Frankfurt Leben Gruppe - ist diese Versicherung wirklich so schlecht?
Ich habe eine fondgebundene Rentenversicherung bei der ARAG abgeschlossen gehabt und dieser Vertrag wurde 2017 schon von die Frankfurt Leben Gruppe übernommen.
Ich wurde darüber schriftlich informiert, den Brief habe ich inzwischen nicht mehr vorliegen. Ich habe dies stillschweigend hingenommen.
Nun wurde mir damals soweit ich mich erninnere versichert, dass sich im wesentlichen nichts ändert.
Der Vertrag läuft seit Jahren und ich habe mir keine größeren Gedanken gemacht, da die Beitragssumme bislang nicht allzu hoch war.
Da es aber eine dynamische Erhöhung gab spürt man die Monatsbeiträge dann doch deutlicher und ich wollte einfach mal einige Infos einholen.
Als ich bei google die Bewertungen der Versicherung gelesen habe (irgendwas um die 1,5) war ich ziemlich geschockt. Unzählige Kunden, die beklagen, dass die Versicherung nicht vertrauenswürdig sei. Extrem schlechte Konditionen und außerdem extrem hohe Gebühren um den Vertrag vorzeitig zu beenden.
Ich habe dort angerufen.
Eingezahlt habe ich bisher ca. 4000 Euro.
Ausgezahlt bekäme ich heute: ca. 2000 Euro.
Auf die Frage, was ich zum Ende der regulären Laufzeit ausgezahlt bekäme wurde mir gesagt: mindestens die eingezahlten Beiträge.
Folgende Fragen hätte ich:
- Kann ich den Vertrag aufgrund der Übernahme durch die Frankfurt Leben Gruppe aufheben / widerrufen / außerordentlich kündigen? Falls nein - liegt es dann daran, dass die Frist dafür verstrichen ist, oder hatte ich generell nie die Möglichkeit dazu?
- Ist diese Versicherung vertrauenswürdig oder nicht?
- Was sollte ich am besten unternehmen? Ich meine 2000 Euro Verlust ist ärgerlich, aber wenn ich am Ende nach 30-40 Jahren Laufzeit noch mehr verliere, ist es umso ärgerlicher.
- Welche Informationen sollte ich bei der Versicherung einholen, um einschätzen zu können, ob die Konditionen gut oder schlecht sind?
2 Antworten
Na ja, eine Kapital-Lebensversicherung lohnt sich heutzutage als Kapitalanlage nicht mehr, das ist klar, das betrifft aber alle Versicherer.
Wenn Du vor Ablauf aussteigst, bekommst Du bei KEINEM Versicherer die volle Summe, deshalb ist dieses Angebot absolut okay.
Du darfst eins nicht vergessen, im Falle Deines Ablebens bekommt eben Dein(e) genannte(r) Hinterbliebene(r) die volle Versicherungssumme.
Es ist nun nicht eine große Summe, deshalb lass es so, wie es ist, wenn Du aussteigst, kostet es Dich nur Geld und bist nicht mehr lebensversichert
Das Verhältnis 4000€ Einzahlung vs. 2000€ bei Kündigung ist normal. Erstens lässt sich die Versicherung die Kündigung gut bezahlen, zweitens haben Provision (Abschluss- und Vertriebskosten, fällt normalerweise nur die ersten 5 Jahre an) und Verwaltungskosten (fällt jährlich an) an dem Guthaben gezehrt. Interessanter wäre das Fondsguthaben, das du momentan hast.
Ich kann dir nicht alle Fragen beantworten, mein Tipp wäre aber: Stelle die Versicherung beitragsfrei. Du zahlst dann nichts mehr ein und die laufenden Kosten (die Verwaltungskosten) dürften nahezu 0€ sein.
Prüfe zuvor am besten noch den Fonds und wechsle ggf. in einen besseren Fonds (am besten in einen riskanten - deine 4000€ bekommst du ja auf jeden Fall ausgezahlt) bzw. in einem mit geringeren Fondsgebühren.
Beachte bei der Beitragsfreistellung: dabei können sich evtl. Rentenfaktor und Garantiezinsen ändern. Ggf. muss eine Mindest-Rente erreicht werden, damit der Anbieter die Rente auszahlt.