Fortbewegungsmittel im Mittelalter?
Hallo,
sicher ist den meisten der Begriff Wanderkönig bekannt.
Ich habe heute darüber nachgedacht und dabei ist mir aufgefallen das über Jahrhunderte kein schnelleres oder effektiveres Transportmittel als eine Kutsche bzw. die Reise mit Pferden erfunden worden ist (natürlich bis zur Erfindung der Eisenbahn).
Schließlich gab es viele schlaue Menschen im Mittelader wie Gutenberg oder da Vinci, da kann es doch nicht sein das es niemanden, gab der dort keine Ideen oder Ambitionen hatte
Außerdem habe ich in bisher noch keiner Dokumentation über das europäische Mittelalter eine Erwähnung zu diesem Thema gehört.
Daher nun die Frage an euch.
Ist euch eine Quelle bekannt, die eine Art Denkanstoß zu einer schnelleren Fortbewegungsmethode über das Land preisgibt?
Denn schließlich waren viele Könige des Mittelalters praktisch über ihre ganze Regenschaft unterwegs.
Ich kann einfach nicht glauben, dass keiner dieser Mächtigen und oder reichen Personen einen Weg finden wollte, diesen Umstand zu beschleunigen oder zumindest eine Lösung des Problems in Auftrag zu geben.
Oder ist es tatsächlich so das diese Wege als Gottgegeben hingenommen wurde?
5 Antworten
Vor der Erfindung der Dampfmaschine gab es keinen geeigneten Antrieb. Das ist auch das Hauptproblem von Leonardos Fahrzeugen und Fluggeräten.
Und man braucht einen Brennstoff. Dafür gab es im Mittelalter fast nur Holz, und dieses wurde auch noch vielerorts knapp. Kohle wurde nur in geringem Umfang abgebaut und Öl war in Europa schwer erhältlich. Dazu kamen die schlechten Straßen, Schiffe waren bequemer.
Hexereithematik ist Quatsch. Das ist erstens ein Phänomen der Neuzeit und zweitens hat auch das Mittelalter eine Menge Neues entwickelt, z. B. die typische Windmühle.
Blasco de Garay soll schon 1543 ein funktionierendes Dampfschiff vorgestellt haben: https://de.wikipedia.org/wiki/Blasco_de_Garay
Auch andere hatten Ideen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Taqi_ad-Din
https://de.wikipedia.org/wiki/Giovanni_Branca
Warum das nie weiterentwickelt wurde, ist schwer zu sagen. Aber bei dem ersten Dampfwagen überhaupt hing es wohl am schlechten Leistungsgewicht.
https://de.wikipedia.org/wiki/Nicholas_Cugnot
Und man sollte sich erinnern, dass selbst James Watt ein Dampffahrzeug für Irrsinn hielt und dessen Entwicklung sogar absichtlich torpediert hat. Die erste Lokomotive von Trevithick hatte auch das Problem mit einem zu hohen Gewicht für die damals herstellbaren Schienen.
Insgesamt kommen da wahrscheinlich sehr viele Faktoren zusammen.
Was Du dabei übersieht ist die Tatsache, dass es vor allem kein vernünftiges Straßennetz gab, um die Vorteile eines schnelleren Verkehrsmittels nutzen zu können.
Für den Transport von Waren und für lange Reisen waren Flüsse die besten "Straßen" die es gab.
Die Wege durch die Wälder waren oft schmal und schlammig und es lag sicher auch mal ein umgestürter Baum darauf, der zunächst mühsam zersägt und weggeräumt werden musste.
Die Reise mit einer Kutsche war deshalb auch nicht das schnellste Fortbewegungsmittel zu Land, sondern immer noch ein einzelner Reiter zu Pferde.
Aufgrund dieser Gegebenheiten dachte wohl niemand daran eine schnellere Kutsche zu entwickeln.
Und in der Industrialisierung wurde bekanntlich das Schienennetz der Bahn lange vor vernünftigen Landstraßen gebaut.
Nach der Kutsche kam also die Dampflok.
Doch doch das ist mir schon bewusst, mir geht es ja auch nicht um moderne Erfindungen wie das Auto, sondern eher um Ideen bzw. Blaupausen, wie z. B. da Vinci mit einem Gerät was fliegen kann, wie auch immer das am Ende des Tages aussehen mag.
Also erstens war das Bedürfnis nach einer Beschleunigung nicht so ausgeprägt wie heutzutage und zweitens scheinst du die technischen Schwierigkeiten, die mit der Herstellung eines Fahrzeugs (auch z.B. eines Fahrrads) verbunden sind, massiv zu unterschätzen.
Natürlich gibt es massive Probleme zu bewältigen aber für mich sieht es so aus als wenn es nie versucht worden ist.
Denn ein Uhrwerk in einer Turmuhr ist ja auch komplex
So etwas gab es aber auch erst etwa ab dem 16. Jahrhundert. Vorher waren sehr viel primitvere Uhren (z.B. Wasseruhren) in Gebrauch.
das hat henlein dann minimalisiert zur tragbaren taschenuhr !
Schon möglich, dass jemand da gute Ideen hatte. Jedoch bestand die Gefahr, dass dieser als Hexer verbrannt worden wäre. Also war da abzuraten.
Erst im Jahre 1804 (Eisenbahn) und 1886 (Automobil) wurden wir erfinderischer und beweglicher.
Glaube ich eher weniger, schließlich wurde Gutenberg auch nicht verbrannt und sel Luther hat es überlebt wenn auch mit vielen Strapazen
Niemals wurde Erfindergeist als Hexerei bestraft. Das ist wirklich Blödsinn und erst recht nicht im Mittelalter.
Schiffe gabs auch noch...
Universahlgelehrte wie Da Vinci hatten sich auch mit Fluggeräten befasst.
Erst mit der Erfindung der Dampfmaschine kam Schwung in die Entwicklung und es ist vermutlich kein Zufall, dass das Zeitalter der Aufklärung und diese Erfindungen zusammen fielen.
Die Mächtigen hstten durchsus auch Hofgelehrte - allerdings war man mehr am Stein der Weissen interessiert, als an pferdelosen Karren
Ja Schiffe gab es natürlich aber ich meine gezielt den Landweg denn von Aachen nach Braunschweig ist es schlecht mit Schiffen
Da fällt es mir tatsächlich sehr schwer zu glauben das es daran kein Interesse gab
schon zur hansezeit gab es feste wege fuhr die händler - europaweit .
mit rindern und pferden und bepackte esel /mulis .
Ah okay der Ansatz gefällt mir, aber auch daran (also an dem Antrieb) muss doch in irgendeiner Form gearbeitet worden sein, auch wenn es aus heutiger Sicht verrückt aussehen würde aber das war ja am Anfang fast immer so.