Falscher Lebensweg?
ich hab gerade mal wieder ein Tief und stelle mal wieder alle meine Entscheidungen infrage. Wenn ich gerade kein Tief habe, dann bin ich allerdings mit meinen Entscheidungen recht zufrieden und weiß, dass ich sie im vollen bewusstsein über die konsequenzen getroffen habe.
Ich war nie der Partytyp - hatte zwar mal ne Partyphase, aber als ich dann merkte, dass es auf jeder Party das gleiche langweilige Muster ist und da nichts Neues mehr dran war, hatte ich das schnell über.
Ich hab fertig studiert und mit dem Master abgeschlossen. Weil ich die erste aus der Familie bin die überhaupt mal Abitur hat, bin ich natürlkich stolz wie Bolle darauf, auch wenn es für viele andere keine Bedeutung hat und ein Studienabschluss normal ist.
Nun bin ich im Ausland und ziehe demnächst aber zurück nach D aber 500km weit weg von zu Hause. Und das für 18 Monate und danach weiß ich noch nicht, was wird - ob ich einen Job finde oder nicht , wo ich wohnen werde usw.
Als gegenbeispiel zu mir sehe ich viele Bekannte meines Alters, die entweder 10. Klasse Abschluss haben, dann Ausbildung gemacht haben und jetzt Kinder und meistens auch Arbeit haben. Selbst die Leute mit Abi und Studium fangen jetzt an Kinder zu kriegen.
Nur ich nicht - ich will das auch nicht, weil ich gar kein Kind ernähren könnte, geschweige denn mir zutrauen würde, dafür verantwortlich zu sein, auch wenn ich weiß, dass ich wahrscheinlich verantwortungsvoller bin als einige meiner Bekannten, die Kinder haben.
Aber mein Leben zur Zeit ist auch irgendwie blöd - ich bin ganz alleine, die Freundschaften wechseln stänsig, man muss sich immer überall was neues aufbauen - und das ganze kostet viel Geld. Und das alles für einen Beruf, der nicht mal so toll ist, wie ich früher dachte.
Nun denke ich mir: hätte ich doch einfach kein Abi gemacht sondernn ne Ausbildung. Wäre ich mal lieber weiter auf Partys gegangen, hätte jemanden kennen gelernt, hätte jetzt schon ein Kind haben können (wie es mir meine Mutter ständig sagt: "als ich 23 war, wurdest du gerade geboren!!!" oh gott, allein wenn ich mir vorstelle, ein 3 jähriges kind um mich herum hüpfen zu haben....! hilfe!)
aber irgendwie war ich schon immer der typ mensch, der auch was verändern will. nur manchmal frage ich mich doch: man, du hättest es doch auch weniger aufregend haben können?
bin ich auf dem richtigen weg oder haben ich irgendwann den falschen weg eingeschlagen, aus dem es jetzt eben kein zurück mehr gibt? (ich habe es zum beispiel im gefühl, dass ich kinderlos bleiben werde und auch keine beziehung führen werde.)
9 Antworten
Hallo,
was du hättest anders machen sollen, ist schwer zu sagen. Allerdings klingt doch alles gar nicht so schlimm:
Du willst momentan keine Kinder. Warum sich also Sorgen machen, dass man keine hat?
Du hast Abitur und Studium, sogar ein Auslandsjahr. Gerade letzteres ist in vielen Bereichen sehr gefragt. Der zehnte-Klasse-Abschluss hätte dich vielleicht eher ins Berufsleben gebracht, aber ob du damit glücklicher wärst? Vermutlich eher überfordert. Du würdest vielleicht schon Geld verdienen, aber da du besser qualifiziert bist, bekommst du wohl auch mal mehr Geld: Das holst du wieder rein.
