erlebe das selbst, wenn ich am Wochenende zu Hause bin."
Und ihr muss auch klar sein, dass Kinder praktisch immer an der Mutter hängen bleiben und sie damit ans Haus/bzw. an die Wohnung gebunden ist mit allen Aufgaben die da anfallen. Du schreibst, dass sie mit dem Kind manchmal überfordert ist. Das macht es noch unverständlicher warum man dann noch ein 2. Kind nachschieben muss. Soll es damit für irgendwen leichter werden?
Ihr müsst euch beide zusammenraufen, aufeinander eingehen, euch gegenseitig verständlich machen und Ernst nehmen und aktiv etwas ändern, sonst wird das mutmaßlich nicht funktionieren.
Deine Frau hat schon so ein bisschen einen an der Klatsche. Ich kann während der Arbeit auch nicht ständig am Handy kleben. Und während du arbeitest, ist das deine erste Pflicht.
Bist du denn ungewöhnlich viel in der Arbeit oder eben während deiner Arbeitszeiten viel eingebunden?
Ich versteh solche Leut echt nicht. Wenn du arbeiten musst, musst du arbeiten. Punkt.
Das tut mir Leid. Aber scheinbar ist für deine Frau jetzt ein Punkt erreicht, wo sie einfach nicht mehr so weitermachen kann wie bisher. Es wird dir vermutlich nur die Zeit helfen. Ein bisschen Abstand kann da tatsächlich helfen, und dann musst du hoffen, dass sie dich vermisst und es noch eine Chance für euch bzw. eure Familie gibt.
Warum denkst du zuerst an finanzielle Nachteile? Das macht mich ein wenig stutzig...
Du kannst noch ein bisschen warten, klar. Aber falls sich wirklich abzeichnet, dass sie nicht zurückkommt, würde ich es sagen. Länger als 1 Monat würde ich aber nicht damit warten. Sonst kriegst du am Ende tatsächlich noch Probleme und wirst gekündigt.
Ja, jede Änderung der Mietverhältnisse (also auch Anzahl der Mieter) muss dem Vermieter angezeigt werden. Wahrscheinlich ist die Wohnung aber nun eh zu groß (und somit teuer) für dich. Da würde eine kleinere auch reichen
Ich hoffe ja immer noch, dass sie sich entscheidet, wieder in unsere gemeinsame Wohnung zurückzukehren. Ich möchte ungern eine Kettenreaktion auslösen, die dann viele Probleme mitsichbringt.
Vielleicht sollte ich lieber noch ein wenig warten, oder?
Natürlich vermisst sie mich, und der Kleine erst.
Finanziell frage ich deshalb, weil wir in einer Wohnung leben, wo normalerweise nur Menschen mit Behinderung bzw. Menschen mit körperlichen Einschränkungen wohnen dürfen. Diese haben wir damals nur bekommen, weil wir dringend eine Wohnung gesucht haben und sie in der Zeit hochschwanger war.
Jedoch bin ich doch sicher verpflichtet meinem Vermieter über den Auszug bescheid zu geben oder nicht?
Hallo,
du solltest dir eher Gedanken machen, wie du deiner Frau unter die Arme greifen kannst.
Du bist fast nie da. Sie fühlt sich als alleinerziehend mit Kind und schwanger.
Möglichkeiten:
- Mit Arbeitgeber besprechen, dass du pünktlich Feierabend machst. Ggf. kannst du morgens früher anfangen. So, dass du 16/17 Uhr daheim sein kannst.
- Putzhilfe einstellen
- Mit deiner Frau besprechen, was genau ihre Wünsche sind und einen Plan erstellen. Dass du abends z.B. das Kind ins Bett bringst und sie mal die Füße hochlegen kann.
- Am Wochenende Kind bespaßen und Haushalt machen
Ich kann deine Frau verstehen. Das ist der letzte Weg dir zu zeigen, dass es so nicht weitergeht. Bemüh dich jetzt, sonst trennt sie sich wirklich.
Ich weiß natürlich nicht, wie es bei euch ist. Aber häufig ist es so, dass Männer nach hause kommen und "Feierabend" wollen. Eine Frau hat daheim aber auch nie Feierabend, keine Mittagspause, keine Kaffeepause. Das ist anstrengender als jeder normale Job und das solltest du erkennen. Das Kind will immer was, ständig. du kommst nicht zum Haushalt, weil Kinder das gar nicht zulassen. Man ist im Dauereinsatz mit Kind und muss noch alles andere erledigen - mit Kind. Einkaufen, Kochen, putzen, Arzttermine. Das ist wahnsinnig anstrengend und schwanger noch mal deutlich anstrengender.
Danke für die direkten Worte. Ich werde es mit ihr nochmal besprechen. Wir haben ja weiterhin täglich Telefonkontakt (WhatsApp/FaceTime).
Auf jeden Fall werde ich jetzt erstmal das Kochen lernen müssen. Bislang hat sie uns immer verköstigt. Aber glaube, das ist jetzt das kleinste aller Probleme.
