Findet ihr die Umbenennung von Straßen und Orten wegen Rassismus auch übertrieben?

Das Ergebnis basiert auf 220 Abstimmungen

Die Umbenennungen sind richtig 64%
Die Umbenennungen sind übertrieben 34%
Das ist mir egal 2%

38 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet
Die Umbenennungen sind übertrieben

Hallo Shadowhunter256,

eigentlich macht es mich nur noch sprachlos, welches "Denken" zum Teil in Deutschland und teilweise Europa herrscht. Es geht nicht nur zum Straßennamen, sondern nimmt allgemein untragbare Dimensionen an.

Es sind ja auch in Schweden alte Bücher von Pippi Langstrumpf mit den jetzt nicht mehr konformen Texten verbrannt worden.

Wenn es so weiter geht, kommt es irgendeinmal zu regelrechten Bücherverbrennungen.

Man will in Berlin sogar die Martin-Luther-Str. umbenennen, der Reformator habe in seiner Zeit für ausgebeutete Menschen, Minderheiten und Frauen eine sehr "negative" Rolle gespielt...... .

Mir graut..... .

Berlin hat ja sonst keine Probleme.

Vielleicht wäre es besser, wenn solche Menschen mal richtig arbeiten würden, dann hätten sie keine Zeit sich so abstruse Gedanken zu machen, sorry.

Liebe Grüße


RMRADSE  03.10.2020, 18:44

Danke für deinen Stern! Ein schönes Wochenende!

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Kunstschlosser  04.10.2020, 11:14

Hallo RM,

wieder Mal hast du den Nerv der Zeit gefunden. Besser könnte ich es auch nicht beschreiben !

Was uns z B. von Ostpreußen blieb sind ja z B. die Straßenschilder in Deutschland, mit Namen wie Memelland Alee, Ostpreußen Straße, Königsberger Straße usw. .... Dann wird es wohl auch nicht mehr lange dauern, bis ein Politisches Experten-Team beschließt, diese oder ähnliche Strassenschilder umzubenennen !

Unsere Kinder wissen dann bald nichts mehr über unsere Vergangenheit, daher Sie ja somit dann im konkreten Fall nicht mehr nachharken können ! (daher die Schilder im Aluminium-Muell liegen)

Ich vermute das diese Stadt-Namen, irgendwie mit unserer Vergangenheit ins negative bald verachtet werden ?

Gruß von Mirco

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Die Umbenennungen sind übertrieben

Diese Debatte kursiert nicht nur in Deutschland. In den Niederlanden gab es vor ein paar Jahren eine Volksdiskussion über den "zwarte Piet" (der schwarze Peter).

Während in Deutschland der Nikolaus zusammen mit Knecht Ruprecht am Nikolaustag die Kinder beschenkt, so tut dies der Sinterklaas in den Niederlanden.

Der Sinterklaas kommt, nach niederländischer Tradition, am 5. Dezember mit einem Boot aus Spanien nach Holland gefahren um die Kinder zu beschenken. Diese "Intocht" (Einzug von Sinterklaas in NL) ist für die niederländischen Kinder das Highlight des Jahres. Auch die Bescherung " de packjesavond " findet in Holland nicht an Heiligabend, sondern traditionell am 7. Dezember statt.

Sinterklaas braucht allerdings helfende Hände für die schwere Aufgabe, alle Geschenke rechtzeitig bei den Kindern abliefern zu können. Hierfür hat er viele tüchtige Helfer aus Spanien mitgebracht, welche diese Aufgabe für ihn übernehmen. Diese Helfer sind die zwarten Pieten (die schwarzen Peter), sie verteilen Pfeffernüsse und Geschenke im ganzen Land an alle Kinder und sind nach dem Einzug von Sinterklaas in ganz Holland zu finden.

(Diese Tradition, sich während dieser Zeit als zwarte Piet zu verkleiden um auf der Straße Peffernüsse an Kinder zu verteilen, geht bis in das 16. Jahundert zurück und ist ein Teil der niederländischen Kultur.)

Vor ein paar Jahren sollte sich das allerdings ändern. Eine in NL lebende Frau marokkanischer Abstammung, fühlte sich durch die schwarzen Peter aufgrund ihrer Hautfarbe rassistisch beleidigt und beschwerte sich bei den niederländischen Behörden. Hierdurch entfesselte sie eine Volksdiskussion welche selbst in der "tweede kamer" (niederländischer Bundestag) debattiert wurde.