Was immer wechselnde Freundschaften angeht: Das ist doch nichts schlechtes. Sei froh, dass du offenbar ein Mensch bist, der neue Kontakte knüpfen kann. Das fällt manchmal schwer, aber von der Sache her, hast du wirklich Glück. Sobald du Berufstätig wirst, kannst du dir dann auch einen festen Freundeskreis zulegen, weil du dann ja hoffentlich ein nicht ganz so wechselbares Umfeld hast. Und dann findet sich bestimmt auch Zeit und jemand für eine Beziehung. Also: Lass den Kopf nicht hängen :)
Blauadler
Erstmal: Umwege erweitern die Ortskenntnis. Es wäre also gar nicht so schlimm.
Ich kann dir glaubhaft versichern, dass spätestens so in 10-15 Jahren die Lage völlig anders aussehen wird. Dann sind die ersten Ehen schon wieder geschieden, die Mütter alleinerziehend und schätzungsweise mittellos, die Väter womöglich ohne Kontakt zum Nachwuchs. Ich denke, die werden dann gerne mit dir tauschen.
Wenn du nicht den richtigen Partner hast, ist das mit dem Kinderkriegen sowieso keine gute Idee. Das ist nur wirklich schön, wenn man eine richtige Familie sein kann. Allerdings, du bist noch sehr jung, dieser Zustand könnte sich schon morgen ändern. Lass den Dingen ihren Lauf und sieh, was kommt. ;-)
Meinen Mann habe ich mit Ende 30 auf der Geburtstagsfeier eines gemeinsamen Kollegen kennen gelernt. Wenn es sein soll, wird es auch passieren. ;-)
Die Gesellschaft will dir einreden dass du ohne Frau, Haus und Kinder kein wirkliches Leben führst. Aber dieser Gedanke ist schlicht falsch. Es sind schon viele Männer daran zerbrochen dass sie sich den Erwartungen der Spiesbürgergesellschaft gebeugt haben und sich entgegen ihren eigenen Willens auf ein Leben als Ehemann und Vater eingelassen haben. Dass sind dann meistens die Menschen die sich dann nach kaum 10Jahren Ehe scheiden lassen oder fremdgehen weil ihnen auf einmal klar wird dass sie so ein Leben nie wollten, zurück lassen sie dann einen Scherbenhaufen von Ehe, Scheidungskinder und wenn es blöd läuft einen Krieg um den Besitz.
Hey,
Ich war nie der Partytyp - hatte zwar mal ne Partyphase,
Wo ist denn da ein Problem? :)
Du hast diese Phase durchlebt und erkannt, dass das nichts für dich ist. Das ist gut so.
Als gegenbeispiel zu mir sehe ich viele Bekannte meines Alters, die entweder 10. Klasse Abschluss haben, dann Ausbildung gemacht haben und jetzt Kinder und meistens auch Arbeit haben. Selbst die Leute mit Abi und Studium fangen jetzt an Kinder zu kriegen.
Kinder zeugen und kriegen - das ist keine so schwere Aufgabe. Schwieriger wird es schon, die Kinder zu erziehen, für sie da zu sein und ihnen beizustehen.
Arbeit - das mag schon sein, aber wie ist diese Arbeit bezahlt? Ist das eine erfüllende, sinnvolle Arbeit?
Es ist eine gute Idee, in den Zwanziger-Jahren Kinder zu bekommen - du bist jung, dein Körper übersteht eine Schwangerschaft gut, und normalerweise bist du auch gesund und leistungsfähig in diesem Alter. Vor allem bist du sehr fruchtbar.
Das alles nimmt später ab. Viele Leute bedenken das nicht - verschieben den Kinderwunsch auf später, und müssen dann gar künstliche Befruchtung in Anspruch nehmen, weil es anders nicht klappt.
Unvergessen sind auch die älteren Herren, die im späteren Alter Kinder zeugen und beim Abholen vom Kindergarten als 'Opa' erkannt werden.
