Findet ihr die Buchhaltung chaotisch?

2 Antworten

Eine Buchhaltung, die ordentlich geführt ist, ist absolut logisch und geordnet. Mir ist noch nichts unlogisches begegnet und ich bin auch ein sehr gern logisch denkender Mensch.

Ich habe mich allerdings anfangs auch schwer getan, bis ich das Prinzip verstanden habe. Evtl. ist die Materie nicht so ganz Dein Ding.

Wenn etwas ggf. als "wischi-waschi" erscheint, könnten daran die Steuergesetze schuld sein, die ja auch bei der Buchhaltung immer mitgedacht werden müssen. Das ist aber ein weiter gefasstes Thema.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Diplom-Finanzwirt, Betriebsprüfer seit >20J.

Also ich kann dir da überhaupt nicht folgen, für mich ist Buchhaltung eine logische Sache, wenn man das Prinzip versteht.

Da ist nichts unordentlich oder chaotisch, ich mache Fibu schon seit fast 60 Jahren.

Dass du alle Leute die Fibu-Profis sind als Chaoten titulierst, ist nicht die feine Art mit anderen Mitmenschen umzugehen.

Keiner urteilt ungerechter als der Unwissende.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – verfüge über 50 J. Berufserfahrung

Bonjourmonami 
Fragesteller
 16.12.2023, 16:02

Naja, es ist ja nichts Persönliches, wenn ich dieses Urteil mache. Ich habe viele verschiedene Fächer studiert und man merkt dann schon nach einer Weile, dass bei manchen mehr Unordnung herrscht als bei anderen. Z.B. habe ich viel Geschichte studiert und fand es immer sehr chaotisch. Das hängt dann nicht mit einzelnen Dozenten zusammen, sondern es ist einfach die gesamte Kultur dieses Bereiches. Ich habe z.B. aber auch Marketing oder Rechtswissenschaften studiert, und diese Bereiche sind in der Regel immer sehr "clean" sage ich jetzt einmal. Da ist alles auf Punkt und Beistrich genau. Alles ist logisch, das heißt es gibt keine Widersprüche und alle Schlüsse sind folgerichtig. Das ist bei der historisch gewachsenen Buchhaltung finde ich eher nicht der Fall. Ich würde da einiges Rationalisieren. Alleine die Begriffe Soll und Haben haben in der Form keine Funktion, aber die Welt der Buchhaltung hat es bis jetzt nicht für erforderlich gehalten, diese zu überarbeiten. Und auch wie die Begriffe eingeführt wurden, lag eine komplett unlogische Denkweise am Werk: Ursprünglich kommen die Wörter aus dem Italienischen und sollten für "Soll geben" und "Soll haben" stehen (Debit und Kredit). Auf der einen Seite wurde nur das Soll behalten, auf der anderen nur das Haben. Uff… für Leute, die eine gewisse Rationalität an den Tag legen, geht's hier schon fast Schizophren zu. Auch ist unklar, wieso nicht überall und einheitlich die Begriffe Aktiv und Passiv verwendet werden, wenn Soll und Haben ja das gleiche sind. Wozu verschieden Begriffe für das gleiche … oder vielleicht könnte man einfach der Welt der Mathematik näher treten und sich (+) und (-) anschaffen. Und da sind wir noch erst am kompletten Anfang der Buchhaltung als Thema. Von diversen Akrobatiken, die dann noch folgen, bekomme ich Kopfschmerzen.

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kegus  16.01.2024, 17:51
@Bonjourmonami

Steile These, dass Marketing und Rechtswissenschaften per se logisch sein sollen und Buchhaltung nicht. Ehrlich. Kann mir nicht vorstellen, dass das haltbar ist. Führt hier aber zu weit.

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