Fischbesatz vür 80cm aquarium?

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Hallo Bzock

Gesellschaftsbecken mit Guppys meh...sind möglich. Empfehlen würd ich es nicht. Eine schöne dichte Guppykolonie hat keinen Platz für andere Fische. Denen schwimmt dann alle 3 cm ein wuseliger Guppy vor die Nase. Das sieht einfach scheiße aus. Guppys sind sehr zufrieden unter sich bei einem dichten Bestand und das ist auch ästhetischer. Andere Fische, vor allem ruhigere, passen da vom Stil her nicht rein und ggf. nervt sie auch der Guppybestand.

60cm aquarium ein Betta einsetzen möchte und ich die guppys dann dort nichtmer einsetzen könnte, weil sie dann wahrscheinlich als lebendfutter für den Betta enden würden

Von diesem Plan würde ich dir abraten.

Warum?

  1. Die Guppys brauchen kein größeres Becken
  2. Die Guppys blockieren interessantere Pläne für ein 80 cm Becken wenn sie da mit rein sollen.
  3. Ein Zuchtbetta in Einzelhaltung braucht kein 60 cm Becken. Das mag gut gemeint sein aber ein 12l/30 cm Becken und dafür etwas mehr Mühe geben für Lebendfutter ist besser.

Also ich würde die Guppys lassen wo sie sind und wenn du einen Betta willst nimm ein filterloses 12 l.

Dann hast du das 80 cm frei für...was auch immer.

Generelle Vorschläge für Gesellschaften nur anhand der Beckengröße mache ich nicht gern und machen auch viele seriösere (ja ja Eigenlob stinkt 😉) Leute nicht so gern, da:

1. Wenn man jetzt Kombis mit 3 4 Fischarten nennt dann blendet man die unheimlich vielen und oft besseren Möglichkeiten aus, nur eine Fischart reinzusetzen

2. Die Beckengröße ist nicht so wichtig wie die Beckeneinrichtung. Hier lohnt es sich eigentlich zu überlegen, wie richte ich das Becken richtig zweckdienlich für den oder die Bewohner ein. Einfach ein Vorschlag nimm dies, das und so weiter ist daher unvollständig: Man müsste eigentlich immer die Beckeneinrichtung mit empfehlen.

Trotzdem paar Fischarten oder Zweier- bis Dreierkombinationen mit ganz kurzer Andeutung einer geeigneten Einrichtung:

  1. 10 Panzerwelse und 10x ein Gruppenfisch des höheren Wassers (Trigonostigma Aphyocharax Pseudomugil Oryzias) sowie ggf. ein Ancistrus (dünnerer Sandboden, Wurzeln mit vielen großblättrigen Aufsitzern, kurze Beleuchtung)
  2. kleine Startergruppe für Schneckenbuntbarschkolonie (Neolamprologus similis/ multifasciatus) (leere Schneckenhäuser und 4-5 cm Sand)
  3. Gruppe Sewellia oder Gastromyzon (Kieselsteine-Bachbecken)
  4. Gruppe Trichopsis ( viele Pflanzen wie Cryptocorynen, 1/3 Schwimmpflanzendecke und stehendes oder fast stehendes Wasser, kein Filter oder kleiner Filter oder HMF)
  5. 10-15 Tanichthys albonubes und 6 Misgurnus anguillicaudatus (Keine Heizung, Wintertemperatur idealerweise unter 20 Grad besser 16 Grad, ideal für nicht so stark beheizte Räume)
  6. Gruppe Aplocheilus panchax und evtl. eine ruhige Bodenfischart (10 Corydoras, 2 Ancistrus spec. 'Rio Paraguay', 20 Pangio, 10 Lepidocephalichthys)
  7. 20 Pangio, 10 Desmopuntius und 12-15 Brevibora (+ massenhaft Cryptocorynen und Laubboden)
  8. Betta simplex oder Betta imbellis, beides Gruppe oder Paar als Start für die Vermehrung, beides gute Leitungswasser-Wildbettas. Damit hättest du Bettas und das 80 cm 😄

Alle 8 Ideen gehen unabhängig von den Wasserwerten mit Leitungswasser, Wasserenthärtung oder Ansäuerung (0 Grad KH pH 5-7) ist nur bei Vorschlag 7. sinnvoll, aber auch da nicht nötig.


verreisterNutzer  31.10.2022, 12:19

Hast du zufällig Erfahrung mit Schneckenbuntbarschen? Soll mein nächstes Projekt werden und ein paar Tipps oder so würden nicht schaden.

Lg

Es wurde zu den Guppys schon ziemlich alles gesagt. Vertrete da die Meinung von @Grobbeldopp .

Als Anfänger ist eigentlich immer ein Südamerika Becken zu empfehlen. Würde sagen 70% der handelsüblichen "Anfängerarten" kommen aus Südamerika.

Auf keinen Fall im Zoofachhandel erkundigen. Erst in Zoohandel gehen wenn du genau weißt was du willst, wenn sie das nicht da haben nichts anderes andrehen lassen.

Wovon meine Schwester als Anfängerbesatz (auch 80 cm Becken) begeistert war:

• 1 Paar Apistogramma (Zwergbuntbarsche) Welche Art ist dir überlassen, würde dir ein Pärchen der Apistogramma Borelli als Anfänger nahe legen.

• 1 Schwarmfisch auch aus Südamerika Hier kann ich dir mal ein paar Arten aufzählen: Trauermantelsalmler, Roter Rio, Roter Neon. Ans Herzen legen würde ich dir eine 10er Gruppe Trauermantelsalmler.

• Eine Wels ODER Garnelen Art. Otocinlus Welse sind ziemlich ideal für solche Becken. Von ihnen eine Gruppe von 5-10 Tieren.

Garnelen kannst du auf Ebay Kleinanzeigen günstig holen, im Zoohandel sind die Preise für die Garnelen respektlos. Es sollten Anfängergarnelen wie z.B Red Cherry sein.

Eine andere Möglichkeit wäre ein Asien Biotop.

Ein Pärchen Honigguramis, 15 Perlhuhnbärblinge oder Keilfleckbärblinge und Dornaugen+ Garnelen wären auch hier ein guter Einsteiger Besatz.

Auf den Weg mit geben würde ich dir noch das du alles natürlich mit Wurzeln und Verstecken gestalten solltest. Für z.B Dornaugen brauchst du Steinhaufen. Es sollte alles schön dicht bepflanzt sein, las die Plastik Deko mit Spongebob oder den bunten Kies weg. Als Bodengrund empfehle ich immer feinen Aquarienkies.

Bei fragen gerne melden.

Man gibt bei einem Aquarium die Literzahl an, nicht die Länge!

Ich vermute mal, Du bekommst ein 90 - 110 Liter Aquarium, also eher klein, daher nur geeignet für wenig Fische, ein paar Guppys, Zebrafische, Mollys und Neons. Kleine Gruppenfische halt. Und zwei, drei Miniwelse.

Wichtig zu wissen: Je kleiner das Aquarium, umso schwieriger der Unterhalt, weil die Pufferzone Wasser fehlt. Die Wasserchemie kippt viel schneller in Richtung schlechte Werte.

Etwas zu viel Futter, und schon springen die Biochemie-Werte ins Negative, je nach Pflanzen/Licht/Filtermaterial/Temperatur usw.

Am besten beim Fischeinkäufer kurz beraten lassen, reden ist immer besser als lesen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Grobbeldopp  31.10.2022, 05:05

Hm. Zwei Einwände:

 Die Wasserchemie kippt viel schneller in Richtung schlechte Werte.

Das ist wahr, aber das gilt nur wenn man Fehler macht. Es kommt letztendlich nur auf das Verhältnis zwischen Futtermenge und Beckengröße an. Ich habe grade 3 Picoaquarien zwischen 1,5 und 3,5 l. In einem davon hab ich einen Fehler gemacht, aber draus gelernt; es ist keine Population ausgestorben aber einzelne Tiere. Die 1,5 l Becken sind beide extrem stabil.

Am besten beim Fischeinkäufer kurz beraten lassen, reden ist immer besser als lesen.

Da kann ich nur vor warnen. Nur etwa 20% der Fischverkäufer sind gut informiert und selber Hobbyisten. Viele hinken hinter den Verbesserungen her oder vertreten ausschlielßich einen veralteten und unvorsichtigen Besetzungsstil mit vielen Fischarten.

JWDHF  31.10.2022, 06:31
@Grobbeldopp

Ja, Du hast recht, aber nur wenn man nicht im Fachhandel kauft. Bei mir im weiteren Umkreis gibt's drei gute Fachhändler (Bäch/Luzern/Wattwil) aber sogar die Leiterin Aquarien vom Hornbach in Galgenen ist beachtlich gut, weil es selbst ein Hobby von ihr ist. Habe 30 Jahre Aquarien gehabt und zehn Jahre einen Teich mit Fischen, heute würde ich sagen: Geh nie unter 200 Liter! Aber ich weiss, ist Platzsache, und sterben gehört mit dazu ... ist auch ein Biologie-Lernen.

Grobbeldopp  31.10.2022, 06:35
@JWDHF

Ich weiß es gibt manchmal gute Händler. Bei mir in der Gegend genau einen, die anderen sind also zumindest nicht nach meinem Geschmack.

Das mit den 200 Litern kann ich nicht nachvollziehen allerdings, gut ich bin ein großer Fan von Kleinstbecken. Aber selbst ohne das warum denn 200 Liter? Es muss doch nur der Besatz und die Futtermenge passen dann ist es egal ob 1 Liter oder 10000 Liter.

Natürlich kann man in dem 1 Liter Aquarium keine Koi halten 😄.

Grobbeldopp  31.10.2022, 06:39
@JWDHF

Und kleine Becken ermöglichen eben gerade viel Biologie-Lernen. Grade wegen ihrer Kippeligkeit unter speziellen Umständen. Dazu sind sie sehr schnell korrigiert wenn sie mal ein Problem haben und man kann mit dem gleichen Aufwand mehr Hobby haben.