Euer kind verweigert therapie?


03.08.2021, 13:30

Sagen wir ihr habt versucht es irgendwie dazu zu bringen aber es hat sich eingeschlossen, ggf schreit/weint

8 Antworten

Es scheint so, als würde es hierbei um dich selbst gehen.

Es wird dir besser gehen, wenn du es zulässt und dir helfen lässt. Damit ist nicht zu spaßen und deine Eltern machen sich Sorgen um dich. Ich würde auch versuchen meine Tochter zu einer Therapie zu bringen. Natürlich - man will doch nicht, dass die eigene Tochter sich verletzt und unglücklich ist. Sowas tut im Herzen weh, wenn man es sich mit ansehen muss und nichts dagegen tun kann. Deine Eltern werden darunter genau so leiden wie du selbst.

Deine Eltern wollen in dem Fall nur das beste für dich und das solltest du erkennen.

Wie ja allgemein bekannt sein dürfte setzt jede Form von Therapie die Freiwilligkeit bzw. die Therapiebereitschaft voraus. Von daher schließt sich pauschal schon mal jede Form von Zwang oder Druck aus. Im Endeffekt hilft es da immer nur, sehr kleinschrittig auf eine Therapiebereitschaft hinzuarbeiten und in manchen Fällen muss dafür auch der Leidensdruck erhöht werden. Aber auch dafür gibt es ja Beratungen / Unterstützungen durch Fachleute, um auf so etwas hinzuarbeiten.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

da es eindeutig ist, dass es um dich geht, appelliere ich an deine vernunft. du bist 17 jahre alt und verletzt dich selbst, da handeln deine eltern absolut richtig. all das, was du beschreibst weist auf eine depression hin. du brauchst hilfe. alleine schaffst du das höchstwahrscheinlich nicht, bringt nichts sich zu wehren.


Omaannemarie 
Beitragsersteller
 03.08.2021, 13:36

Ich verletzte mich nichtmehr selbst

Mir geht es gut

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dann ist es eine Gefahr für sich und wir zwangsweise eingewiesen!


Omaannemarie 
Beitragsersteller
 03.08.2021, 13:28

Aber das geht doch nur bei suizidgedanken u.ä. oder?

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Midnight1999  03.08.2021, 13:29

Zwangseingewiesen wirst du bei Suizidgedanken.

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Außer dass es sich 'mal eine zeitlang selbstverletzt hat' sehe ich hier nichts Therapiebedürftiges. Wenn das Kind nicht leidet, sondern zufrieden mit seinem Lebensstil ist, sich nicht mit Freunden treffen will, ggf. auch nicht die Freunde hat, mit denen man sich so häufig trifft und es halt keine neuen Situationen mag, aber dennoch zur Schule/Ausbildung/Arbeit geht und alles soweit gut ist, dann sehe ich keinen Grund es zu einem Psychologen zu schleifen und ihm einzureden, dass irgendwas nicht stimmt.

Das ist dann für mich eher ein Fall von 'Kind ist nicht so, wie die Eltern sich das wünschen'. Das dämlichst was man in der Situation aber machen kann ist, dem Kind irgendwie Stress zu machen von wegen 'du gehst jetzt da hin'.

Anscheinend hast du die Therapie ja organisiert und das Kind hat da nichts mitzureden gehabt... was auch okay ist, wenn wirklich eine Gefährdung bestehen sollte. Ob die besteht ist in meinen Augen fraglich, denn das selbstverletzende Verhalten liegt zurück und wenn es sich jetzt wieder selbst verletzt, dann würde ich den Grund darin EHER in dem Druck sehen, den du ihm oder ihr machst und mit dem er oder sie halt eben nicht umgehen kann.

Was aber in der Pubertät bis zu einem gewissen Grad NORMAL ist. Das sind Gesten in der Nervosität. Manche Kratzen sich oder drehen die Haare um den Finger oder sonstwas. Das dient dem Stressabbau.

Besser wäre es sich mit dem Kind ZUSAMMENZUSETZEN und mal in Ruhe zu besprechen, was eigentlich los ist. So wie du es beschreibst vermittelt man dem Kind den Eindruck 'es stimmt was nicht und jemand anderes kümmert sich jetzt darum', du lagerst das Kind und seine Probleme quasi 'aus', anstatt selbst Stütze und Ansprechpartner zu sein.

Klärt die Fronten, macht ggf. eine Vereinbarung oder einen Plan. Ein Besuch beim Therapeuten ist halt auch eher was 'peinliches'. Versuche es vielleicht mit einer Alternative, zum Beispiel einem Coach oder einem Heilpraktiker für Psychotherapie. Bei letzteren gibt es häufiger Termine, man kann alles selbst zahlen und im schlimmsten Fall wird dann halt eben ein bisschen gequatscht und dein Kind hat sich mal über was unterhalten, das ihn oder sie interessiert.

Bei Therapeuten kommt es außerdem sehr darauf an, dass es zwischen den beiden passt. Wenn das Kind mit dem Therapeuten nichts anfangen kann, weil es einfach auf beiden Ebenen nicht stimmt, weil das irgendein verknöcherter alter Kauz ist, der kaum dass das Kind anfängt zu versuchen seine Probleme irgendwie mit modernen Sachen zu erklären, zum Beispiel Figurenkonstellationen aus Witcher 3 oder Game of Thrones oder Riverdale, einharkt von wegen 'das ist NICHT REAL', dann mauert das Kind natürlich. Wo genau das Problem aber liegt und dem Kind ein Stück weit auch die Angst davor zu nehmen, das ist die Aufgabe der Eltern bzw. in meinem Fall halt eben der Mutter.

Wenn das Verhältnis gut ist kann man es ja auch mit kleinen Belohnungen probieren. Dann probiert es das Kind halt eben mal AUS wie es mit Herrn X oder Frau Y ist und danach geht man ein Eis essen oder schaut eine Folge der Serie, die das Kind gerne schaut mit ihm oder hat vielleicht eine kleine Überraschung.