FDP extremisch?
Die FDP stellt sich ja gerne als Partei der Mitte dar, und macht den Anschein als würde sie klar gegen "EXTREMISMUS" "ankämpfen", indem sie zb die Linke mit der SED relativieren, und "niemals" auf die Idee kommen würden mit Neonazis zu sprechen. (Hat man ja in Thüringen 2020 gesehen, wie das funktioniert hat)
Aber ist der starke Marktfundamentalismus der FDP nicht auch eine Art "Extremismus"?
Wie seht ihr das? Denkt ihr man kann nur in beide politische Pole Extremismus ausüben?
5 Antworten
Die FDP steht prinzipiell für die Soziale Marktwirtschaft. Wirklicher "Marktradikalismus" sähe völlig anders aus! Im Vergleich zu den amerikanischen Republikaner ist die FDP geradezu sozialistisch!
Wenn man davon ausgeht, dass ein Sozialstaat auch langfristig finanziert werden muss und eine starke Wirtschaft braucht, ist sie vielleicht tatsächlich die sozialste Partei im Bundestag.
Aber das Gegenteil ist der Fall. Die FDP geht davon aus das Geld auf Bäumen wächst, denn sie möchte ALLE steuerlich entlasten.
Woher kommt denn da das Geld für den Sozialstaat (den die FDP nicht vorhat zu etablieren) ?
Laut ZEW würde die FDP Politik ein Loch von 88 Milliarden Euro in die Staatskasse reißen.
Für eine gute Wirtschaft braucht man vorallem einen Planeten auf dem man leben kann. Und das hat die FDP mit ihrem Zertifikate Handel Schwachsinn nicht verstanden.
Die FDP möchte den Sozialstaat aber abbauen. Siehe ihre Versuche, die Axt an die gesetzliche Krankenversicherung zu legen (2009-2013, Praxisgebühr, Aufhebung der Parität zwischen Arbeitgeber & Arbeitnehmer, Kopfpauschale etc.)
2009-2013 ist die FDP als Lobbypartei der Arbeitgeber aufgetreten. Ich hoffe, sie haben daraus gelernt.
Deutschland ist eines der Industrieländer weltweit, das am meisten für Soziales ausgibt (im Verhältnis zum BIP). Wer den Sozialstaat langfristig erhalten möchte, sollte das dringend im Auge behalten, insbesondere da durch die demographische Entwicklung der Anteil automatisch noch weiter ansteigen wird. Wer den Sozialstaat immer weiter ausbauen möchte, wird die Wirtschaft langfristig überfordern und im Grund sind die es, die wirklich die Axt an den Sozialstaat legen.
Wer den Sozialstaat immer weiter ausbauen möchte, wird die Wirtschaft langfristig überfordern
Der Denkfehler ist ja: Viel Geld = viel Gutes
Genau das ist aber falsch. Unser Sozialstaat ist viel zu bürokratisch. Wenn du dir den jährlichen Bundeshaushalt anguckst, und den Posten "Soziales", geht dort das meiste Geld für die Verwaltung drauf. Insofern wäre es dringend an der Zeit, unseren Sozialstaat effizienter zu machen. Damit das viele Geld auch dort ankommt, wo es hin soll.
Für Papier- und Zettelwirtschaft etc. Allein schon, dass Arbeitsagentur und Jobcenter bei gewissen Angelegenheiten immer noch über Papier & Postweg kommunizieren, ist für mich ein Relikt aus der Steinzeit. Man schreibt ihnen eine Email, und bekommt eine Woche später Antwort per Post. Bei Rückfragen das gleiche Spiel.
Gerhard Schröder fiel damals nix besseres ein, als Leistungen zu kürzen. Bürokratie zu beseitigen war zu kompliziert, darum hat man das weitestgehend ausgeklammert. Es wäre nun dringend an der Zeit, das zu ändern.
Wenn die FDP es ernst meint mit der Modernisierung des Landes, erwarte ich auch eine Effizienzsteigerung für den Sozialstaat. Aber bitte nicht wieder einen Sozialabbau wie 2009-2013. Das ist genau die Art von FDP, die das Land nicht braucht. Bitte wieder eine sozialere FDP wie damals vor 1982.
Sie gehen in die Martkextremistische Richtung,
jedoch zweifeln sie den Status-Quo nicht an, sie wollen ihn bloß reformieren, so wie die Linke oder die AFD.
Sie sind Reformistisch.
Die FDP ist dazu da, machbare Politik für die Unternehmer zu produzieren, d.h. konkret nach Möglichkeiten zu suchen, deren Gewinne im Betriebsergebnis zu maximieren. Dazu ist denen jedes Mittel und jedes Argument recht. Denen angeschlossen ist sogar ein extra Laden, der sich nur damit beschäftigt die richtigen Strategien und Sprüche für diese Partei zu finden.
Ob man das nun als extremistisch oder gar verfassungswidrig betrachtet, ist Ansichtssache. Also, mir ist nicht gerade wohl dabei! Die Väter der Verfassung hatten sowas sicher nicht vorgesehen?
Weil einzelne Parteimitglieder mit den Rechten sympathisiert, ist ja "nicht jede" Partei gleich eine Ansammlung von Nazis...!
Die FDP ist nicht extremistisch, zumal sie ja auch gar nicht versucht unsere freiheitliche demokratische Grundordnung zu beseitigen. Sie steht Mitte bis rechts, alles in Ordnung also.
Was will man anders erwarten, solche Fragen kommen halt immer von den ganz Linken Menschen.
Och, wenn sie in Machtpositionen kommt, versucht die FDP schon ihren großen Vorbildern in Angelsachsen nachzueifern. Siehe 2009-2013, Praxisgebühr, Abschaffung der Parität bei den Krankenkassenbeiträgen, Kopfpauschale und ähnliche Ideen. Die FDP ist jedenfalls die marktradikalste und sozialstaatsfeindlichste Partei im Bundestag