Finanzieller Ausgleich - Kann ich von meiner Frau Miete verlangen?
Ausgangslage: Ich habe mein Elternhaus vorzeitig geerbt (übernommen). Zur Renovierung habe ich einen Kredit über 120k aufgenommen. Diesen zahle ich mit 716 Euro pro Monat alleine ab. Zudem muss ich meinen Bruder mit 200 Euro/Monat ausbezahlen. Beides wird etwa 15 Jahre laufen.
Meine Verlobte wohnt mit mir in diesem Haus. Sie hat für mich ihren Lebensmittelpunkt vom Frankfurter Raum nach Nordhessen aufs Land verlagert. Weil sie aber in Frankfurt arbeitet und 2 Tage die Woche vor Ort sein muss (Rest im Homeoffice), hat sie noch eine kleine 1-Zimmer-Wohnung auf Miete (etwa 300 Euro).
Meine Verlobte zahlt in unserem Haus zur Zeit nur hälftig die Verbrauchskosten (Wasser, Strom, Gas, Müll).
Sie hat inzwischen etwa 30k Investitionen in das Haus getätigt. Eine PV-Anlage mit weiteren 30k würde anstehen. Diese fiktiven Darlehen würden wir im Grundbuch absichern lassen, damit sie bei einer Trennung ihr Geld wiederbekommt. Wir wollen zudem Gütertrennung und einen Ehevertrag.
Ich habe vor unserer Hochzeit angebracht, dass sie sich in irgendeiner Form über die Nebenkosten hinweg beteiligen sollte. Ich finde das fair. Sie nicht.
Vorgeschlagen habe ich eine Abschreibung des Darlehens in Höhe von 300 Euro pro Monat. So fließt kein echtes Geld. Problem dabei wäre... was ist, wenn wir ewig zusammen bleiben und der Kredit irgendwann abbezahlt ist? Ist das steuerlich überhaupt legitim? Ich hätte ja prinzipiell eine Mieteinnahme? Zudem habe ich Angst, dass sie dann sagt, dass sie keine Investitionen mehr tätigen will. Was ist, wenn der Kredit abbezahlt ist? 300 Euro überweisen?
Sie verdient mehr als ich und hat hohe Rücklagen. Sie sagt, dass sie es nicht nötig hat Miete zu zahlen um in MEINEM Haus zu wohnen. Ihr gehört ja nichts am Haus. Sie möchte 50% des Eigentums und Wohnrecht haben. Da ich ein Scheidungskind bin, bin ich dahingehend verbrannt. Ich möchte bei einer Scheidung keinen Gutachter, der das Haus zugunsten desjenigen schätzt, der ihn bezahlt. Zudem müsste man diesen Gutachter einmal zu Beginn der Ehe und einmal zur Scheidung konsultieren und zahlen.
Sie sagt, ich kaufe uns eine Eigentumswohnung und du kannst dann kostenlos bei mir wohnen. Wirkt vielleicht etwas arrogant... Sie fühlt sich etwas übergangen, da meine 64-jährige Mutter und 87-jährige Oma noch mit im Haus wohnen und sie keine Eigentumsgefühle entwickeln kann. Zudem habe ich unsere Wohnung nach meinem Geschmack renoviert und eingerichtet.
Natürlich möchte ich auf das Angebot der Eigentumswohnung nicht eingehen, da ich es nicht fair finde dort kostenlos zu wohnen, sie es sich dann natürlich genau retoure so einrichtet, wie sie will und wo ihr die Wohnung passt (in einem anderen Ort). Zudem renoviere ich kein Haus für 120k und ziehe dann aus. Alles etwas schwierig.
Jetzt haben wir über die Finanzen einen ersten Ehestreit bereits or der Ehe.
Was würdet ihr machen? Gibt es hier Ehepartner mit Gütertrennung. Wie habt ihr es gemacht?
Danke für eure Hilfe!
8 Antworten
Guten Morgen Julius164,
Du hörst Dich an, als wäre Deine Freundin ein Geschäftspartner, aber nicht die Frau, die Du liebst und deshalb heiraten möchtest.
