Erstes Auto 200+ PS bei vorsichtiger Fahrweise was meint Ihr?

9 Antworten

Hi,

ich hatte als Erstwagen einen 5er (530D) mit um die 245 PS - als Diesel. Bevor ich diesen aber hatte, hatte ich auch begleitetes Fahren ab 17 und konnte mit einem anderen Wagen Erfahrungen sammeln (120 PS ca.).
Die Erfahrung mit dem 120 PS Fahrzeug war schon sehr sinnvoll meiner Meinung nach - man konnte bisschen Erfahrungen sammeln.
Von 120 PS auf 245 PS merkte ich aber schon einen heftigen Unterschied, als ich das Fahrzeug gekauft habe. Anders war auch das Getriebe. Vorher hatte ich Schaltung , mit dem 5er dann Automatik.

Ich sag es mal so: Du solltest immer Respekt beim Fahren haben - unabhängig von der Leistung des Fahrzeugs! Nur weil man mehr Leistung / Kraft am Fahrzeug hat, heißt es aber wiederum auch nicht, dass man der typische "Raser" ist. Man kann auch mit einem stärkeren Fahrzeug gelassen und ruhig fahren!

Mit dem 5er konnte ich immer gut umgehen, parken war nie ein Problem - hatte auch PDC gehabt. Ansonsten fuhr ich relativ viel - ca. 30.000 KM im Jahr und konnte dadurch natürlich auch Fahrpraxis immer mehr sammeln und mit allem perfekt umgehen.

Insgesamt kann ich Dir den 5er empfehlen, ein Audi A6, ggf. ein Audi A5 / A4 / 3er BMW / C-Klasse - die gibt es auch alle mit guter Motorisierung. Sportlichen Touch hast Du auch - wenn man das M-Paket, AMG-Paket oder auch S-Line Paket hat.

Lg und eine allzeit gute Fahrt und lass es langsam angehen!


Hi, also mein Erster war ein TT mit 179PS,
War schon ziemlich krass aber bin auch immer vernünftig gefahren:)
Also wenn du dich selber beherrschen kannst und dich an die Straßenverkehrsregeln hältst sollte das kein Problem sein.
Viel Spaß und gute Fahrt!


TippsTricks456 
Beitragsersteller
 18.12.2016, 21:23

Ok danke :). Und was genau meinst du mit ziemlich krass? Die empfindlichkeit des Gaspedals? Hast du dich etwas unsicher oder zum schnellem fahren verlockt gefühlt? Oder meinst du es war einfach nur ein krass cooles erstes Auto :D?

RefaUlm  19.12.2016, 00:01
@TippsTricks456

Nun das "krasse" an diesem Wagen sind statt den von dir genannten Punkten eher die katastrophale Konstruktion der Aerodynamik, denn ohne diesen hässlichen Heckstummel der als Spoiler dran gepappt wurde fliegt die Kiste bei hohen Geschwindigkeiten gerne ab. Dann ist die Kiste sehr frontlastig ausgelegt, ein Frontkratzer, hat miserable Bremsen die schnell überhitzen und eine eher zweifelhafte Motorenqualität...

Da gibt's wesentlich geilere alternativen...!!!

AudifanTT  19.12.2016, 09:09

Ich meinte sowohl die Leistung als auch das Auto. Und ja man wird schon zum schneller fahren verleitet, aber da muss man sich halt beherrschen können.

Also mein erster Wagen hatte 105 PS und das hat mir gereicht, ich war in der Fahrschule auch schon schnelleres gefahren und während dem Begleitenden Fahren sowieso nur ich glaube direkt mit "soviel" einsteigen ist keine gute Idee. Denke mal 100-150PS sind schon ok und fahren sich auch sicherer als die normalen "Anfängerautos" mit dennen man nichts überholen kann. 

Denke mal ein 3er BMW oder GolfGTI wäre schon in Ordnung aber denk immer daran das man die ersten 2 Jahre nach dem Führerschein am meisten kaputt fährt, klingt zwar bescheuert aber ich bin auch der Meinung ein sehr guter Fahrer zu sein, schon in der Fahrschule, trotzdem hab ich nen Hydranten beim Ausparken übersehen, lieber weniger Investieren als man hat und dafür was für Reparatur oder den nächsten Wagen zurück legen. :)


Ein solches Vorhaben wäre zumindest leichtsinnig. Man überschätzt sich gerne, du hast keinerlei Erfahrung und dann kann die Verführung durch ein so schnelles Auto den Unterschied ausmachen.

