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Jein. Finde man sollte den Kindern genug Freiraum geben, um eigene Interessen zu finden. Wenn das bei einem Jungen z.B. Puppen sind, dann ist das okay. Würde ihnen nicht irgendwas verbieten, nur weil das "typisch" Mädchen ist.

Was ich aber nicht machen würde ist, dass meine Kinder die Pronomen selber aussuchen dürfen. Wenn es ein Junge ist, dann würde ich ihn auch mit er ansprechen und nicht die Wahl lassen. Das aber nicht, weil ich irgendwas gegen Leute habe, die Trans sind, sondern weil Kinder oft einfach das machen, was die Eltern ihnen vorgeben, aber im Endeffekt gar nicht wissen, was wirklich dahinter steckt. Wenn ich dann sagen würde "Such dir mal einen Pronomen aus", dann kann das Kind auch schnell überfordert sein, wenn ich daran denke, dass Kinder teils nicht mal ihre täglichen Klamotten raussuchen, weil sie sich nicht entscheiden können.

Falls das Kind irgendwann mal selbst darauf kommt, dass er lieber sie genannt werden möchte, dann okay. Aber werde es nicht einfach ohne Grund integrieren.


Vorab: ich beantworte die Frage auf theoretischer Basis, weil ich keine Kinder möchte. Weder biologische, noch adoptierte.

Wenn ich Kinder hätte, würde ich zu einer genderneutralen Erziehung tendieren. Mir hätte es viel geholfen, als Kind, weil man mir eingebläut hat, das gewisse Dinge "nur für Mädchen" oder "nur für Jungs" gedacht sind und das ist Schwachsinn. Hätte ich Kinder, würde ich das ihnen vermitteln wollen. Es spielt keine Rolle, welche Farbe die Klamotten haben oder ob eine Fee oder ein Auto draufgedruckt ist. Außerdem spielt es keine Rolle ob man mit Autos, Puppen oder mit Karten spielt. Es sind einfach nur Spielsachen und die sollten für jeden da sein und nicht nur für ein spezifisches Geschlecht.

Außerdem würde mein Kind von Anfang an wissen, dass es bei mir einen Safe Space hätte und ich es niemals für seine Sexualität/Identität verurteilen oder gar hassen würde.

Ich werde zwar keine Kinder bekommen, aber wenn wir unter "genderneutral" verstehen, dass Mädchen nicht zwangsläufig in pinke Kleidchen gesteckt werden und Jungs auch andere Interessen haben dürfen als Autos & Dinos, ist das doch eine gute Sache.

Kinder sind in erster Linie Kinder. Die sollten ihre eigenen Interessen frei entwickeln und die Welt entdecken dürfen, ohne, dass jemand ihnen sagt, was die richtige Farbe für ihre Kleidung ist oder womit Jungs spielen dürfen und welche Spielsachen für Mädchen sind.


Trullalla56  03.06.2023, 22:28

Du sprichst mir aus dem Herzen ❤️

Mogli333  03.06.2023, 22:52

Aber die Welt bricht über den Köpfen der Kinder auch nicht gerade zusammen, wenn ein Mädchen in Rosa und ein Junge in Hellblau gekleidet ist. Wenn du - und viele andere - keine anderen Sorgen habt ...

WitchesAndCats  03.06.2023, 23:05
@Mogli333

Das habe ich ja auch nie behauptet, also argumentier' doch bitte nicht gegen Dinge, die gar nicht in meiner Antwort enthalten sind. Und wenn die Lieblingsfarbe von einem Mädchen rosa ist, ist das ja auch nicht falsch.

Es geht mir hauptsächlich um gewisse Dinge, die leider noch in vielen Köpfen hängen und Kinder einschränken. Zum Beispiel, wenn ein Junge zum Ballett gehen möchte und es nicht darf, weil das ja "nur für Mädchen" ist. Oder Mädchen Kleider tragen sollen/müssen, weil das ja so süß und weiblich aussieht - wie gesagt, in erster Linie sind es Kinder. Die müssen nicht ein bestimmtes "weibliches" oder "männliches" Bild wieder spiegeln. Wir befinden uns da noch deutlich vor der Geschlechtsreife. Für die selbst sind sie und andere Kinder hauptsächlich kleine Menschen.

Ich habe nicht vor zu sagen, manche Sachen wären "für Jungs" oder "für Mädels". Wenn sie bestimmte Sachen mag ist das für mich okay. Ob das jetzt stereotyp ist oder nicht ist mir da egal.

Man darf aber auch nicht vergessen, dass viele Kinder im Grundschulalter sich ganz natürlich vom anderen Geschlecht abwenden und dann eher stereotype Sachen mögen, um eben gerade nicht "wie die" zu sein.

Ich würde mein Kind offenherzig erziehen. Ich würde wollen, das mein Kind zu gegebener Zeit eigene Erfahrungen macht. Und dann würde ich dem Kind zuhören und für es da sein. Ich bin nicht verantwortlich für die Sexualität meines Kindes. Ich bringe es nur auf die Welt. Seine Orientierung muss es selber finden. Ich bin da nur der Beobachter.

Genderneutral kann man das nicht nennen, eher offen gegenüber diversen Lebensstilen und Einstellungen.