Frage an Christen?

Ignatius1  16.09.2023, 13:32

Was meinst du konkret ?

Perst 
Beitragsersteller
 16.09.2023, 15:34

Ich meine warum das so ist ob es eine Erklärung gibt

14 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Zu Jesus letzten Worten am Kreuz: Die Evangelisten haben unterschiedliche Worte überliefert. Für mich ist das kein Problem, ich sehe darin sogar einen Vorteil: Wenn die Bibel verfälscht worden wäre, dann hätte man doch sicherlich alles vereinheitlicht, also das in allen Evangelien die letzten Worte gleich wären. Aber das ist nicht passiert, was meiner Ansicht nach dafür spricht, dass es keine Verfälschung gab. Man hat die Evangelien so gelassen, wie sie waren.

Im Christentum hat man von Anfang an verschiedene Evangelien genutzt. Von Anfang an war klar, dass diese einige Sachen unterschiedlich berichten. Das wurde in der 2000 jährigen Geschichte des Christentums nie als Problem wahrgenommen.

Wenn auf der Straße ein Unfall mit Fahrerflucht passiert, dann kann es sein, dass drei Zeugen drei unterschiedliche Aussagen machen. Der eine meint beispielsweise, dass das Auto rot wäre, der andere meinte, dass es blau gewesen sei. Dies ist normal. Die Polizei weiß also nicht genau, welche Farbe das Auto hat, aber deswegen sagt die Polizei nicht, dass die ganze Geschichte erfunden wurde und das es den Unfall nie gegeben hat. Alle drei Zeugen sagen, dass es den Unfall gegeben hat. So ist es auch mit der Bibel: Alle sagen, dass es die Kreuzigung und Auferstehung gegeben hat.

Ich glaube an Gott, ich bin Christ. Wenn Du einiges wissen möchtest, was mich vom Christentum überzeugt, dann kannst Du mich z.b. fragen oder auf mein Profil gehen.


Perst 
Beitragsersteller
 16.09.2023, 12:37

Hallo, ich bin auch Christ kenne mich auch gut aus aber es gibt halt immer so 1-2 Fragen die man gerne noch beantwortet hätte!!! Halleluja

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Die Bibel ist eine Sammlung von durch Menschen geschriebe Schriften, die zusammengestellt wurde, über jahrtausende hinweg.

Zu einer Zeit der politischen Machtkämpfe (das römische Reich war am Ende) wurden von der frühen dominanteren Kirche sehr viele Schriften aussortiert (Apokryphen), teils berechtigt, teils unberechtigt, Schriften hinzugefügt, bearbeitet und höchstwahrscheinlich teils manipuliert und Schriften kanonisiert, teils berechtigt, teils unberechtigt. Die "Bibel" wurde zusammengestellt.

Das Neue Testament gibt die Reden Jesu nicht in Originalsprache (Aramäisch) wieder, sondern auf Altgriechisch. Zwei von Grund auf verschiedene Sprachen, eine semitische und eine indoeuropäische, aus völlig unterschiedlichen Gedankenwelten.

Auch im AT sind oft nur über die letzten 3000 Jahre entstandene Abschriften vorhanden, die sich verändert haben können, und keine Originaltexte mehr.

Ohnehin sollte man für die richtige Interpretation die Schriften der Bibel, ob kanonisch oder apokryph, nur in Originalsprache lesen und für das NT aramäische Grundlagen im Kopf haben und die Zitate Jesu kritisch hinterfragen. Kritisch hinterfragen sowieso immer.

Man muss meiner Meinung nach logisch resultierend die Wahrheit selber suchen und in den vielen Biblischen kanonischen und Apokryphen Schriften nachforschen, sowie in der Geschichte und damaligen Kultur, wie auch in der Altorientalistik und jüdischen Religion, Geschichte und Kultur. Das ist leider sehr mühselig. Die Bibel ist leider eine durch Menschen, vor allem machthungrige Menschen, korrumpierte Sammlung von Schriften.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Anthropologie, Orientalistik & Biologie-Studium

Ignatius1  16.09.2023, 13:42
Zu einer Zeit der politischen Machtkämpfe (das römische Reich war am Ende) wurden von der frühen dominanteren Kirche sehr viele Schriften aussortiert (Apokryphen), teils berechtigt, teils unberechtigt, Schriften hinzugefügt, bearbeitet und höchstwahrscheinlich teils manipuliert und Schriften kanonisiert, teils berechtigt, teils unberechtigt. Die "Bibel" wurde zusammengestellt.