Ich an deiner Stelle würde kleiner anfangen, Fahrerfahrung sammeln und wenn es schief geht, ist der Schaden auch weniger groß. In 5 Jahren macht es dann Sinn und es wirkt auch einfach glaubhafter, wenn ein jemand mit Anfang 20 ein solches Auto fährt, denn in den Händen eines 18jährigen.


TippsTricks456 
Beitragsersteller
 18.12.2016, 20:56

Ok.. Danke für die Antwort.

Ich frage mich, wozu man 200 PS oder mehr braucht - gerade dann, wenn man eine vorsichtige Fahrweise beabsichtigt... Mir reichen die 145 in meinem mittlerweile zwölften Auto vollkommen, mehr hatte ich noch nie und habe ich auch nicht gebraucht.

Es ist ja nett von deinem Fahrlehrer, dass er dich lobt. "Positiv verstärken" ist ein bewährtes pädagogisches Konzept. Trotzdem solltest du dich von der Vorstellung verabschieden, heute oder in einem Jahr bereits gut Auto fahren zu können.

Wenn du meinst, du müsstest dir mit deinem ersten Auto einen Traum erfüllen - meinetwegen. Rechne aber damit, dass Träume ein ähnliches Verhalten an den Tag legen wie Schäume - sie halten nicht sehr lang.

Damit will ich gar nicht sagen, dass du deinen Traum früher oder später gegen den Baum fährst - aber relativ bald wirst du feststellen, dass dein Traum auch nur ein Auto ist, dessen PS man nur selten wirklich nutzen kann. Und irgendwann gewöhnt man sich an die Leistung und träumt von mehr...


TippsTricks456 
Beitragsersteller
 19.12.2016, 12:15

Mir ist bewusst das man immer mehr will als man zum Augenblick hat und das finde ich auch überhaupt nicht schlimm.

Die Absicht von positiver Verstärkung macht in dieser Situation für meinen Fahrlehrer wenig Sinn. Der Fahrlehrer möchte so viele Fahrstunden wie möglich mit seinen Fahrschülern machen da er Besitzer der Fahrschule ist und so sein Geld macht. Wo wäre der Sinn wenn er mich lobt und mir sagt das ich schnell zur Prüfung darf weil ich sehr solide fahre? Wozu sollte er positive Verstärkung verwenden? Wer Auto fahren kann, kann es und wer es nicht kann fährt ja nicht mit Absicht schlecht. Natürlich ist es positive Verstärkung wenn er sagt super, dass du in dieser Situation nicht nur in den Rückspiegel geschaut hast, sondern auch einen Schulterblick angewandt hast aber um solche Einzelheiten ging es ja nie.

Wenn er sagt du fährst gut und kannst schon nach wenig Fahrstunden in die Prüfung hat das denke ich wenig mit positiver Verstärkung zutun. Er erzählt mir schließlich auch von Fahrschülern, die er nicht mehr los wird weil sie sich kaum verbessern und er sie so nicht in die Prüfung lassen kann...

Außerdem bin ich der Ansicht das ich durch Fahrsicherheitstrainings und durch Beibehaltung einer verantwortungsvollen Fahrweise durchaus schnell ein guter Autofahrer werden kann.

Wir reden hier von wenn überhaupt 200 PS und nicht von 600. Ich bin mir sicher, dass jedem Fahrer 200 PS bei dem ein oder anderen Überholvorgang wirklich zugute kommen und man sich damit sicherer fühlt als in einem Auto mit weniger PS.. Ich merke ja jetzt schon wie ewig jedes eigentlich nötige Überholmanöver dauert, da der Überholweg so super lang ist mit 140 PS.. Und ich überhole wirklich nur wenn es angebracht ist.

Trotzdem danke für deine Antwort aber ich stehe wirklich nicht drauf wenn Menschen versuchen sich gegenseitig Grenzen aufzulegen wie z.B. du brauchst mindestens _ Jahre um gut Auto zu fahren..