Wenn du einen Mann kennst, mit dem du glücklich bist und mit den du dir eine Zukunft vorstellen kannst - dann spricht im Grunde nichts dagegen, dass ihr auch Kinder habt.
man muss sich immer überall was neues aufbauen
Wieso? Ziehst du immer in der Weltgeschichte herum, willst du nicht sesshaft werden? Hast du ein Ziel vor Augen (oder nicht)?
hätte ich doch einfach kein Abi gemacht sondernn ne Ausbildung. Wäre ich mal lieber weiter auf Partys gegangen, hätte jemanden kennen gelernt, hätte jetzt schon ein Kind haben können
Auf den Parties ... interessanterweise lernen sich sehr viele Leute über Bekannte und Freunde kennen (nicht auf Parties, sondern ganz normal privat), andere an der Universität, wieder andere im Berufsleben ... die Party-Paare sind unter den langfristigen Beziehungen fast gar nicht vertreten.
Die Vergangenheit ist vorbei! Es war, wie es eben war. Es ist sinnlos, sich darüber jetzt zu ärgern.
aber irgendwie war ich schon immer der typ mensch, der auch was verändern will.
Was machst du denn derzeit, um etwas zu verändern? :)
Du erscheinst mir ziellos, irrst umher, auf der Suche nach einem Leben, das dir gefallen könnte.
Aber klare Ziele scheinst du nicht ausformuliert zu haben. Schade. Denn Ziele sind essentiell für deinen Fortschritt und deine Weiterentwicklung.
Wenn du im Leben nach 'irgendetwas' suchst, dann wirst du auch 'irgendetwas' bekommen. Aber das wird dich nicht zufrieden stellen.
Besser ist es, wenn du dir Ziele setzt und kontinuierlich auf diese hinarbeitest. Dafür ist es aber auch notwendig, dass du weißt, was du überhaupt in deinem Leben erreichen willst.
(ich habe es zum beispiel im gefühl, dass ich kinderlos bleiben werde und auch keine beziehung führen werde.)
Dann muss ich dir etwas sagen: Wovon du überzeugt bist, das wird für dich auch wahr werden.
Wenn du glaubst, dass du kinderlos bleiben wirst und keine Beziehung führen wirst, wenn du davon überzeugt bist - dann wird das auch eintreten.
Klar wirst du dann natürlich auch dementsprechend keine Aktionen setzen - du bleibst ja ohnehin kinderlos, wieso also solltest du neue Männer kennen lernen? Du wirst keine Beziehung führen, also wirst du auch nicht die Augen nach potenziellen Partnern offen halten.
Arbeite an deiner Einstellung! So negative Gedanken halten dich nur unnötig zurück.
Liebe Grüße
Hallo 'Willi'
deinen ersten Beitrag vor ungefähr einer Stunde hatte ich schon mit Interesse gelesen, bevor er gelöscht wurde. Ja, ich kann dich verstehen. Diese Ortswechsel können ein Leben ganz schön zerhacken und nun steht schon wieder einer an. Mit 26 schüttelt man dann auch nicht mehr so schnell neue Freunde aus dem Ärmel. Raten kann ich dir eigentlich nicht so viel. Versuch es positiv zu sehen. Die neue Umgebung, der neue Job bieten dir auch neue Möglichkeiten.
Die biologische Uhr tickt, aber es ist doch auch positiv, dass dir das 'jetzt' schon bewusst wird. Noch hast du ein paar Jahre Zeit, kannst dich in Ruhe in deinem neuen Leben einrichten. Wird schon :-) Erst mal gucken, wie sich das alles anlässt. Es ist ja nur ein Job und nicht 25 Jahre Kerker. Man lässt dich jederzeit wieder frei.
Alles Gute!
ganz ehrlich - wie soll sich die lage denn verändern? also beruflich weiß ich in etwa was passieren wird. ich habe einen beruf, den die meisten haben, wenn sie schon verheiratet oder in fester beziehung sind und kinder haben. da lerne ich niemanden kennen. und auch sonst gehe ich privat nicht aus bzw. nicht um männer kennen zu lernen.