Es geht bei Euch/Dir jetzt schon nur ums Geld.
Eigentlich würde man meinen, wenn zwei heiraten, dann ein Ehepaar sind, alles zusammengehört. "Was mir gehört", gehört auch Dir!"
Mieteinnahmen von der Ehefrau zu verlangen, was ist das denn?
Auch wenn Du ein Scheidungskind bist, ist das keine Rechtfertigung. Du redest jetzt schon davon, wenn Ihr Euch scheiden lasst usw.. Ihr seid noch nicht mal verheiratet und Dein großes Problem scheint bei Dir, was nach der Trennung-finanziell-passiert.
Bei Dir geht es nur um das, was sie bezahlt und das was Du bezahlst. Habt Ihr dann auch getrennte Konten, wenn Ihr verheiratet seid oder wie muss man sich das vorstellen?
Sie hat ja auch noch die kleine Wohnung zu bezahlen und in DEIN Haus hat sie bereits 30.000 Euro investiert- dass siehst Du anscheinend gar nicht.
Das Du Deine Verlobte mit allem übergehst, ist nicht wirklich o.k.. Noch dazu wohnt noch Deine Mutter und Oma mit im Haus. Oh Gott- nimms mir bitte nicht übel, aber Deine Frau nimmt doch eh schon unheimlich viel in Kauf, was Du ja alles schon entschieden hast.
Entweder siehst Du Euch als ein "Wir" oder nicht-dann wäre es vielleicht die bessere Lösung nicht zu heiraten.
Ehevertrag, Gütertrennung und wozu will Deine Freundin eine Wohnung kaufen? Das wäre doch eine unnötige Investition.
Es kostet zwar wieder Geld, aber lasst Euch beraten, denn selber wird das nichts. Ihr seid sehr "Ich"-bezogene Menschen. Natürlich könnt Ihre einen Ehevertrag mit Gütertrennung machen. Dann ist es wie bei unverheirateten Menschen-jeder hat sein "eigenes". Bei einer Trennung ist es dann genauso.
Ist jetzt nur meine Meinung-aber eine Gütertrennung ist doch vor allem etwas für Partner, wenn einer davon viel in die Ehe mit einbringt, sich eine Vermögen entwickelt oder schon besteht. Ist aber Ansichtssache.
Vor der Ehe mehr damit beschäftig zu sein, als mit Hochzeitsvorbereitungen, passt nicht wirklich.
Wenn Ihr eh nichts miteinander teilen wollt bzw. Du doch schon sehr "geldbezogen" bist, jetzt schon an eine -vielleicht- Scheidung denkst, wozu dann überhaupt heiraten?
Vielleicht wäre hier ein Gespräch mal nötig.
Ist nicht böse gemeint, aber vergiss bei dem ganzen finanziellen nicht, was eigentlich im Vordergrund stehen sollte, warum Du Deine Freundin heiraten willst.
Viele Grüsse!
Ich habe irgendwie das Gefühl, ich würde euch sofort erkennen, wenn ich euch begegne - habt ihr Pupillen in Form des Euro-Zeichens?
Mein Vorschlag:
Gründet eine Aktiengesellschaft, als Namen schlage ich Ehewohngemeinschafts-AG vor, gebt Aktien aus, und verteilt sie so unter euch beiden, wie ihr das bei der Aktionärsversammlung aushandelt
Wenn ihr renovieren müsst und das Kapital der Gesellschaft nicht reicht, müsst ihr eben -proportional eurer Aktienanteile nachschießen - wenn nach Abzug aller Kosten am Jahresende was übrig bleibt, zahlt ihr euch das als Dividende aus - davon könnt ihr dann eine Geschäftsreise unternehmen
Warum wollt ihr überhaupt heiraten?
Solange sie noch einen Zweitwohnsitz halten muss, würde ich keinen weiteren Cent von ihr verlagen. Ein Zweitwohnsitz bedeutet auch Mehrausgaben für Lebenshaltungskosten zudem Fahrkosten um zu dir nach Hause zu kommen- in DEINE Wohnung, die DU nach DEINEm Geschmack eingerichtet hast.
