Erzieherausbildung abbrechen oder nicht?
Eine Freundin ist gerade im 2. Jahr ihrer 3jährigen Erzieherausbildung. Im Zwischenpraktikum hatte sie von Anfang an nur Probleme mit der Leitung. Meine Freundin hat richtig das Gefühl, dass man sie los werden will. Hintenrum hat sich die Leitung auch schon beschwert und meine Freundin als untauglich bezeichnet. Das Praktikum soll wohl vorzeitig beendet werden. Die Kritik ist also vernichtend. die Schule meint nur, wenn die Leitung dass so sieht, wird es schon stimmen. Sei schließlich eine erfahrene Fachkraft mit 25 Jahren Erfahrung, davon 11 Jahre in Leitung.
Was ist hier besser?
Das Ergebnis basiert auf 11 Abstimmungen
5 Antworten
Sie sollte ehrlich und offen in sich gehen und bei allen Kritikpunkten überlegen, inwiefern dort was dran sein könnte und ob es sich bei den eventuell doch berechtigten Punkten um welche handelt, die sie wirklich selbst ändern kann und will. Es klingt zwar in deinen weiteren Kommentaren hier stark danach, als wäre diese Leitung wirklich nicht so optimal. Aber es wäre genau so ein Fehler, die Kritik dieser Leitung einfach komplett von sich zu weisen, ohne vorher doch mal genau zu prüfen, ob hier und da nicht doch was dran sein könnte.
Aber für diese Prüfung wäre es jetzt auch durchaus eine ganz gute Idee, es noch mal in einer anderen Praktikumsstelle zu versuchen. Auch, um zu schauen, ob manche Punkte in einem neuen Umfeld überhaupt noch zu Tage treten oder wirklich eine relevante Rolle spielen.
Übrigens, eine Freundin von mir arbeitet als Sozialpädagogin in einer Schule für die Erzieherausbildung und macht dort eine Art "Beratungsstelle" für die Auszubildenden, so ein Mix aus Beratungslehrerin und Schulsozialarbeiterin. Vielleicht gibt es eine vergleichbare Person ja auch in der Schule deiner Freundin? Das wäre auch eine gute Anlaufstelle, um sich noch mal ein bisschen Input zu holen und die Kritikpunkte durchzugehen!
Im Zweifel wäre es übrigens auch kein Fehler, wenn sie die Ausbildung trotzdem abschließt, selbst wenn sie merkt, dass sie eigentlich für den Beruf nicht geeignet ist. Sich mit einer ordentlich abgeschlossenen Ausbildung weiter zu bewerben, ist immer einfacher als mit einem Abbruch im Lebenslauf. Und selbst, wenn sie in dem Beruf nicht tätig wird, wird sie ja trotzdem nicht dümmer durch das in der Ausbildung erlangte Fachwissen :).
Also wie gesagt, jedoch will die Leiterin wohl alles beenden. Sie selber sagte zu ihr: Was sollen die Leute von ihr denken, wenn sie sie weiterempfehlt? Sie hat es so dargestellt, als würden die dann bei ihr anrufen um sich aufzuregen. Ausserdem mäkelte sie an ihrer Kleidung und ihrer Frisur rum. Sie würde nach gar nichts aussehen, bezeichnete sie als "verhuscht" und farblos. Ist das nicht etwas übergriffig?
Es ist leider keine Seltenheit, dass gerade im sozialen und pädagogischen Bereich immer wieder Leute in Leitungspositionen landen, die sich in dieser Position exakt konträr zu dem verhalten, was sie aus fachlicher Sicht eigentlich tun und lassen sollten. Keine Ahnung, wieso das so ist, aber nach einigen Jahren Berufstätigkeit in dieser Branche und aus meiner halb "externen" Sicht aus dem Verwaltungsbereich darauf sind da leider doch Muster erkennbar, die mich immer wieder stark verwundern :).
Ich würde aber dennoch nicht so weit gehen und da jetzt eine abschließende Bewertung des Verhaltens dieser Leitung vornehmen. So aus der Ferne, ohne diese Person und deine Freundin zu kennen, geschweige denn, miterlebt zu haben, was zu solchen Eskalationen geführt hat oder was tatsächlich wann und wie zu wem in welchem Kontext gesagt wurde. Selbst du solltest da eine gewisse Vorsicht walten lassen, du warst ja sicher kaum bei den Gesprächen dabei, oder?
Was also bleibt, ist, dass deine Freundin einerseits selbstreflektiert überlegen sollte, was an welchem Kritikpunkt dran sein könnte, andererseits aber durchaus den Weg über einen Wechsel gehen sollte, um genau das auch noch mal in einem anderen Umfeld mit anderen Menschen auf Gültigkeit zu überprüfen.
Ja klar. Ich wollte eigentlich auch nur sagen, wenn gravierend etwas schief läuft (und das ist hier ja der Fall) liegt es selten an einer Person alleine.
Eigentlich sollten langjährige Erzieher / Leitungen imstande sein mit dem Praktikanten über Fahler zu sprechen, damit man eine Chance hat, sich zu ändern.
Dieses "hintenrum" beschweren finde ich ziemlich unprofessionell.
Deine Freundin sollte sich eine andere Praktukumsstelle suchen.
Mein erstes Praktikumsjahr im Sozialpädagogischen Seminar war auch ein absoluter Reinfall.
Hab damals auch mit dem Gedanken gespielt die Ausbildung direkt wieder abzurechen.
Heute bin ich froh, dass ich weitergemacht habe.
Ich denke das übliche:
- alles was der Praktikant macht ist falsch
- kaum Lob
- nur Kritik
- keine Anleitung
- Kündigungsandrohung
- die besten Aufgaben waren für mich reserviert
Nicht immer liegt es am Praktikanten. Nur würde das eine Leiterin von sich aus nie zugeben. Schließlich ist sie ja die Fachkraft. Was hat die Schule dazu gesagt? Ich hoffe du hattest da mehr Unterstützung als meine Freundin.
Meine Praxislehrkraft kam damals in die Einrichtung und wir haben mit allen Beteiligten ein Gespräch geführt.
Hat nicht geklappt.
Hast du die Einrichtung dann verlassen und war es dann besser?
Im Halbjahr hatte ich die Note 2 und die Abschlussnote war die 4.
Schon seltsam. Ich denke, du bist da einfach an die falsche Anleiterin geraten. Vielleicht konnte sie dich nicht leiden, war gestresst/unzufrieden mit sich....die totale Fehlbesetzung für diesen Job...
Meine Empfehlung: Dem Vorwurf, nicht mit Kindern arbeiten zu können und dabei überfordert zu sein, erst mal stellen und für sich hinterfragen: Stimmt das? Oder war die Überforderung eher von nur der Leitung..?
Nur wenn diese Frage beantwortet wird, kann Deine Freundin eine vernünftige Entscheidung treffen.
Mit Menschen arbeiten ist nicht einfach. Und nicht jeder kann es.
Wenn einem das am 1. Tag mitgeteilt wird, klingt das unecht… wer ist denn am 1. Tag schon entspannt und nicht nervös
das klingt eher total unprofessionell von der Leitung und nach direkt auf jemanden eingeschossen ...
Kann gut sein. Von Anfang an kam sie sich vor, als betrachte sie die Leitung als "Problem". Als sie ankam, wussten die nicht mal, dass sie da ab jetzt Praktikum macht, obwohl ihr dass die Leitung ein paar Wochen vorher zugesagt hat und den Praktikumsvertrag unterschrieben hat..sonst wäre sie wahrscheinlich direkt nach Hause geschickt worden, aber so hatte sie was in der Hand.. Antwort der Erzieherin (ungläubig) : tatsächlich...
Sie saß da total deplatziert rum, weil man angeblich alles erst klären müsste. Zusätzlich war die Leitung in der Woche auch noch bei ner Fortbildung. Dann war auch noch ne andere Praktikantin zeitgleich da.
Vielleicht hängt das ja irgendwie miteinander zusammen.
das klingt doch als hätte man einen Fehler gemacht (Leitung) und lässt es jetzt am Praktikanten aus ...
ich rate dringend dazu eine andere Praktikumsstelle zu suchen
Andere werden froh sein, wenn deine Freundin ihr Praktikum bei ihnen macht..
sie sollte das Praktikum woanders machen und sich nicht von ihrem Traumberuf abhalten lassen
sie sollte das auch mal melden
Aber sie fragt sich, ob es nicht vielleicht stimmt und sie komplett fehl am Platz ist...
Es woanders probieren wäre gut. So sieht man, ob dort ähnliche Kritikpunkte auftauchen oder nicht. Und dann kann man ja immer noch gucken, ob man sich anders orientiert.