Fachabitur Prüfung in Deutsch - Erfahrungs - und Autoritätsargument

2 Antworten

Beim Autoritätsargument bemühst du Urteile und Aussagen von Autoritäten, d.h. von Menschen, die auf dem Gebiet, das du bearbeitest, Fachleute sind. Andere Quellen für deine Argumente sind Erfahrungen (eigene oder Von Bezugsgruppen wie Freunden oder Bekannten, Lehrmeinungen, Auswerten von Statistiken u.a.)

Beim Erfahrungsargument beweist du aus der Erfahrung heraus, das kann deine Erfahrung sein oder die Erfahrung anderer. Dein Prüfer wird bei deinen eigenen Erfahrungen überlegen, ob diese Erfahrung möglich ist. Das solltest du bedenken. Viel Erfolg dir!


socialbrain 
Beitragsersteller
 14.05.2013, 21:24

Danke, deine Antwort hilft mir sehr weiter. Schönen Abend noch :-)

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Klingt so als gäbe es nur diese zwei Arten. Es gibt aber noch viel mehr und darum gibt es nicht den Gegensatz.

Beispiel für ein Autoritätsargument:

"Schon der griechische Gelehrte xylontos hat ausgeführt, dass die Erde eine Scheibe sei."

Du beweist die These, dass die Erde eine Scheibe sei, damit, dass Du jemanden zitierst, der diese Position vertrat und ein hohes Ansehen hat. Dies war lange Zeit im Abendland die beliebteste Argumentationsweise.

Das Erfahrungsargument scheint (ich kannte diesen Begriff bisher nicht und habe ihn gerade gegoogelt) zu meinen, dass Du eine beliebige Erfahrung anführst: "ich bin zum Rande der Erde gesegelt und bin gerade noch dem Absturz entkommen. Ich weiss also, dass die Erde eine Scheibe ist!".

Problem ist hier offensichtlich: wie kann jemand anders die Behauptung widerlegen?

Wichtig scheint zur Abgrenzung des Erfahrungsarguments von der Empirik (DIE europäische Beweisform seit der Aufklärung, die aber wörtlich übersetzt dasselbe bedeuten würde) zu sein, dass der Erfahrung keine wissenschaftliche Methodik und Überprüfbarkeit zugrunde liegt. Auch Magellans Weltreise könnte man ja als Erfahrungsargument abqualifizieren, dennoch gilt sie als ein empirischer Beweis für die Kugelform der Erde.

Polemisch nennt man Thesen, die "am Stammtisch" entstehen und typischerweise mit solchen Argumentationen vorgetragen werden, auch "Alltagstheorien" und behauptet, dass wissenschaftliche Theorien durch ihre Bewiesenheit davon grundsätzlich verschieden seien.

Das Erfahrungsargument siehst Du also offenbar besser als etwas Belächeltes "vom Stammtisch" an, das entsprechend auch bewertet würde.