➡️Das ist Quatsch ,was soll da konkret Manipuliert worden sein ,?

➡️Die Bibelkanonisation war ein Langer Prozess,undes ist ja gar kein Bibelkanon irgendwo festgelegt .

Das Neue Testament gibt die Reden Jesu nicht in Originalsprache (Aramäisch) wieder, sondern auf Altgriechisch. Zwei von Grund auf verschiedene Sprachen, eine semitische und eine indoeuropäische, aus völlig unterschiedlichen Gedankenwelten.

Ja und ?

diese Wurden im Original durch das hören von Augenzeugen in Griechisch verfasst.Es gibt keinen Grund warum das in Aramäisch verfasst sein müsste um Glaubwüriger zu sein..

Auch im AT sind oft nur über die letzten 3000 Jahre entstandene Abschriften vorhanden, die sich verändert haben können, und keine Originaltexte mehr

DIe qumranfunde strafen diese Behauptung als unsinnige Behauptung:

➡️Ich zitiere das Jerusalemer Museum dazu :

Alle Bücher der hebräischen Bibel, mit Ausnahme von Nehemia und Esther, wurden in Qumran entdeckt. In einigen Fällen wurden mehrere Exemplare desselben Buches gefunden (z. B. gab es dreißig Exemplare des Deuteronomiums), während in anderen Fällen nur ein Exemplar ans Licht kam (z. B. Esra). Manchmal ist der Text fast identisch mit dem masoretischen Text, der etwa tausend Jahre später in mittelalterlichen Kodizes seine endgültige Form erhielt; und manchmal ähnelt es anderen Versionen der Bibel (wie dem Samariter-Pentateuch oder der griechischen Übersetzung, die als Septuaginta bekannt ist). Es sind auch Schriftrollen mit der griechischen Übersetzung der Septuaginta (Exodus, Levitikus) und einer aramäischen Übersetzung (Levitikus, Hiob) erhalten.

Tja und da der Urtext der Katholischen Bibeln bekanntlich auf dem Septuagita Text Beruht ..gibts da nichts zu diskutieren.

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Wenn du die Wiederholung gleicher Aussagen - teilweise sogar im selben Bibelteil - meinst, das ist zur Bekräftigung der Aussage.

Beispiel:

In der Apostelgeschichte. Drei Mal die selbe Aussage.

20 sondern ihnen schreiben, dass sie sich enthalten von den Verunreinigungen der Götzen und von der Unzucht und vom Erstickten und vom Blut.
29 euch zu enthalten von Götzenopfern und von Blut und von Ersticktem und von Unzucht. Wenn ihr euch davor bewahrt, so werdet ihr wohl tun
25 Was aber die Gläubigen ⟨aus den⟩ Nationen betrifft, so haben wir geschrieben und verfügt, dass sie sich sowohl vor dem Götzenopfer als auch vor Blut und Ersticktem und Unzucht hüten sollen.

Hallo Perst,

der Bibel wird oftmals vorgeworfen, sie enthalte zahlreiche Widersprüche. In den meisten Fällen lassen sich diese jedoch aufklären, indem man mehrere Aussagen der Bibel miteinander vergleicht oder indem man bestimmte Hintergrundinformationen hinzuzieht. Ich möchte das an einem einfachen Beispiel zeigen.

Es geht um zwei scheinbar widersprüchliche Aussagen in den Evangelien von Matthäus und Markus. Hier ist die erste Aussage: "Dann näherte sich ihm [Jesus] die Mutter der Söhne des Zebedäus mit ihren Söhnen, huldigte ihm und erbat sich etwas von ihm" (Matthäus 20:20,21).

Nun der Vergleich mit der zweiten Aussage bzgl. der gleichen Begebenheit aus dem Markusevangelium: "Jakobus und Johannes, die beiden Söhne des Zebedäus, traten an ihn [Jesus] heran und sagten zu ihm: ‚Lehrer, wir möchten, daß du für uns tust, was immer wir von dir erbitten.‘ "(Markus 10:35-37).

Die Frage, die hier entsteht, lautet: Wer trug Jesus die Bitte tatsächlich vor, die Söhne des Zebedäus oder ihre Mutter? Offensichtlich stammt die Bitte zwar von diesen beiden Jüngern, doch sprachen sie nicht selbst mit Jesus, sondern trugen ihre Bitte durch ihre Mutter an Jesus heran. Als nämlich die anderen Jünger davon erfuhren, wurden sie nicht über die Mutter, sondern "über die beiden Brüder" unwillig (Matthäus 20:24).

