Fragen zu neurodiverser Community?

2 Antworten

Wie ist momentan das Selbstbild der neurodiversen Gemeinschaft?

Ich bin mir nicht ganz sicher, wie dieser Begriff auf eine Gruppe anzuwenden ist. Soweit ich weiß, besteht keine Dysmorphophobie oder reale Krise, die über die komplexe Lage der Gesamtgesellschaft hinausgeht.
Die Menschen kommen gut miteinander klar, sind entschieden und zuversichtlich, unterstützen sich gegenseitig und wüten oder trauern gemeinsam.

Gibt es Uneinigkeiten darüber, wer allles zur neurodiversen Gemeinschaft zählt?

Es gibt solche Menschen, aber besonders bei jüngeren / besser vernetzten ist das nicht die Frage. Es ist nicht zielführend, sich diesbezüglich zu streiten; zur Gemeinschaft gehören alle, die sich zugehörig fühlen und nicht andere angehen.

Das liegt vor allem daran, dass:

  • Es sehr viel dringendere Probleme gibt
  • Die Wissenschaft gar nicht auf dem Stand ist, so etwas mit einem Ja / Nein zu beantworten und selbst dabei große Teile der aktuell praktizierten Medizin (hauptsächlich in Standorten, die nicht hoch spezialisiert sind) bereits überholt, und Stigmata auch dort viel zu häufig sind.
  • Lange Wartelisten, eine Familie oder ein Umfeld mit ablehnender Haltung, finanzielle oder andere (z. B. psychische) Probleme es sehr schwer machen können, eine Diagnose anfertigen zu lassen, oder dies gar nicht notwendig / gewünscht ist (z. B. wenn die Lebenslage stabil ist, was besonders bei hochfunktionalen Menschen der Fall sein kann).
  • Es außerhalb von komischen Ecken der sozialen Netzwerke kein Problem mit Menschen gibt, die so etwas vortäuschen.
  • Auch Allys absolut wichtig sind
  • Die Moderation dessen viel zu aufwendig wäre
Was sind die Möglichkeiten sich für Neurodiversität einzusetzen? Ist allein schon self-advocacy Aktivismus?

Ja. Die pure Existenz jedes neurodiversen Menschen ist [leider] bereits Aktivismus.

Darüber hinaus ist es natürlich möglich, sich intern auszutauschen, Bildungsangebote aufzubauen, generell Aufmerksamkeit zu schaffen oder Menschen gezielt anzusprechen, sowie sich in politische und wissenschaftliche Prozesse einzubringen.

Werden Intersektionalitäten schon genügend beachtet? Also z.B. mit Rassismus, Sexismus, Altersdiskriminierung, Ableismus, Queerfeindlichkeit, Klassismus?

Neurodiverse, Queere, People of Color, Feminist:innen und auch Menschen in benachteiligten sozialen Positionen halten grundsätzlich zusammen; wobei natürlich niemand Aussagen über die Gesamtheit aller Gruppierungen dieser Felder treffen kann.

In allen Communitys und Safer Spaces, die ich bisher war, war die Grundebene an Aufgeklärtheit, sowie Offenheit zuzuhören (auch sich das Gesagte zu merken / sich selbst langfristig anzupassen), einem entgegenzukommen, und sich auch aktiv zu engagieren viel höher als in der Restgesellschaft.
Mit vielen der anderen Dinge hatte ich erst dadurch richtigen Kontakt ^^

Nur durch Zusammenhalt können wir nachhaltig gegen all das vorgehen.

Was ist die Zukunftsvision der Neurodiversitätsbewegung?

Zukunft? Dazu habe ich nicht den Kopf.

Es gibt sehr wohl Menschen, die sich darum Gedanken machen und auch erstreben, nachhaltig positive Effekte zu erzielen. Grundsätzlich sind Minderheiten aber nur bedingt in der Lage, die Richtung vorzugeben. Es muss also auch Kapazitäten geben, schnell zu reagieren.

Ideale gibt es natürlich auch, sind aber größtenteils durch "alle Menschen haben sich lieb und können ein erfülltes Leben leben" abgedeckt.

Inwiefern reagiert die Neurodiversitätsbewegung auf aktuelle Diversitäts- und Inklusionsbewegungen in unserer Gesellschaft?

Generell: Schön, aber ausbaufähig. Kannst du etwas Konkretes nennen?

Am konsequentesten sehe ich positive Entwicklungen derzeit in der Wissenschaft und manchen Stellen von Bund, Ländern, Kreisen, und Stätten. In der Gesamtgesellschaft ist es weiterhin leider ein sehr hitziges Thema und zumindest von der Lautstärke der Lager sehe ich wenig positive Veränderung (in den letzten Jahren).

Es gibt zu viele Themenfelder

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Mach doch eine Umfrage mit Beispielen. Nebenbei: deine Frage ist oberflächlich, fremd und belehrend geschrieben.

Vielleicht noch 10 Fremdwörter mehr oder 50 Prozent weniger.

Die Neurodiversität bedingt Cluster und Nischen sowie eine abstrakte Subkultur. Selbst Betriebe mit Neurodiversität als Einstellungsbedingung gibt es (auticon usw.)

Eine Gesellschaft aller … gibts net

 - (Gesellschaft, LGBT+, Autismus)