Eure Erfahrung mit Vitamin Nahrungsergänzungs?

4 Antworten

Die Dinger á la "Klosterherz" und "Doppelfrau" aus Supermarkt und Drogeriemarkt sind Schuld daran, dass Nahrungsergänzungsmittel so einen schlechten Ruf haben. Häufig komplett falsch dosiert (gerade Multivitaminpräparate, die von manchem zu wenig und von manchem zu viel haben), überteuert und nicht selten mit fragwürdigen Zusatzstoffen (das potenziell krebserregende Titandioxid als Weißmacher damit die Tabletten schön reinweiß und nicht hellgrau glänzen). In manchen REWE und Globus Märkten findet man mittlerweile auch Produkte von Nature Love, die sind wesentlich besser, und in immer mehr REWE, Edeka und Globus Märkten auch Fitness-Marken wie ESN, Weider und AS (All Stars Nutrition), die zu den Top-Marken gehören. Da kann man zugreifen.

Was Knochen angeht: Hier sind zwei Dinge wichtig: Kalzium und Kollagen. Kalzium macht die Knochen fest, Kollagen hält ihn geschmeidig (ein flexibler Stock biegt sich mehr, bricht aber weniger schnell, als ein harter Stock - gilt auch für Knochen).

Kollagen heißt: Versorge dich mit den Aminosäuren, aus denen der Körper es generiert. Die sind auch Bestandteil der essenziellen Aminosäuren, auf die Sportler so setzen und die nebenher auch noch für Muckis, Immunsystem und sonstiges toll sind. Besorg dir einen EAA, Iso-Whey oder Isoclear Shake und nimm eine Portion pro Tag. Das geht immer, egal ob Mangel oder schon gut abgedeckt, Überdosis bei einer Portion pro Tag ausgeschlossen.

Kalzium heißt: Nimm kein Kalzium ;-) - Häh? Ja, wenn du nicht gerade dem neuesten Mangelernährungstrend nachläufst, hast du genug Kalzium in der Nahrung, aber ggf. einen gestörten Kalziumstoffwechsel. Mehr Kalzium sorgt für Nierenverkalkung (was auch der Grund ist, warum Vitamin D3 mit Nierenverkalkungen in Zusammenhang gebracht wird, in der einen Studie wurde den Probanden relativ wenig D3, dafür aber fast schon eine letale Dosis Kalzium gegeben, alle anderen späteren Studien haben den Zusammenhang von D3 und Nierenverkalkung bei vernünftiger Dosierung widerlegt). Für den Kalziumstoffwechsel sind die Vitamin D3 und K2 entscheidend, die es in der Regel als Kombipräparat gibt. Einen D3-Mangel kann man eigentlich immer bejahen.

Vitamin D3 mal kurz erklärt: Der Löwenanteil (in der Nahrung ist kaum was drin, selbst D3-Superfoods machen nur einstellige Prozentbereiche des Bedarfes aus) wird bei Sonneneinstrahlung über die Haut gebildet. Ein Überschuss wird in den Fettpolstern gespeichert (D3 ist fettlöslich). Um D3 zu bilden, brauchst du aber UV-B Licht, das macht D3 und langanhaltende Bräune. UV-A macht kurzfristige Bräune, runzelige Haut und schlimmstenfalls Hautkrebs. UV-B ist kurzwelliger und wird stärker von der Atmosphäre gefiltert, daher bildest du nur ausreichend D3, wenn du mit kurzen Klamotten in der Sonne bist, ohne Sonnenschutz und wenn dein Schatten kürzer ist, als du selbst. Wenn du ein dunkler Hauttyp bist, verzichte im Sommer also ganz auf Sonnencreme, wenn du ein heller Hauttyp bist, gehe so lange in die Sonne, wie es ohne Sonnenbrand geht und creme dich dann ein. Die Sache ist aber die: Wir haben ja kaum bei hohem Sonnenstand (kurzer Schatten) die Chance, rauszugehen, da wir dann im Büro hocken. Unsere Vorfahren waren den ganzen Tag draußen. Wenn wir im Sommer viel D3 bilden sollten, mehr, als wir brauchen, geht das in die Fettpolster, kommt da aber nur raus, wenn wir Fett verbrennen. Im Winter sind wir aber eher träge, essen viel (Weihnachts-Festessen, Frust-Schokolade gegen Winterblues und Co) und setzen eher noch Fett an, während unsere Vorfahren im Winter eher sparsam waren und abgenommen haben. Außerdem sind wir im Winter aktiver, als unsere Vorfahren und verbrauchen dadurch mehr D3.

