Familie - welches Verhältnis habt Ihr zu Vater, Mutter und Geschwistern?

Das Ergebnis basiert auf 32 Abstimmungen

Sehr gutes Verhältnis 41%
geht so 34%
Ich wünsche mir eine andere Familie 16%
Erklärung: 9%

12 Antworten

Erklärung:

Mit meinem Vater habe ich so gut wie keinen Kontakt. Dies, weil er nur seine eigene Meinung vertritt, jede andere Meinung als Unsinn oder Unwissenheit abtut, die Existenz psychischer Erkrankungen wie Depressionen oder ADHS verleugnet und nur Kritisiert, fordert und Verbietet. Lob, Anerkennung oder Unterstützung sucht man bei ihm vergebens. Mit seiner (jetzt Ex) Ehefrau komme ich sehr gut aus, weil wir ein ähnliches Wesen haben, wir sind beide grosse Familienmenschen mit einem ausgeprägten Harmoniebedürfnis.

Meine Mutter ist sowas wie meine Beste Freundin. Unser letzter Streit würd unterdessen über Fünf Jahre her sein und wir sprechen über alles, was uns beschäftigt oder interessiert. Wir gehen zusammen feiern oder Shoppen, oder wir laden uns gegenseitig zum Essen ein. Mit ihrem Partner komme ich auch sehr gut klar, viel besser als mit meinem Vater. Obwohl sie erst seit knapp drei Jahren ein Paar sind, übernimmt er die Vaterrolle besser, als es mein leiblicher Vater tut (als ich an Weinachten zum Essen eingeladen habe, ist er gekommen, während sich mein Vater erst Angemeldet hat und mich anschliessend wegen spontan gebuchten Ferien versetzte.

Das Verhältnis zu meiner Schwester ist eben, wie es ist. Wir sind sehr verschieden, wodurch wir (als wir noch beide bei unserer Mutter gewohnt haben) oft aneinander geraten sind. Sie hat vollkommen andere Wertvorstellungen und ist eher ein Papa-Kind, während ich wie gesagt eine engere Bindung zu meiner Mutter habe. Trotzdem kann ich mich auf sie verlassen, wenn mir etwas auf dem Herzen liebt und sie kann sich ebenso an mich wenden, wenn sie Probleme hat.

Meine Grossmutter Väterlicherseits sehe ich nur selten, wodurch ich das Gefühl habe, dass sie noch nicht ganz mitbekommen hat, das ich kein Kind mehr bin. Doch im Gegensatz zu meinem Vater hat sie mit voller Freude zu meiner Verlobung gratuliert und ich komme gut mit ihr aus. Ihr Mann ist leider vor drei Jahren verstorben, doch zu seinen Lebzeiten hatte ich ein gutes Verhältnis zu ihm, er war sehr Witzig und hatte viele interessante Geschichten zu erzählen.

Meine Grossmutter auf der Seite meiner Mutter sehe ich öfter, sie kommt oft an Veranstaltungen meines Vereins und ist ein Aufgeweckter Mensch. Mit ihr habe ich es immer gut und das Verhältnis ist ähnlich wie das zu meiner Mutter, auch wenn ich ihr nicht ganz alles erzählen kann. Ihr Mann (der Vater meiner Mutter) Ist abgehauen, als meine Mutter meinen Vater geheiratet hat. Ich habe ihn nie kennen gelernt und glaube, er weis gar nicht, dass es mich und meine Schwester gibt.


apparmor 
Beitragsersteller
 10.02.2020, 13:13

Das hast du schön beschrieben. Ich denke, wenn man zu ideologisch zu seinen Nächsten ist und diese oft kritisiert, fordert oder Dinge verbietet, wie bei deinem Vater, dann ist das fast schon ein sicheres Merkmal, dass das keinen Bestand haben kann. Ich glaube, ich wäre ein guter Vater. ^^ Zumindest würde ich mit meinen Kindern die Welt spielerisch erleben und entdecken. Dinge verbieten würde ich nie. Ich würde eher mit den Kids über alles reden. Das hilft mehr.