Überall entbrannten Diskussion darüber, ob die Kinderfigur zwarte Piet, durch die anhaltende Rassismusdebatte, überhaupt noch länger toleriert werden könnte. Es gab selbst pro Piet und anti Piet Demonstration, teilweise sogar vereinzelt Ausschreitungen.

(Das wäre in etwa vergleichbar, als würde man in Deutschland dem Weinnachtsmann seine Rentiere aus Tierschutzgründen verbieten)

So beschloss man nach irgendwann den zwarten Piet (nach 400 Jahren Tradition) zu verbieten und abzuschaffen. Seit dem gibt es Piete in allen Farben, außer natürlich in schwarz.

Jetzt versuchen Sie doch mal 5 jährigen Kind zu erklären, warum die Pieten jetzt so komisch aussehen und es keine zwarten Pieten mehr gibt.

(Leute, das ist ein Kinderfest)

An diesem Beispiel kann man mal sehen, zu welchem Unsinn derartige Diskussionen führen können. Erinnert ihr euch noch an diesen "politische korrekten" Karneval, als man den Leuten/Kindern verboten hatte, sich als Indianer zu verkleiden?

Es würde mich nicht überraschen, wenn wir irgendwann solche Dinge in der Zeitung lesen:

Bild zum Beitrag

 - (Schule, Politik, Menschen)
Die Umbenennungen sind übertrieben

Ich finde es übertrieben. Man sollte immer sehen, für was die Person steht, also, mit was sie in Verbindung gebracht wird. Immanuel Kant wird mit der "Kritik der reinen Vernunft" in Verbindung. Er gilt als ein bahnbrechender Philosoph. Wenn man an "Kant" denkt, denkt man automatisch an Philosophie, Aufklärung, "Kritik der reinen Vernunft". Dass er abschätzig über Indianer und Schwarze in seinem Werk "Von den verschiedenen Rassen der Menschen" geschrieben, sollte nicht das zerstören, wofür er "eigentlich" stand oder steht. Man sollte die Person im Rahmen seiner Zeit sehen und auch sein Lebenswerk danach einordnen.

Ansonsten bleibt keine Person mehr übrig, nach der man Straßen benennen kann. Wagner, Marx, Luther.

Die Umbenennungen sind richtig

Zumindest wenn sich in deren Namen tatsächlich sehr fremdenfeindliche Bezeichnungen wiederfinden. Die Umbenennung einer „Morenstraße“ gehört beispielsweise nicht dazu.

Die Umbenennungen sind übertrieben

Ich vermute dass das nur in Berlin so ist. Die haben eine rot-rot-grüne Regierung. Die sind so schräg drauf. In anderen Gegenden passiert das eher nicht und schon gar nicht mit Bismarck. Der hat heute noch Fans und diese Bismarckvereine kümmern sich um die Denkmäler. Dort finden auch immer Veranstaltungen statt, Rockkonzerte und andere Feiern. Es gibt zusätzlich auch noch eine Stiftung die nichts mit den Traditionsvereinen zu tun hat. https://de.wikipedia.org/wiki/Otto-von-Bismarck-Stiftung


iqkurti315  02.10.2020, 19:23

nö isses nicht, da sind es nur andere Namen :(

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HolgieXX  02.10.2020, 20:11

Berlin wird links regiert, die Linken hatten schon immer ein Problem mit Vergangenheit und Kultur. Siehe auch die Bolschewiken mit ihren Umbenennungen - aus St. Petersburg haben sie Leningrad gemacht, oder auch die Linke/PDS/SED, die Chemnitz ganz begeistert zur Karl-Marx-Stadt gemacht hat.

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Klaraaha  02.10.2020, 21:09
@HolgieXX

Die dürfen Berlin gerne in Karl-Marx-Stadt umbenennen unter der Bedingung, dass sie dann für sich selbst aufkommen und selbst was auf die Beine stellen, statt sich von anderen Bündesländern finanzieren zu lassen. Im real existierenden Marxismus ohne Milliardenhilfen der übrigen Bundesländer wären sie längst pleite.

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