Gerade wenn es um die vier Evangelienberichte geht, sollte man daran denken, dass die Schreiber von jeweils einem anderen Standpunkt aus über die jeweiligen Begebenheiten berichteten. Das bedeutet aber nicht unbedingt, dass sich ihre Erzählungen widersprechen. Vielmehr ergänzen sich diese Berichte gegenseitig, so dass sich daraus ein vollständiges Bild ergibt.

Ähnlich ist es auch bei anderen angeblichen Widersprüchen, egal ob im AT oder im NT. Oftmals reicht schon ein bestimmtes Hintergrundwissen, um zu erkennen, dass in den verschiedenen Aussagen kein echter Widerspruch vorliegt. Ich beschäftige mich mittlerweile seit vielen Jahren sehr intensiv mit der Bibel und mir konnte bisher noch nie jemand einen tatsächlichen Widerspruch in der Bibel aufzeigen!

LG Philipp


Perst 
Beitragsersteller
 18.09.2023, 16:24

Das ist toll Dankeschön Halleluja

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Der Gott und Vater des Herrn Jesus Christus widerspricht Sich nicht, sondern sagt Unterschiedliches zu Einzelpersonen und zu Nationen, zu Israel und zur jetzigen Gemeinde, der Leibesgemeinde aus Juden und Nichtjuden (Eph 1,22.23; Gal 3,28), zu früheren Zeiten und zur Gegenwart. Ganz andere Worte spricht Er für die Zeit Seiner siebenjährigen Zorngerichte über die Ungerechtigkeit der Menschen als für unsere Zeit der überfließenden und bedingungslosen Gnade, die dem Paulus gegeben ist (Eph 3,2.9). Wenn die Gnadenzeit mit unserer Entrückung (1 Thess 4,17) um ist, folgt das Gericht. Da gelten andere Regeln als heute.

Israel hat andere Verheißungen als wir, die Glieder der Leibesgemeinde. Israel wird in den beiden künftigen Äonen (im tausendjährigen Königreich und dann auf der neuen Erde; Offb 21,1) alle Nationen zu Jüngern Jesu machen (Mt 28,19), während wir vor der Zorneszeit entrückt werden (Röm 5,9; 1 Thess 5,9) und für die kommenden Äonen im Himmel niedergesetzt werden (Eph 2,6.7). Wir im Himmel haben andere Aufgaben als Israel auf der Erde. Da ist nun mal Unterschiedliches zu verkündigen.

In das Königreich Israels unter dem Gesetz des Mose kommt man nur hinein, wenn man zum Beispiel die Eintrittsbedingungen der Bergpredigt erfüllt, den Willen Gottes t u t (Mt 7,21), Werke erbringt (Jak 2,24), den Glauben durch Werke bestätigt (2 Petr 1,10.11) und nicht lau wird (Offb 3,16). Wir hingegen sind allein durch Glauben gerechtfertigt, für gerecht erklärt (Röm 3,28; 4,3.23-25). Allein die Gnade! Keine Werke! Werke tun wir nicht zur Erlangung der Rettung, sonden in Auswirkung unserer Rettung: "... wirket eure Rettung aus!" (Phil 2,12 wörtlich und konkordant), "Der Glaube ist durch die Liebe wirksam" (Gal 5,6). Und unsere Rettung können w i r nicht verlieren (keiner von uns, auch kein Lauer), weil wir mit dem Geist Gottes versiegelt sind (2 Kor 1,22; Eph 1,13). Welch eine Gnade!

Man darf doch das "Evangelium der Unbeschnittenheit" (Gal 2,7), mit dem Paulus betraut ist, nicht mit dem "Evangelium der Beschneidung", mit dem Petrus betraut war und wieder betraut werden wird, vermischen. Mischmasch bringt nichts. Lies die Warnung davor im Kommentar zum Galaterbrief, Kapitel 1,6-9, auf www.biblischelehre.de ("Was sagt denn die Heilige Schrift?") und des Weiteren die Artikel "Das Evangelium des Apostels Paulus", "Die Dienstabschnitte des Apostels Paulus", "Der Segen des Kreuzes für Israel" und last not least "Schneide (unterscheide) das Wort der Wahrheit richtig".