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AryaSaphyra  10.02.2020, 13:16
@apparmor

ganz genau. Je mehr mir mein Vater etwas verboten hat, desto mehr juckte es mich, genau das zu tun. Bestes Beispiel: Wenn ich meine Hausaufgaben bei ihm erledigte, musste ich ihm immer alles ganz genau erklären und manche Aufgaben 6-10 mal lösen! Und wenn ich die betreffende Aufgabe auf meiner Aufgabenliste durchgestrichen habe, kam er an von wegen, es sehe Schlampig aus und ich müsse das gefälligst mit Massstab durchstreichen. Als Folge habe ich dann einen dicken Filzstift genommen und x - mal darüber gekribbelt, damit es auch schon schlecht aussieht.

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apparmor 
Beitragsersteller
 10.02.2020, 13:26
@AryaSaphyra

xD dein Vater ist echt krass drauf lol

Bist mir sympathisch :)

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Erklärung:

Das ist unterschiedlich. Mit meiner Mutter verstehe ich mich, aber das Verhältnis ist weder sehr gut noch schlecht. Es ist okay.

Zu meinem kleinen Bruder hab ich ein enges Verhältnis. Er hat mir schon immer mehr anvertraut als meinen Eltern, da ich einfach immer für ihn da war und hinter ihm stand.

Mein großer Bruder (nur 1 Jahr älter) war früher wie ein Zwilling und Vorbild zusammen. Wir verstanden uns sehr gut. Inzwischen nicht mehr so sehr, er wohnt jetzt weiter weg und jeder lebt sein eigenes Leben.

Mein Vater..ja das ist kompliziert. Das Verhältnis ist okay, aber man sieht sich zu wenig (nur alle paar Monate mal).

geht so

Ein gutes Verhätniss hat man wenn von beiden Seiten interesse kommt, man auch in schlechten Zeiten immer für einander da ist und man sich mit Respekt begegnet.


apparmor 
Beitragsersteller
 10.02.2020, 12:59

Stimmt. Wenn zB die Mutter immer nur am meckern ist und ständig einem was vorwirft oder sagt was man zu tun hat, dann ist die Toleranzschwelle irgendwann überschritten und man hat als Kind kein Interesse mehr an dieser Mutter bzw. Familie.

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HoIIy  10.02.2020, 13:01
@apparmor

Das ist nur die Spitze des Eisberges. Hinter den Türen kann es auch zu Gewalt kommen.

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Ich wünsche mir eine andere Familie

Für meine Geschwister bin ich gestorben, meine Eltern haben mich nicht gemocht und das hat man am Erziehung gemerkt. Ich habe heute kein Kontakt mehr


apparmor 
Beitragsersteller
 10.02.2020, 12:54

Das tut manchmal auch gut. Den Kontakt für eine lange Zeit abzubrechen. Dann bilden sich neue Muster im Gehirn und die alten Strukturen verschwimmen. Das kann heilsam sein.

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geht so

Als Kind ist mir das nie so bewusst gewesen, aber im Nachhinein denke ich dass ich im Vergleich zu anderen in meinem Alter viel strenger erzogen wurde. Besonders schulische Sachen haben meine Eltern immer sehr sehr ernst genommen.

Meine ältere Schwester war da immer ganz anders als ich: Hat sich immer wegen allem selbst Druck gemacht und sich immer reingesteigert, alles ganz pessimistisch gesehen und sich oft in den Mittelpunkt gedrängt. Dadurch ging ich in der Familie immer ein bisschen unter und hatte immer die Rolle des Eigenbrötlers der in seiner eigenen Welt lebt.

Das Verhältnis zu meiner Schwester war bis zur ersten Hälfte der Pubertät so eine Hassliebe. Da waren ungefähr alle Empfindungen die man für einen Mensch haben kann dabei. Dann haben wir uns ziemlich voneinander distanziert. Sie wurde dann so ein richtiges Partygirl, und, soweit ich es mitbekommen habe, haben meine Eltern das stets toleriert und auch keine großen Nachfragen gestellt wo sie jetzt hingeht. Bei mir war das anders: Wenn ich mal weggehen wollte (was nicht oft war), wurde ich auch noch mit Ü18 regelmäßig ins Kreuzverhör genommen, wo ich denn hingehe und mit wem usw.

Ich bin froh, dass ich jetzt auf eigenen Beinen stehe. Besuche meine Eltern vielleicht 4-5 mal im Jahr, zu meiner Schwester habe ich mittlerweile kaum noch Kontakt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung