Friedrich Nitzsche ,,Halbgötter,,?

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Das ist ein hartes Brot aber ich versuchs mal.

"niemand kann dir die Brücke bauen über die gerade du durch den Fluss des Lebens schreiten musst - Niemand außer Dir allein!"

"Zwar gibt es zahllose Pfade und Brücken und Halbgötter die dich durch den Fluss tragen wollen, aber nur um den Preis deiner selbst! Du würdest Dich verpfänden und verlieren! Es gibt in der Welt einen einzigen Weg auf welchem niemand gehen kann außer Dir."

Will meinen: Du musst selbst entscheiden wer und was du bist und was du tust. Du kannst dich natürlich an anderen orientieren, aber je mehr du Ihnen folgst desto mehr verlierst du dich. Einige dieser Halbgötter sind z. B. Idole, Propheten, sogenannte Meinungsbildende Gruppen.

Ich hoffe das hilft dir erst mal weiter. Mann kann sicher noch deutlich tiefer gehen, aber wie gesagt es ist ein hartes Brot.

Bei der Deutung ist die Stelle im Zusammenhang zu überlegen.

Friedrich Nietzsche, Unzeitgemässe Betrachtungen. Drittes Stück: Schopenhauer als Erzieher (1874). 1. „Ich will den Versuch machen, zur Freiheit zu kommen, sagt sich die junge Seele; und da sollte es sie hindern, dass zufällig zwei Nationen sich hassen und bekriegen, oder dass ein Meer zwischen zwei Erdtheilen liegt, oder dass rings um ihn eine Religion gelehrt wird, welche doch vor ein paar tausend Jahren nicht bestand. Das bist du alles nicht selbst, sagt sie sich. Niemand kann dir die Brücke bauen, auf der gerade du über den Fluss des Lebens schreiten musst, niemand ausser dir allein. Zwar giebt es zahllose Pfade und Brücken und Halbgötter, die dich durch den Fluss tragen wollen; aber nur um den Preis deiner selbst; du würdest dich verpfänden und verlieren.“

Ein Halbgott ist in der Mythologie eine Person, die teils göttlicher, teils nicht nichtgöttlicher (gewöhnlich menschlicher) Herkunft ist. In der griechischen Mythologie ist z. B. Herakles Sohn des Gottes Zeus und der Alkmene, Frau des thebanischen Königs Amphitryon, ein Halbgott.

Nietzsche meint mit Halbgöttern hier Menschen, die Anspruch auf Wegweisung (geistige Orientierung) erheben, verehrt und erhöht werden und denen daher jemand unter Verzicht auf eigenständige Gedanken folgt.

Indem ihnen anbetende Verehrung entgegengebracht wird, andere Menschen nach deren Maß und Gesetz leben, nicht dem eigenen („nach eignem Maass und Gesetz zu leben“ heißt es kurz vorher im Text), werden solche erhöhten, eine Weltanschauung anbietenden Menschen in gewisser Weise zu etwas wie Götter, aber nicht voll und ganz.

Nietzsche lehnt es ab, sich kritiklos anderen (Propheten, Priestern, Künstlern, Idolen, Philosophen oder anderen Denkern/die öffentliche Meinung prägenden Menschen) als absolut maßgebend anzuschließen. Denn so wird jemand keine freie Persönlichkeit. Nietzsche befürwortet das eigene Denken.