Fahrsicherheitstrainings in Kombination mit viel fahren beschleunigt, da bin ich mir sicher, den Lernvorgang des Auto fahrens.

Havenari  19.12.2016, 12:35
@TippsTricks456

Ich finde die Argumentation "mit mehr PS kann ich sicherer überholen" einfach nur ermüdend. Wenn ich mit 80 PS in einer bestimmten Situation nicht sicher überholen kann, dann lasse ich es und warte auf die nächste Gelegenheit, bei der es problemlos geht. "Notwendig" sind Überholmanöver so gut wie nie, und ein nennenswerter Zeitgewinn lässt sich durch Überholen praktisch auch nicht erzielen.

Fahrsicherheitstrainings sind sicher eine sehr sinnvolle Sache, um sein Auto auch in Problemsituationen zu beherrschen. In der Praxis kommt es aber viel mehr darauf an, überhaupt nicht erst in solche Situationen zu geraten, und das kann man in einem FST kaum lernen. Dafür kommt es unter anderem darauf an, Überblick über das komplexe Geschehen im Straßenverkehr zu haben und das Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer möglichst gut zu antizipieren. Dafür braucht es einfach jahrelange Erfahrung. Die Unfallstatistiken sind kein Produkt des Zufalls.

Was deinen Fahrlehrer betrifft: Wenn er etwas von seinem Geschäft versteht, wird er dich natürlich nicht mehr Fahrstunden als nötig machen lassen, sondern dich in die Prüfung schicken, sobald er der Ansicht ist, dass du ausreichend sicher fährst, um sie zu bestehen. Es spricht sich nämlich rum, wenn Fahrschulen Geldschneiderei versuchen - genauso, wie wenn sie schlecht vorbereitete Kandidaten in die Prüfung schicken, die dann mit einiger Wahrscheinlichkeit durchrasseln.

Ich will dir deinen Traum gewiss nicht madig machen. Wenn du Spaß daran hast, dann gönn ihn dir - ich wünsche dir gute Fahrt.

roboboy  20.12.2016, 18:21
@Havenari

Trotzdem solltest du dich von der Vorstellung verabschieden, heute oder in einem Jahr bereits gut Auto fahren zu können.

Ich wage zu behaupten, dass die Fahrerfahrung extrem wenig mit guter oder schlechter Fahrer zu tun hat.

1. Beispiel: Die Lenkradhaltung. Im Schnitt gewöhnt sich ein Autofahrer nach 1 1/2 Jahren eine Falsche Haltung an. Eine Falsche Lenkradhaltung ist alles außer die "viertel nach Neun"-Haltung. Ohne diese ist ein Auto faktisch nicht sicher kontrollierbar, dennoch verwenden die wenigsten diese Haltung. Argumente wie "Ich fahre seit 20 Jahren Unfallfrei, ich weiß ja wohl, wie ich mein Lenkrad halten muss", zeugen davon, wie ignorant deutsche Autofahrer sind. Meines Erachtens nach wird das schlimmer, je länger sie fahren.

2. Beispiel: Auffahren auf die Autobahn. Komischerweise sind es oft die Jungen Fahrer, die hier nicht das Risiko darstellen. Was bitteschön ist so schwer daran, den ganzen Beschleunigungsstreifen zu nutzen, und dabei auch Gas zu geben? Viele Autofahrer sind mit diesem Hindernis bereits nach kürzester Zeit überfordert und erhöhen die Unfallgefahr immens.

3. Beispiel: Engstellen. Einige Idioten meinen immer noch, sich irgendwo 500 Meter vor einer Engstelle auf eine andere Spur drücken zu müssen-Unfallgefahr und Stau sind vorprogrammiert. Aber wenn man die ganze Kapazität der Autobahn ausnutzt, die Unfallgefahr verringert und Stau dadurch vermeidet, gilt man als "Drängler". Komischerweise beobachte ich dieses Ignorante Verhalten nur bei Verkehrsteilnehmern 30+.

Sind jetzt nur mal drei Punkte, die hier ein komplett anderes Bild zeigen....

Gutes Autofahren hat nur bedingt etwas mit Fahrerfahrung zu tun, vor allem sind hier Fahrsicherheitstrainings und das Abgewöhnen (oder erst gar nicht angewöhnen) von falschen Verhaltensweisen ausschlaggebend. 

LG