Finde keine Ausbildung für dieses Jahr, was tun?

3 Antworten

In einem Kommentar schreibst du, dass du "nicht in einen kleinen Betrieb" willst oder ein einen, "in dem du dich nicht wohlfühlst" oder der "nicht deinen Interessen entspricht". Für mich liest sich das so, als hättest du eine Hand voll Bewerbungen an ein paar wenige, ausgewählte und vermutlich extrem beliebte Ausbildungsbetriebe geschrieben, in der Hoffnung, dass es dort schon irgendwie klappen würde. Und dabei hast du völlig verkannt, dass beliebte Betriebe in einem beliebten Beruf eben auch sehr viele Bewerbungen bekommen, auch heute noch, auch dem aktuellen, ansonsten sehr arbeitnehmerfreundlichen Arbeitsmarkt! Sprich, du hast schlichtweg zu hoch gepokert.

Somit solltest du dich vor allem mit dem Gedanken anfreunden, deine Ausbildung auch in einem Betrieb zu machen, der dir nicht perfekt zusagt. Es geht um die drei Jahre Ausbildung - nicht um dein komplettes, zukünftiges Erwerbsleben! Und bei der Ausbildung kommt es vor allem darauf an, dass du am Ende irgendwie die Prüfung bestehst. Damit du DANACH, eventuell auch mit dem einen oder anderen Umweg zu Beginn, den optimal zu dir passenden Job bekommst! Aber eben erst NACH der Ausbildung.

Schau also, dass du noch so viele Bewerbungen wie möglich rausfeuerst, für die Ausbildungsplätze, die vielleicht doch noch nicht vergeben sind. Parallel dazu würde ich an deiner Stelle auch Bewerbungen auf konkrete Jobs mit deiner bereits abgeschlossenen Bewerbung rausjagen. Die sind dann der Plan B, wenn es dieses Jahr nichts mehr wird mit der Ausbildungsstelle. Und so ein Job - so dödelig er auch sein mag - ist dann wiederum für die nächste Runde Bewerbungen ein Pluspunkt, um da dann einen Ausbildungsplatz zu bekommen.

Aber wie gesagt - in diesem sehr beliebten Beruf musst du auf Strategien setzen, wie sie vor 10 Jahren noch üblich waren! Also nicht 4, 5 Bewerbungen an Top-Unternehmen und gut, sondern 30, 40 Bewerbungen auf alle halbwegs in Frage kommenden Ausbildungsplätze in der Region, vielleicht sogar überregional.


SadPsycho 
Beitragsersteller
 05.07.2024, 13:31

3 Jahre sind halt für mich auch schon eine sehr lange Zeit, und durch psychische Probleme bin ich auch vorbelastet. Das heißt ich könnte mich niemals 3 Jahre lang in einem Betrieb quälen. Zudem hab ich auch bedenken wie kompetent die Fachkräfte bei kleinen Unternehmen sind. Am Schluss will ich mich bei einem größeren Unternehmen bewerben und dann "kann ich nichts oder nicht genug" für die...

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HappyMe1984  05.07.2024, 17:40
@SadPsycho

Du überschätzt einfach die Relevanz des Ausbildungsbetriebs, insbesondere bei einem Beruf, der eher theorie- als praxislastig ist. In erster Linie brauchst du den Zettel, der dir bescheinigt, dass du den Abschluss geschafft hast. Danach brauchst du einen Job, der die Themen beinhaltet, auf die du dich tendenziell spezialisieren willst, so, dass diese in einem Arbeitszeugnis und deinem Lebenslauf auftauchen. Und dann, nach so 2-3 Jahren in diesem Job, kannst du mit diesen beiden Schriebsen nach dem Job schauen, in dem du auf längere Sicht bleiben und vorankommen willst.

Und klar, dazu gehört potentiell schon, dass man sich durch weniger angenehme Zeiten auch einfach mal durchbeißt und dennoch durchhält. So sehr der Arbeitsmarkt sich auch wandelt und bereits gewandelt hat, das gehört schon immer noch dazu, wenn man beruflich Fuß fassen und Erfolg (nicht im Sinne der riesigen Karriere, sondern auf der "normalen" Basis mit einer gewissen, stetigen Weiterentwicklung inklusive der des Gehalts) haben will. An diesen Gedanken solltest du dich gewöhnen. Und vor allem nicht die letzten Schritte schon planen, bevor du den ersten überhaupt erfolgreich gemacht hast, was eben wäre, dir einen Ausbildungsplatz - egal wo - in deinem Wunschberuf zu sichern!

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Bewirb dich unbedingt weiter! Ausbildungsstellen werden auch noch im Oktober und November vergeben. Hol dir die App von der Arbeitsagentur, mach dir Accounts bei Stepstone, Monster usw. und suche auch in den Zeitungen nach Ausbildungsstellen. Wir haben doch gerade einen Riesenmangel an Fachinformatikern, sowohl Anwendungsentwickler als auch Systemintegratoren werden zehntausendfach gesucht, also muss die auch jemand ausbilden. Mach weiter, jeden Tag eine Bewerbung. Lass dir helfen, damit die Unterlagen richtig gut ausschauen und das Anschreiben richtig gut klingt.

Am Ende treffen wir uns im Oktober wieder hier und du hast einen Ausbildungsplatz gefunden! Ich drück dir die Daumen! Fachinformatiker Anwendungsentwicklung ist ein toller Beruf!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

SadPsycho 
Beitragsersteller
 05.07.2024, 13:21

Danke nur bekomme ich von den Firmen ja im Moment nur absagen für dieses Jahr... Bekomme dann immrr nur Angebote fürs nächste Jahr...

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Manchmal muss man einfach durch die Scheiße.

Ich war damals in einer ähnlichen Situation und 2 Jahre ausbildungssuchend mit Hartz IV. Man das war wirklich erniedrigend.
Du kannst nur gucken, dass du dich über Wasser hälst mit diversen kleineren Jobs und Stütze.

In deinem Jahr Übergangszeit suchst du dir am besten hobbymäßig ein paar Projekte, die deinen Skill wiederspiegeln. Dann kannst du in deiner nächsten Bewerbung sagen, dass die Ausbildung zeitlich nicht gepasst hat, du aber auch nicht geschlafen hast.