Sorry, da würde ich mich nicht wohlfühlen und ich spreche aus persönlicher Erfahrung. Mein Mann hatte ein Haus geerbt, ich habe auch investiert, haben wir vertraglich festgehalten, daß ich ausgezahlt worden wäre. Hatte noch 6 Jahre in der Ehe einen Zweitwohnsitz, war der Pendler. In dieser Zeit habe ich nur die Nebenkosten mitgetragen.
Als ich endgültig zu ihm gezogen bin- und wir haben das Haus GEMEINSAM eingerichtet und möbiliert- hat er mir 50% übertragen mit Rückforderungsklausel für den Fall einer Scheidung. Damit ist es nun auch MEIN Haus. Wir teilen die Belastungen für den Kredit nach Einkommensquote, die Betriebskosten hälftig. Damit fahren wir gut und es gibt keinen Stress.
Ich kann sie gut verstehen- wäre mein Mann so gewesen- wäre er nicht mein Mann geworden.
Was würdet ihr machen?
Ich würde mir bei date in asia eine hüsche Frau suchen, nach Manila fliegen und die heiraten.
Aber das ist nur meine Meinung, es soll ja Menschen geben, die auf reiche deutsche Frauen stehen, also ich würde darauf verzichtern. Wie das endet - du weisst es besser wie ich. Hör auf dein Bauchgefühl.
Ich kann sie da gut verstehen. Sie könnte ja auch sagen, sie bleibt die Woche in Frankfurt und ist nur am Wochenende bei dir... müsste sie dann auch Miete zahlen?
Also, das mir der Miete finde ich krass, besonders da ihr euch ja die Nebenkosten teilt. Zahlen deine Mutter und Oma auch eine Teil der Nebenkosten, oder zahlt deine Freundin die Kosten deiner Familie mit?
Wenn sie in dein Haus investieren möchte, dann ist das ok, darüber solltet ihr einen Vertrag machen, damit sie das Geld im Falle einer Trennung wieder bekommt.
Wie habt ihr das nach der Hochzeit geplant? Wohnt ihr dann immer noch in deiner Wohnung, die nach deinem Geschmack eingerichtet ist? Oder gefällt ihr dein Geschmack? Oder richtet ihr dann die gemeinsame Wohnung nach dem gemeinsamen Geschmack ein?
Geht zum einen Notar, sichert ihre Investitionen die sie in DEIN Haus tätigt ab, und lass das mit der Miete. Diese Investiotionen kann man ja dann im Falle einer Trennung zurückzahlen, wenn ihr zusammenbleibt, ist das sozusagen ihre Miete und nicht vergessen, eintragen, dass sie auch nach deinem Tod ein Wohnrecht hat, wenn ihr verheiratet seid. Nicht, dass sie ausziehen muss, weil irgendwelche Erben das dann so wollen...
Natürlich zahlt jeder im Haus seinen Verbrauch selbst. Jede Wohnung wird einzeln abgerechnet und nur so Posten wie Müll durch die Personen geteilt.
Wie gesagt, ihre Investitionen sollen mit einem Grundbucheintrag abgesichert werden. Ihre Investitionen sind sicher. Und das Erbe wird natürlich auch geregelt. Darum geht es gar nicht.
Und wenn sie nicht oder nur am WE bei mir wohnen würde, würde ich auch nichts verlangen.
Bisher sagen alle, wenn man mehr verdient als der Partner wäre es fair mehr Kosten zu übernehmen um mich im gleichen Moment dafür auszubuhen, dass ich sowas verlange.
Und zum Einrichtungsstil. Der gefällt ihr. Ist ja auch alles neu. Wir würden da im Einvernehmen nichts ändern. Sie hat es nur als Argument gebracht, warum sie es nicht als Eigentum sieht.
Das Haus hast du geerbt und es ist deins. Es bleibt auch deins, wenn eure Ehe geschieden wird, da du es in die Ehe eingebracht hast. Laß den Wert ermitteln und gerichtsfest dokumentieren. Gleiches gilt für das Vermögen deiner Partnerin.
Alles andere (Ehevertrag, etc.) solltet ihr mit einem Notar besprechen und bei ihm abschließen.