Erfahrungen mit Lehramt?
Guten Abend.
Ich studiere derzeit Lehramt SEK1 im 5 Semester und überdenke meinen akademischen Berufsweg nochmal komplett. Für mich sprechen viele Faktoren dafür, Lehramt abzubrechen unter anderem die noch bevorstehende Zeit bis zur Verbeamtung, das Ref und mir gefällt das Studium inhaltlich gar nicht. Des Weiteren hab ich zugegeben etwas Angst was Stress angeht bzw. Zuwachs an unwilligen Schülern (Gen Z)
Ich wollte mal fragen, ob hier Studenten/Referendare sind die mit mir mal ihre Erfahrungen teilen wollen und berichten ob meine Bedenken berechtigt sind oder ich es vollends durchziehen soll. Meine Motivation hält sich in Grenzen, hinzu kommt auch Druck von den Eltern dass Studium unter allen Umständen durchzuziehen da es ja Sicherheit bietet.
Ich bin in einer verzweifelten Lage und freue mich über jeden Rat:)
5 Antworten
Moin,
habe auch auf Lehramt studiert (erst Sek1 danach Primär), hatte nach 7 Semestern auch die Schnauze voll. Theorie zu Praxis stand in keinem Verhältnis. Habe mich dann für eine reguläre Ausbildung entschieden in einem Berufsumfeld was mir Spaß macht und bereue die "vergeudete" Zeit im Studium nicht wirklich.
Was wären denn denkbare Alternativen für dich? Hast du dich damit schon beschäftigt? Je nachdem vielleicht auch bereits um Ausbildungsplätze oder so beworben?
Auf das Aktuelle keine Lust mehr zu haben, ist das eine. Damit einher muss aber eben auch immer und vor allem die Frage gehen, welche Alternative es dann werden soll. Außerdem kann die Suche nach der möglichen Alternative dann auch Klarheit bringen, ob es wirklich der aktuelle Beruf ist, der einem widerstrebt, oder doch nur eine überwindbare Hürde auf dem Weg dorthin.
oft ist Lehramt so eine Art Notnagel, wenn man nicht weiß, was man studieren will. Die Leute sind nie im Lehramt gelandet, die das damals so halbherzig gemacht haben. Ich habe zwar Referendariat gemacht, aber den Job später auch an den Nagel gehangen.
Wenn du nicht weißt, ob das das richtige ist, geh bitte in den Semesterferien an eine Schule (Schulen) und mach dort Praktikum mit Hospitation und vielleicht, wenn sie es dir erlauben, mal selber Unterricht planen und durchführen. Du merkst dann zumindest wie das Klima dort so ist.
Der einzige legitime Grund, Lehrer werden zu wollen, ist von dem brennenden Wunsch beseelt zu sein, Schulklassen zu unterrichten, im aktuellen Schulsystem und mit größtmöglicher Effizienz.
Dieser Wunsch muss so stark sein, dass man dafür den ganzen Bullshit in Kauf nimmt, den der Beruf mit sich bringt.
Sollte das nicht der Fall sein, wirst du durchdrehen.
Bullshit angefangen bei dem Wahnsinn der Leistungsbewertung und Einstellungspolitik über den Lehrermangel bis hin zu Klassenarbeiten, Elternsprechtagen und was nicht noch alles.
Und natürlich das komplett wahnsinnige Referendariat. Es wird dir niemand beibringen, wie man unterrichtet. Zu keinem Zeitpunkt. Schon gar nicht wie man gut unterrichtet. Es wird dir auch niemand vorher die Kriterien nennen, nach denen du im Referendariat bewertet wirst. Und du wirst auf deinem ersten Eindruck bei den Prüfern wie festgenagelt sitzen bleiben. Deine Note steht quasi vom ersten U-Besuch an felsenfest, manchmal bereits davor.
https://www.gutefrage.net/frage/was-soll-am-schulsystem-veraendert-werden#answer-525365643
Ja definitiv, deswegen steck ich ja so sehr in der Klemme. Man kann den Lehrerberuf nicht halbherzig wählen sondern muss dafür brennen.
Ich studiere nicht auf Lehramt,kann dir also leider keine Erfahrung berichten.
Eigentlich hat jede Uni ein ,,Zentrum für Lehrerbildung‘‘,das auch Beratung für angehende Lehrkräfte anbietet.
Sollte es so etwas an deiner Uni nicht geben,gibt es auf jeden Fall die zentrale Studienberatung die dich allgemein bei Studienzweifel beraten kann.
Ich persönlich würde dir raten,wenigstens noch den Bachelor durchzuziehen,so lange hast du es bis dahin ja nicht mehr
Ich habe im kommenden Semester mein Blockpraktikum, von dem werde ich wahrscheinlich meinen zukünftigen Weg abhängig machen.