Also müssen wir supplementieren. In Deutschland sind die Vorgaben der DGE bindend, deshalb gibt es so viele Präparate mit 1000IE (Internationale Einheiten) und der Empfehlung "1 Tablette pro Tag" (DGE-Vorgabe 800IE, max. 1000IE). Oder auf hochdosierten 5000IE Präparaten steht 1 Tablette pro Woche. Das ist aber lächerlich wenig. Empfehlung der EFSA (europäische Arzneimittelaufsicht) pauschal als sichere Dosis für jeden Erwachsenen ist 4000IE pro Tag. Studienlage sagt: Haltedosis (um den Spiegel zu halten) sind 20 (im Sommer) bis 80 (im Winter) IE pro Tag pro kg Körpergewicht. Zum Aufsättigen, also zum Hochtreiben des Spiegels, darf es gerne mehr sein. Hier würde ich empfehlen, nutze die Sommersonne (bis zu 20000IE über die Haut) und gehe ab Herbst auf Haltedosis) oder mache einen Bluttest beim Arzt oder bei einem Einschick-Anbieter wie Cerascreen und nutze dann einen Rechner wie den vom Vitamin D Service von Dr. med. Raimund von Helden, um herauszufinden, wie viel du wie lange nehmen musst, um auf einen gesunden Spiegel zu kommen. Den Blutspiegel misst man in ng/ml (der schönere Spiegel, 100ng/ml = 100% Akku - 80ng/ml ist durchaus anzustreben, 120 ist auch unproblematisch, darüber könnten erste Nebenwirkungen wie erhöhter Harndrang auftreten, was aber wieder weggeht, wenn man den Spiegel was runterdrükt) oder nmol/l (muss noch umgerechnet werden, wie Werte sind höher).

Gute Präparate haben wie gesagt die passende Menge K2 zum D3 inklusive und die beiden Vitamine sorgen dafür, dass das Kalzium dahin kommt, wo es hingehört, nämlich die Knochen. Und Kalzium musst du wie gesagt nicht zuführen, da sollte immer genug in der Ernährung sein. Weiterer Vorteil, D3 stärkt dein Immunsystem (virale Infekte verlaufen milder, weil das Immunsystem besser reagieren kann), reguliert zugleich das Immunsystem (weniger überschießende Immunreaktionen, wie z.B. bei der Gruppe der Coronaviren inkl. dem China-Virus üblich, Allergien gehen zurück oder verschwinden gar ganz, weniger Gefahr von Autoimmunreaktionen, die Krankheiten wie MS oder Parkinson auslösen können).

Überdosierungen von Vitaminen können auch negative Auswirkungen haben. Und bis auf Vitamin C kann der Körper sie nichtmal ausscheiden, wenn er von irgendwas viel zu viel bekommt. Sollte man im Hinterkopf behalten, "mehr" ist nicht immer "besser".

Deshalb sollte man nur das supplementieren, von dem man bekanntermaßen einen Mangel hat. Heißt: Nach einer entsprechenden Laboruntersuchung.

Bei einer gesunden Ernährung und Lebensweise erleidet man eigentlich keinen Vitaminmangel.

Wenn du keine nachgewiesenen Mängel hast und dich halbwegs normal ernährst solltest du keine Nahrungsergänzungsmittel nehmen.

Mein Rat: Nie einfach irgendwas nehmen. Zu viel macht krank

Ich ergänze D und B12, weil ich einen nachgewiesenen Mangel habe.