Erfahrungen Vicotrinox Evoke?
Guten Abend an die Messerenthusiasten 😊
Gibt es hier Besitzer eines Victorinox Evoke?
Ich habe mir das Victorinox Evoke limited 2024 bestellt (weil ich riesen Hände habe und es optisch einfach wunderschön ist).
Da ich oft und gerne im Wald mit Hängematte übernachte, frage ich mich, wie Wald-tauglich das Evoke sein kann?
Damit batoniert man natürlich nicht, dafür habe ich ein Full Tang dabei.
Aber paracord schneiden, Stock anspitzen und Feathersticks machen sollte es doch durchaus auch können oder?
Gibt es Erfahrungsberichte von euch?
Auf Youtube schneiden se nur Papier, weils arme Messer nicht benutzt aussehen soll 🤪
lg und Danke im Voraus 😊
3 Antworten
Gibt es hier Besitzer eines Victorinox Evoke?
Ja, quasi. 😉
Es wurde ja in verschiedenen Ausführungen und unter verschiedenen Namen gebaut. Die "Evoque"-Version ist (so weit ich das sehen kann) die "Daumenpin-Version".
Ich selber habe die Zweihandversion davon (wie Deines, nur direkt ab Werk ohne Daumenpin und somit zweihändig zu öffnen und mit anderer Grifffarbe). Die wurde als "Hunter Pro Limited" im Jahr 2023 verkauft.
Erfahrungen Vicotrinox Evoke?
Unter dem Strich gute. Aber es kommt ja darauf an, wobei / wofür man es verwendet.
Deine Version (einhändig feststellbar mit dem Daumenpin) darfst Du nicht in der Öffentlichkeit führen, da es unter das Führungsverbot von §42a WaffG fällt. Somit ist es als "allgemeines Taschenmesser das man bei sich hat" schonmal raus.
Dazu kommt:
Als "universelles, tägliches, sehr gut schneidendes Taschenmesser" ist es meiner Ansicht nach ohnehin zu schwer und wuchtig und zudem gibt es da Schneidfreudigeres (denn das ist eine Frage der Klingengeometrie, siehe unten).
Und die Rückenverriegelung ist etwas schwergängig und fummelig zu entriegeln, wegen des sehr flach gehaltenen Ausschnitts im Griffrücken gepaart mit einer sehr strammen Feder. Da kenne ich Besseres.
Unter dem Strich: Es ist stabil gebaut und schneidet.
Aber es ist natürlich aufgrund der dickeren, schnell keilig auseinander laufenden Klinge (siehe Pfeil) …
… nicht so schneidfreudig wie ein Messer mit dünnerer nur allmählich dicker werdender Klinge. Ist ja auch logisch, das klemmt mehr im Schnittgut bei senkrechten Schnitten in das Schnittgut hinein.
Dafür ist es halt stabiler. Bedenke, dass diese Klinge ursprünglich von Victorinox als Jagdtachenmesser entworfen wurde und unter dem Namen Hunter Pro auf den Markt kam (da mit Daumenloch, was meiner Ansicht nach auch mehr Sinn macht als ein Daumenpin). Hier, das war die erste Version, die gab es alternativ auch mit Holzgriff und Später dann auch als Hunter Pro Alox mit den flachen Alu-Griffschalen:
https://www.amazon.de/Victorinox-Jagdmesser-Feststellklinge-Kunstleder-G%C3%BCrteletui/dp/B07MW1RHM2
Und da geht es auch mal etwas rauer mit dem Messer zur Sache, beim Aufbrechen und ausnehmen von Wild. Da wird das auch mal ruckartig durch das Verknorpelte Brustbein gerissen um beim erlegten Wild den Brustkorb zu öffnen. Da muss es schon etwas aushalten.

