Erklärung von Johannes 12:47-48?

9 Antworten

Ich will hier nicht mitdiskutieren, aber eine Hilfestellung geben. Man sollte nämlich, bevor man‘s deutet, den Text genau kennen:

καὶ ἐάν τίς μου ἀκούσῃ τῶν ῥημάτων καὶ μὴ πιστεύσῃ, ἐγὼ οὐ κρίνω αὐτόν οὐ γὰρ ἦλθον ἵνα κρίνω τὸν κόσμον ἀλλ' ἵνα σώσω τὸν κόσμον

So lautet’s im Original Jh. 12, 48

Wörtlich:

Derjenige, ablehnend mich und nicht aufnehmend die Worte von mir, hat eins, richtend ihn: das Wort, das ich sprach, wird richten ihn an dem letzten Tag.


nowka20  15.11.2019, 01:06

also, er wird sich selber richten!

1
Araallemeine  15.11.2019, 00:55

Du bist auch lustig. Zitierst Vers 47 auf griechisch und "übersetzt" Vers 48

1
ErnstPylobar  15.11.2019, 07:20
@Araallemeine

Stimmt. Konnte es nicht mehr ändern. Ich dachte: Mal sehen, wie viele positive Bewertungen und Hilfsreich-Posts ich bekomme, bis es einer merkt. Also hier der 47er:

ὁ ἀθετῶν ἐμὲ καὶ μὴ λαμβάνων τὰ ῥήματά μου ἔχει τὸν κρίνοντα αὐτόν· ὁ λόγος ὃν ἐλάλησα, ἐκεῖνος κρινεῖ αὐτὸν τῇ ἐσχάτῃ ἡμέρᾳ·

0

Als Jesus auf die Erde kam, kam er nicht, um zu richten, sondern um zu helfen, seinen himmlischen Vater kennenzulernen:

„Gott sandte seinen Sohn nämlich nicht in die Welt, damit er über die Welt Gericht hält, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird.“ (Joh. 3:17)

Die Aufgabe als Richter bekam Jesus von seinem Vater erst nach seiner Himmelfahrt übertragen:

“Denn er [JHWH] hat einen Tag festgesetzt, an dem er ein gerechtes Urteil über die bewohnte Erde sprechen wird durch einen Mann, den er dazu bestimmt hat [Jesus]. Und er hat allen Menschen eine Garantie dafür gegeben, indem er ihn von den Toten auferweckte.“ (Apg. 17:31)

Hier ist die der Text in der Einheitsübersetzung:

"47 Wer meine Worte nur hört und sie nicht befolgt, den richte nicht ich; denn ich bin nicht gekommen, um die Welt zu richten, sondern um die Welt zu retten.

48 Wer mich verachtet und meine Worte nicht annimmt, der hat schon seinen Richter: Das Wort, das ich gesprochen habe, wird ihn richten am Jüngsten Tag"

Dabei geht es darum, dass nicht Christus diejenigen richtet, die seine Worte hören, sondern das Wort selber, das Christus gesprochen hat, wird sie richten. Im Wort liegt also schon das Urteil über diejenigen, die es hören und befolgen bzw. nicht befolgen. Es bedarf keines zusätzlichen Urteils durch Christus beim Weltgericht.

Schon die Propheten des Alten Testaments kündigten an, dass der verheißene Messias (Jesus Christus) zweimal kommen würde:

Einmal als leidender Messias, um stellvertretend für unsere Sünden zu sterben (vgl. Jesaja 53; Daniel 7,13-14, Jesaja 9,5-6).

Bei seiner Wiederkunft als herrschender Messias, der sein Friedensreich aufrichtet (vgl. Offenbarung 20,1-6) und als Richter darüber entscheidet, wer in dieses Reich eingehen darf (das sogenannte Schafe- und Böckegericht; vgl. Matthäus 25,31-46).

Das Zitat lautet korrekt:

"47 Wenn jemand meine Botschaft hört und nicht danach handelt, verurteile ich ihn nicht. Denn ich bin nicht als Richter der Welt gekommen, sondern als ihr Retter. 48 Wer mich ablehnt und nicht nach meiner Botschaft lebt, der hat schon seinen Richter gefunden: Was ich verkündet habe, wird ihn am Tag des Gerichts verurteilen."

Die Autoren legen dem nicht historischen "Jesus" die Aussage in den Mund, dass er Menschen, die nicht an ihn glauben, erst beim Jüngsten Gericht verurteilen werde.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung