Filialleiter ist frauenfeindlich?
Hallo Leute, ich habe ein Problem am Arbeitsplatz. Ich arbeite schon mehrere Jahre im selben Betrieb, hatte mehrere Vorgesetzte und war auch selbst schon in verschiedenen Abteilungen als Leitung. Jetzt habe ich seit einiger Zeit einen neuen Abteilungsleiter. Und was soll ich sagen irgendwie ist er so unterschwellig frauenfeindlich. Zum Beispiel fragt er, ob ich Abends an einem Meeting teilnehmen kann, oder ob es abends für mich gefährlich wird auf dem Nachhauseweg...? Er kommentiert wenn ich auf eine Leiter steige ich solle runter, nicht dass ich mich verletzte... Wir sind in einer Abteilung wo er der einzige Mann ist. Er lässt ständig die Klobrille oben und behaupten, eine von uns würde das quasi "für ihn" oben lassen evtl aus Nettigkeit? Einfach so paranoid. Jede Aussage meinerseits nimmt er persönlich und bezieht sie auf sich. Er drückt mir Aufgaben in die Hand, die ich sowieso täglich erledige und auch nie vergesse. Er "mansplained" indem er mir Abläufe erklärt, die ich schon seit Jahren kenne und beherrsche... Es ist wirklich anstrengend und irgendwie wenig wertschätzend wie er, nicht nur mit mir sondern allen Frauen im Betrieb, umgeht. Wie nennt man diese Art von "zuvorkommend sein"? Was einfach nicht nett ist sondern dekradierend?
2 Antworten
Ich kann mir gut vorstellen, was du meinst! Ich würde es als Paternalismus bezeichnen, was er dort macht. Könnte das der passende Begriff sein, nach dem du suchst?
Ich vermute allerdings, dass man dagegen auch mit dem Betriebsrat kaum ankommt. Insbesondere dann nicht, wenn dort ebenfalls Männer drin sitzen. Das ist so ein Verhalten, was vermutlich nur Frauen verstehen, insbesondere hinsichtlich der Erkenntnis, dass das echt problematisch und lästig ist!
Eventuell kommst du besser, wenn du es doch selbst regelst, mit dem steten Tropfen, der den Stein höhlt. Wenn er mansplaint, reagiere doch mit "Danke, das war mir bereits bekannt. Aber vielleicht wissen Sie, wie es sich mit [super spezielles, kompliziertes Randthema, passend zu seinem Mansplaining, aus eurem Fachbereich] verhält?". Oder wenn er auf Gefahren auf dem Heimweg hinweist - "Wieso, haben Sie etwas gehört, was dort vorgefallen ist?". So lang nachfragen, bis er selbst durch seine Antworten darauf stößt, dass er das nur sagt / denkt, weil er halt sexistisch daherredet und denkt. Und ja, das kann sehr mühsam und langwierig werden und erfordert einen unglaublich langen Atem bei dir...
Die Alternative ist derzeit aber eigentlich echt leicht umsetzbar - such dir einen anderen Job! Überall werden Leute gesucht, es ist wahnsinnig einfach, als qualifizierte Fachkraft aktuell woanders was zu finden. Vielleicht auch eine Runde "Abenteuer Quereinstieg" in andere Bereiche? Oder vielleicht doch wieder die Leitungsposition, die aufgrund dieser Situation vielleicht woanders auch in Teilzeit möglich wäre? So ein Jobwechsel muss doch nicht nur die Flucht vor dem Chef sein, sondern kann durchaus auch eine großartige Chance für deine berufliche Zukunft darstellen!
Kurze vorab Frage
Müsste es nicht ein getrenntes WC System geben Frau /Mann für solch großen Betrieb ?
Gibt es einen Betriebsrat ?
Wenn Du eine leitende Position hattest , warum wurdest Du jetzt degradiert ? um in dieser Situation zu sein ?
Für einen Abteilungsleiter zu arbeiten ?
Warst Du damit einverstanden schriftlich ?
Das ist nicht rechtens.
In Deiner jetzigen Position Teilzeit würde ich es mir in Bezug auf seinen Kommunikations Stil gar nicht so nahe gehen lassen .
Du wirst ihn nicht ändern können , und er scheint schon älter zu sein .
Hier rein , da raus , lass ihn doch reden .
Was ich veranlassen würde , ein Schild drucken lassen in Bezug auf das WC .
Da hast du schon Recht. So muss ich wohl damit umgehen. So ein Schild habe ich angebracht, aber er hat es abgerissen 😅
Wir sind insgesamt 8 Mitarbeiter in dieser Filiale. Also ein großer Betrieb zwar aber an diesem Standort nur 8. Ich wurde nicht degradiert, sonder habe Kinder bekommen und mich dann für eine Teilzeitstelle entschieden. Daher der Wechsel. Das ist auch voll in Ordnung für mich. Und ich habe mir weder Fehler geleistet, noch war ich irgendwie unfreundlich zu ihm sondern habe ihm anfangs sogar viel geholfen. Doch nach wie vor spricht er eigentlich den ganzen Tag nur mit uns, erzählt Anekdoten und Geschichten. Erledigt seine Aufgaben überhaupt nicht, gibt alles weiter an uns Mitarbeiterinnen und das ohne jegliche Prioritäten zu setzen oder auch einfach "leere" Aufgaben. Zum Beispiel soll man irgendwo aufräumen oder putzen obwohl es bereits gemacht wurde und andere Dinge anstehen. Wenn man dann etwas kritisiert wird er pampig und persönlich beleidigt. Ich suche nur nach den richtigen Begriffen und Formulierungen damit ich das an den Betriebsrat weiter geben kann. Und eben dieses unterschwellige... Er meint zum Beispiel "Frauen wollen immer so viel kommunizieren" finde das halt so abwertend. Immer reduziert darauf irgendwie "schwach" zu sein...