Bei dem Messer steht in Planung es später (wenns stumpf geworden ist) vom Messerschärfer umschleifen zu lassen und nen scandischliff rein zu machen, da ich es dann als Schnitzmesser nutzen will
Dann hättest Du auch schauen können ob es auch in diesem Jahr davon eine Zweihand-Version gibt (so wie diese von 2023). Das hätte mehr Sinn gemacht, zumal man ja kein "Einhandmesser" zum Schnitzen braucht… 😉
Aber OK, als "Skandi auf 0" zum Schnitzen (ohne die kleine Schneidfase) könnte das spannend sein, stimmt. Bin mal gespannt, ob es dann zu empfindlich an der Scheide wird, bei dem Winkel. 👍
Das Jagdmesserthema finde ich für ein Klappmesser schwierig, wegen der inneren mechanik und der Hygiene, die damit einhergeht
Naja, das geht auch. Messer kann man auch wieder saubermachen. Da ist aber natürlich das mit dem Gummi- odef Aloxgriff besser als die Variante mit Holzgriff, wenn man die mal gründlich in heissem Seifenwasser badet.
Als Jäger sind das Werkzeuge, da müssen die das abkönnen. Es gab in Deutschland traditionell schon immer Jagdtaschenmesser die auch wirklich verwendet und im Rahmen dessen wirklich abgenutzt und "verbraucht" wurden. Das gehört dazu.
Böker und Puma haben heute noch entspr. Modelle in traditioneller Aufmachung im Angebot (hier ein Beispiel) und die sind auch wirklich gut gebaut.
Dann hättest Du auch schauen können ob es auch in diesem Jahr davon eine Zweihand-Version gibt (so wie diese von 2023). Das hätte mehr Sinn gemacht, zumal man ja kein "Einhandmesser" zum Schnitzen braucht…
Sollte das bestellte Messer als zweihand rauskommen (mit der selben Farbe) dann wirds auf jeden fall gekauft 😁👍🏼
Ich habe seit 5 Jahren die rote Zweihand-Version, und es ist eines meiner Lieblingsmesser.
Es liegt super in der Hand, und ist Recht schnitthaltig.
Als Einhandmesser unterliegt es in D dem Führungsverbot. Deswegen würde es für mich schon ausscheiden.
Außerdem ist es mir wegen der "falschen Schneide" am Klingenrücken entschieden zu dolchartig. Wozu soll diese Spitze gut sein, außer um es der bösen Schwiegermuter...
Nee, in meinen Augen ist das ein Rockermesser, aber nichts für den Wald.
Außerdem ist es mir wegen der "falschen Schneide" am Klingenrücken entschieden zu dolchartig. Wozu soll diese Spitze gut sein ...
Es war ja eigentlich als Klinge eines Jagdtaschenmessers gedacht, denn zu diesem Zweck kam es unter dem Namen "Hunter Pro" ursprünglich heraus. Und als Jagdtaschenmesser war die Klingenform so gewollt, damit man es ggf. auch zum Abfangen kleineren Wildes verwenden kann. Und damit es die Haut des Tieres auch beim Aufbrechen leichter penetriert.
Das sie dann davon auch eine Daumenpin-Version mit dem Namen "Evoque" herausgebracht haben… (Für die "Innenstadt-Messerfuchtler"?) – Da bin ich bei Dir, das erschliesst sich mir auch nicht.
Zumal die Jagdversion ein Daumenloch hat, was ich persönlich besser finde da das beim Herausziehen nicht an der Kante der Hosentasche hängen bleibt wie ein Daumenpin. 🤷♂️
(Jäger haben ja einen allgemein anerkannten Zweck während der Jagdausübung, da interessiert §42a nicht.)
Das ich die Klinge, in Zukunft umschleifen lassen werde (zum schnitzmesser mit scandischliff) ist die Spitze für feinarbeiten garnicht so verkehrt.
Aber ja, der "Spearpoint" ist aktuell reine Optik, abwr aus Optikgründen kams an erster Stelle in den Einkaufswagen.
Der Daumenpin ist natürlich quatsch aber es gab die 2 handversion leider nicht in dieser farbe.
lg
Danke 😊
Bei dem Messer steht in Planung es später (wenns stumpf geworden ist) vom Messerschärfer umschleifen zu lassen und nen scandischliff rein zu machen, da ich es dann als Schnitzmesser nutzen will, kostet ein wenig aber so hab ich ein personalisiertes Schnitzmesser 😊
Das Jagdmesserthema finde ich für ein Klappmesser schwierig, wegen der inneren mechanik und der Hygiene, die damit einhergeht 😁
lg