Daran sieht man aber auch, dass du diesen Schritt gebraucht hast. Es verlangt keiner ein 4 Gänge Menü, aber deine Frau hat euer Kind ausgetragen, hat ein Vollzeitjob daheim (wie gesagt unter schlechteren Bedingungen, so als hätte man keinen Betriebsrat) und du lässt dich daheim verköstigen. Ihr habt beide einen Vollzeitjob und sie ist schwanger (mit eurem Kind) und hat sozusagen noch körperlich einiges mehr zu ertragen. Vorher bist du aber nicht mal auf die Idee gekommen mal auch was zu kochen... Es gibt auch Youtube Anleitungen für normale und gesunde Essen - das kannst du auch. Ist keine Zauberei.
Bitte denk auch dran, dass schwanger Höchstarbeit für den Körper bedeutet (der Kreislauf sackt öfter zusammen, 1,5 Liter mehr Blut wird gebildet und das Herz muss das alles pumpen, hoher Puls, niedriger Blutdruck). Das ist so als müsstest du krank jeden Tag 12 Stunden körperlich Arbeiten. Und dann abends noch für den Mann kochen, der einen 8 Stunden Tag hat und sich schon alleine davon "ko" fühlt.
Deine Frau will wissen. ob du verstehst, dass euer Leben sich verändert hat. Früher seid ihr zu zweit gewesen (beide Vollzeit arbeiten schätze ich), da hat sie gekocht, hat ihr vielleicht auch Spaß gemacht und jetzt sind da fast 2 Kinder und du machst alles noch genauso wie früher als ihr noch zweit gewesen seid. Euer Leben hat sich verändert, ihr wolltet es (hoffentlich) beide so. Du musst dein Leben auch verändern. Kochen alleine ist nicht die Lösung, aber ein guter Schritt in die richtige Richtung. Du hast es jetzt in der Hand. Sie ist diesen Schritt gegangen, weil vermutlich alle Reden vorher nichts verändert haben. Es ist deine Chance jetzt wirklich Willen zu zeigen und etwas zu verändern.
Du gehst den ganzen Tag für sie und das k ind arbeiten und sie packt den Haushalt nicht Weil es ihr zu viel ist ?
Nun ja, sie sagt, dass sie den ganzen Tag in der Wohnung arbeitet. Der Kleine würde sie ebenfalls stark beanspruchen (Aufmerksamkeit). Das verstehe ich ja auch, aber was kann ich noch tun? Manchmal gehe ich mit dem Kleinen einkaufen, damit sie sich erholen kann.
Mir fällt echt nichts mehr dazu ein.
Du tust mir ehrlich leid man. Das ist halt das leben einer Hausfrau dafür kannst du nichts. Vllt kommt sie ja wieder zu sich wenn sie ne Weile Abstand hätte
Hausfrau hört sich immer so negativ an. Ich sehe meine Frau allerdings nicht so. Wir sind normalerweise immer glücklich gewesen. Haben uns selten gestritten. In letzter Zeit hat sie jedoch angefangen, ständig über das Leben hier in Deutschland zu nörgeln. Sie ist aus einem Land im Nahen Osten. Aber das tut ja jetzt nicht zur Sache.
Sie nörgelt halt in der letzten Zeit viel. In ihrem Land wäre es so viel einfacher und all solche Dinge.
"Manchmal" gehst du einkaufen. Wow! Vielleicht solltest du "immer" mit dem Kleinen einkaufen gehen. Es gibt da wirklich sehr viel mehr, bei was du deine Frau unterstützen kannst.
Wir gehen oftmals gemeinsam einkaufen. Nur in der letzten Zeit ist sie ständig angenervt und habe ihr daher angeboten, ihn mal für einige Zeit zu übernehmen. Dies habe ich dann entweder durch Einkäufe oder Spaziergänge gemacht.
Da muss ein Umdenken kommen bei dir. Du hast "angeboten" euer gemeinsames Kind "für einige Zeit" zu übernehmen. Und du fühlst dich vermutlich schon dabei als Superehemann und Superpapa. Es ist euer gemeinsames Kind. Du bist kein Nachbar, der mal anbietet das Kind zu beaufsichtigen oder ein guter Kumpel, der "mal" unterstützt. Du bist der Vater. da bietet man nicht an das Kind mal bisschen zu nehmen. 50:50 beim Kind ist selbstverständlich. Ich schätze bei euch ist es eher 20:80.
Ich arbeite in der Regel 8 Std. an fünf Tagen die Woche (Mo-Fr). Manchmal dauert es eben etwas länger. Aber ich versuche mich wenigstens in der Mittagspause bei ihr zu melden und wenigstens nachzufragen, wie es ihr geht bzw. ob zu Hause alles in Ordnung ist.
Ungewöhnlich lange an der Arbeit bin ich meiner Meinung nach nicht.