eure meinung zu Fridericus Rex?

1 Antwort

Er hatte eine sehr unglückliche Jugend, war hochbegabt und hat leider viele Menschen auf dem Gewissen, wie das leider bei führenden Politikern auch noch heute in Kriegszeiten kaum zu vermeiden ist.

Anrührend ist seine Anhänglichkeit an seine ältere Schwester Wilhelmine. Deren Kindheit war auch nicht viel glücklicher, aber sie musste keine Militärmacht regieren. So berichtet die Wikipedia über sie: "Literarische und historische Bedeutung erlangte sie u. a. durch ihren Briefwechsel mit ihrem Lieblingsbruder Friedrich dem Großen und durch die Veröffentlichung ihrer Memoiren, die durch ihre teils unverblümten Schilderungen des Lebens am preußischen Hofe von besonderem kulturgeschichtlichem Wert sind. Als KunstmäzeninKomponistin und Opernintendantin prägte sie in bedeutendem Maße das kulturelle Leben der Stadt Bayreuth bis in die heutige Zeit. Das von ihr initiierte Markgräfliche Opernhaus wurde 2012 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erhoben."


Gutesau 
Beitragsersteller
 05.02.2023, 00:49

warum haben alles Begabten kinder Probleme?

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Fontanefan  05.02.2023, 01:18
  • Vieles über Friedrich II. weiß man nur durch de Catts Berichte, die freilich nicht durchweg als historisch exakte Quellen gelten drüfen. Dazu Deutsche Biographie:: "Trotzdem haben die „Unterhaltungen“ einen unschätzbaren Wert. Es ist wohl eine gewisse Tendenz des Schreibers unverkennbar, sich selbst in ein günstiges Licht zu setzen; aber der Verfasser der Memoiren hält sich im allgemeinen durchaus frei von Ressentiment gegen den König. Die langjährige Bekanntschaft hat C. in die Lage versetzt, diesen genau zu studieren und menschlich zu verstehen. Die „Unterhaltungen“ haben daher eine innere Wahrheit, die über manche sonstige Mängel hinwegsehen läßt. C. hat den eigentümlichen Charme einer von Friedrich dem Großen geführten Unterhaltung festzuhalten vermocht. Das Bild, das er von diesem entwirft, ist weder romantisch gefärbt noch kleinlich verzerrt. Ohne C. wüßte die Nachwelt nur wenig von der unerhörten seelischen Anspannung, in der sich Friedrich in den kritischen Stunden des Siebenjährigen Krieges befunden haben muß. C. verfügt über eine unpathetische, dabei aber so lebendige Erzählungskunst, daß den Memoiren ein hoher literarischer Rang zuzusprechen ist." (Unterhaltungen mit Frdr. d. Gr., Memoiren u. Tagebücher, hrsg. v. R. Koser, 1884, = Publ. aus d. k. preuß. Staatsarchiven XXII (mit Lb.), dt. Überss. v. F. Bischoff, 1885, G. Heyse, 1915, F. v. Oppeln-Bronikowski, 1933, W. Schüssler, 1940 (P), H. Greiner, 1954.)

Zu Friedrichs Schuld/Mitschuld am Tod seines hervorragenden Marschalls Keith sieh de Catt.

Friedrich und Wilhelmine waren beide hochbegabt und haben schwer gelitten. Aber über das, was Kinder in früheren Zeiten alles erdulden mussten, haben wir nur im Falle hochgestellter Personen Überlieferungen. Eine Ausnahme ist Karl Philipp Moritz: Anton Reiser. Aber das, was aus heutiger Sicht schrecklich erscheint, war damals vermutlich Normalität, die nur sensible Naturen wie Moritz dazu bewegt hat, sie festzuhalten.

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