Finanziell ausgenutzt?
Hallo, ich lebe seit 11 Jahren in einer Beziehung und wir haben ein 10 jähriges Kind.
Mein Partner ist selbstständig im Einzelhandel. Allerdings nur mäßig erfolgreich. Sämtliche finanzielle und auch die meisten erzieherischen und alltagsorganisatorischen Sachen bleiben an mir hängen. Nach der Arbeit hat er immer weniger Kraft, sich um uns und unser Zuhause zu kümmern. Ich habe auch einen Vollzeitjob und kümmete mich nach der Arbeit an fast allen Tagen ums Kind und um den Haushalt. Er sagt immer, dass er sein Geschäft aufgeben möchte, wenn es weiterhin so viel Kraft zieht und sowenig abwirft, aber letztendlich gelingt es ihm nicht... Anfangs hat es zu den Lebenshaltungskosten monatl. 300 Euro dazu gegeben und gelegentlich den Einkauf bezahlt....inzwischen bezahlt er nur noch sehr selten den Einkauf und gibt seit einigen Monaten nichts mehr zu den Lebenshaltungskosten (Miete, Nebenkossten, Versicherungen, etc.) dazu. Laut seiner Aussage reicht sein Geld nur noch für die Spritkosten. Ich bin Lehrerin und bisher hat das Geld gut gereicht, um uns beide zu versorgen, wird aber jetzt jeden Monat knapper und fast mein ganzes Gespartes ist inzwischen aufgebraucht.
Ich fühle mich finanziell und auch persönlich sehr hängengelassen und auch ausgenutzt und würde mich am liebsten nur noch um mich und mein Kind kümmern, will aber elf Jahre Beziehung auch nicht einfach wegwerfen. Ich merke allerdings auch, dass ich auf Grund der Situation zunehmend die Achtung vor ihm und die Gefühle zu ihm verliere. :-(
Was würdet ihr in einer solchen Situation machen?
6 Antworten
Ich bin Lehrerin und bisher hat das Geld gut gereicht, um uns beide zu versorgen, wird aber jetzt jeden Monat knapper und fast mein ganzes Gespartes ist inzwischen aufgebraucht.
Halthalt Moment. Wenn die Reserven vernichtet werden, sind die Ausgaben größer als die Einnahmen und dann hat da gar nix gut gereicht. Habt ihr ein monatliches Defizit?
Also als außenstehender sehe ich das so:
Dein Partner ist "Selbst und ständig" und du erwartest, dass er daheim auch noch "mehr macht" oder vielleicht überhaupt mal was macht ?
Du erwartest Geld, obwohl du weißt, dass der Laden nicht läuft ?
Du bist verärgert und stellst deine Beziehung in Frage, weil dein Partner dich Finanziell nicht unterstützt bzw. du alles oder das meiste Zahlen musst.
Also alleine weil du schon den Gedanken hast die Beziehung zu beenden und schon die Achtung vor deinem Partner verlierst, würde ich sagen, schmeiß es hin, geh mit deinem Kind wo anders hin, verlasse deinen Partner, der Drops ist gelutscht.
ODER
Man redet mal MIT dem Partner und nicht über den Partner, was Sache ist, wie du das siehst und dass mal was passieren muss auch wenn es bedeutet, dass dein Partner den Einzelhandel hinter sich lassen muss und als Angestellter wo anders arbeiten geht.
Ihm echt klar machen, daß es so nicht weiter geht. Es ist ja dann noch besser, wenn er arbeitslos wäre als so, dann könnte er sich wenigstens mehr um Kinder und Haushalt kümmern. Man muß halt einfach einsehen, wenn sich ein Unternehmen nicht mehr rentiert.
Mein Rat: Setze ihm die Pistole auf die Brust, daß er sein Geschäft aufgeben soll, bevor es ganz kippt. Erzähle ihm, daß es besser wäre, wenn er arbeitslos wäre, als so.
Hier ist ein ernstes Gespräch angesagt. Auch wenn dein Mann offensichtlich nicht die psychische Stärke und Ausdauer hat wie Du, so hat er durch eure Partnerschaft doch Pflichten übernommen, die er nicht erfüllt bzw. nicht erfüllen kann. Eine Berufstätigkeit, bei der nicht mal ein Teil der Lebenshaltungskosten erwirtschaftet werden kann, sollte aufgegeben werden. Wieso bewirbt er sich nicht auf eine Angestelltenstelle im Einzelhandel? Aufgrund seiner Berufserfahrung dürfte es ihm nicht schwer fallen, eine Anstellung zu finden. Sollte dein Partnber jedoch aus psychischen oder physischen Gründen nicht mehr in der Lage sein, eine volle Berufstätigkeit auszuüben, dann könnte eine Lösung darin liegen, dass er sich künftig ausschließlich um Haushalt und Kind kümmert. Du wärest dann entlastet und könntest dich stärker in deinem Beruf einbringen. So etwas kann durchaus gut funktionieren, wie ich bei meiner Tochter sehe. Diese lebt in den USA und ist mit einem ehemaligen Soldaten verheiratet. Sie hat beruflich Karriere gemacht und ihr Mann (durch jahrelangen Kampfeinsatz stark psychisch belastet) kümmert sich um Haus, Garten und Tochter. Und er macht es gerne und gut.
Manchmal ist eine Ende mit Schrecken besser als gar kein Ende. Dein Bauch sagt doch schon lange etwas anderes.
Baue dir dein eigenes Leben mit deinem Kind auf. Das bekommt euch beiden auf Dauer sehr viel besser.
Ja, geredet haben wir schon viel und er hat vieles versprochen, auxh sein Geschäft aufzugeben und sich anstellen zu lassen...leider gibt es immer wieder einen Grund, warum dies alles im Moment nicht umzusetzen geht.