Erfahrung mit Infrarotheizung im Altbau - stimmen die Angaben?

4 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Um eine Wohnung auf normale Temperaturen zu beheizen benötigst Du pro m² Wohnfläche, je nach Zustand und anderen Faktoren, ca. 100-150 W Heizleistung. Damit benötigst Du für Deine 52m² ca.5,2kW Heizleistung um vernünftige Temperaturen zu erreichen. Nun kannst Du Dir ja pro Raum einmal überschlagen, wieviel Heizleistung die Infrarotpaneele haben und ob dies für die Räume ausreicht. Bei diesen Infrarotheizungen, eigentlich bei allen, gibt es eine Besonderheit gegenüber anderen herkömmlichen Heizungen. Die  Infrarotheizungen erhitzen nicht wie herkömmliche Heizungen die Luft und den gesamten Raum, sondern nur die direkt angestrahlten Flächen. Das heißt, daß Du Dich ständig wie ein Hähnchen im Grill vor dem Infrarotstrahler drehen mußt um gleichmäßig warm zu werden. Dann schaff Dir schon mal einen Drehstuhl an! ;-) Mal wieder ernst, wer außerhalb des Strahlungsbereiches des Infrarotpaneels sich aufhält, bekommt nichts von der Wärme ab. Diese Heizungen sind eigentlich als Beiheizung in Badezimmern und als Heizungen an Arbeitsplätzen in großen Hallen oder in selgen genutzten Räumlichkeiten, wie ein Wochenendhaus, gedacht gewesen und sind dort angebracht und auch sehr gut wirksam. Aber als alleinige Beheizung von Wohnräumen sind sie nicht sonderlich gut geeignet. Die Kosten für die aufgewandte Energie wird den Betreiber auffressen! Dazu kommen noch die Kosten für die Warmwasserbereitung, die hier noch nicht berücksichtigt sind! Denn in Gebäuden in denen elektrisch geheizt wird, wird auch das Warmwasser elektrisch beheizt, was die zwar bequemste Art aber auch die teuerste Art der Heizung und Warmwasserbereitung darstellt. Die heute am besten ausgereifte Heiztechnik und die am ökonomischste ist die Brennwertheizung mit Solarunterstützung. Das nächstbeste ist in meinen Augen ein BHKW, das es mittlerweile auch als kleine Einheit für Einfamilienhäuser gibt. Damit erzeugt man Elektroenergie, für die man entlohnt wird. Wenn man dann diese Energie selbst verbraucht, erhält man dafür auch noch einmal Geld und der Brennstoff, hier das Gas wird steuerlich vergünstigt. Aber diese Technik lohnt sich nicht für eine 54m² Wohnung, sonder eher für das ganze Gebäude. Von einer Etagenheizung rate ich bei so kleinen Wohneinheiten eigentlich ab, da hier die Heizleistung der Thermen und Kombithermen zu groß ist, um ökonomisch laufen zu können. Vor allem die Kombithermen sind hoffnungslos überdimensioniert und können ihren technischen Vorteil zur Energieeinsparung, die automatische Leistungsanpassung an den Bedarf nicht ausspielen. So nun bin ich wieder abgeschweift! Die Kosten sind eindeutig geschönt und bei einer Raumtemperatur die eigentlich als Wohnraumtemperatur gefordert ist, nicht zu halten. Mach mit dem Vermieter eine schriftliche Vereinbarung, daß die Heizkosten die angegebene Höhe nicht übersteigen und wenn doch, daß er dann für die höheren Kosten aufkommt. Dazu kommt noch, daß er als Vermieter dafür verantwortlich ist, die Mindestraumtemperaturen im ganzen Jahr zu gewährleisten! Das heißt, daß in Deinem Wohnraum eine Raumtemperatur, bei allen ortsüblichen Außentemperaturen, von 22°C erreichbar sein muß und zwar mit der eingeauten Heizung! Das soll er mir mal mit Infrarotheizungen vor machen, ohne Unsummen aus zu geben! Ich hoffe, die Klarheiten bei Dir beseitigt zu haben! ;-)


darkjedi1109 
Beitragsersteller
 06.06.2015, 13:10

Vielen Dank für Beseitigung sämtlicher Klarheiten ;-)
Auf die Verabredung würde sich der Vermieter nicht einlassen, daher ist die Wohnung für mich einfach raus.

Hallo,

für nur 52 m² und bei Raumhöhen bis 2,5 m ist die Angabe durchaus realistisch, zumal hier dem Wärmeabgang an Fensterscheiben entgegengewirkt wird (neue Fenster). Das sind 900 bis 1200 Euro im Jahr.

Die tatsächlichen Monatskosten verteilen sich dabei ungleichmäßig, weil wetterabhängig. In einem sehr kalten Februar können Sie auch 250 Euro betragen, wohingegen in warmen Sommermonaten 0 Euro Heizkosten entstehen. Außerdem zahlt man immer nur soviel, wie man selbst tatsächlich an Energie verbraucht. Man kann den Energieverbrauch also uneingeschränkt selbst steuern (z.B. Schlafzimmer nur 15 bis 17 °C).

Das Prinzip Infrarotheizen ist recht gut in dieser IR-Infothek erklärt: www.waermemeister.com/informationen-infrarotheizungen-waermewellenheizungen.html

Heizkörper- oder Fußbodenkonvektion wird gar nicht zur Heizenergie-Verteilung gebraucht. Egal mit welcher Energieform die Heizwärme erzeugt wird. IR-Heizen ist gesünder, angenehmer und sparsamer.

Schönes Wochenende!

Physikfreund

Das ist eine absichtliche falsch information den Alleine durch die notweniege wattleistung wirst du sehen das diese falsch angeben ist zb eine infrarotheizung muß 2000Watt strom oder wesentlich mehr haben nur um einen raum zu beheizen zu können als Vergleich eine normaler Heizkörper brauch dafür nur 600-800 Watt und diese Leistung kommt dann nicht aus der Steckdose.Auch wen man nur eine Nachspeicherheizung hätte hat man monatliche Stromkosten von 150€ wobei ca 80-100 € nur für die Nachtspeicherheizung wäre bei normalen verbrauch.diese Angabe von 75-100€ bezieht sich wohl auf 1 Infarotpannel vermute ich.Da hat wohl jemand nur auf die Anschafungskosten und nicht auf die Betriebskosten geschaut

Strom ist immer die teuerste alternative zum heizen sogar wen man per Wärmepumpe heizt ist diese dadurch recht teuer.


dompfeifer  05.06.2015, 18:47

Elektrische Widerstandsheizung ist ein sehr teurer Luxus, aber nicht die Wärmepumpenheizung!

hundeliebhaber5  05.06.2015, 17:51

Beitrag ist inhaltlich richtig. Jedoch, wenn Wärmepumpen richtig ausgelegt werden, ist die WP billiger als Gas oder Öl.

BigLittle  05.06.2015, 23:05
@hundeliebhaber5

Bei den Wärmepumpen gibt es allerdings sehr große Unterschiede! Z.B. ist eine Wärmepumpe, die die Wärmeenergie aus der Luft bezieht im Winter bei niedrigen Außentemperaturen kaum noch Energie für die Beheizung des Gebäudes. Einzig die Wärmepumpen, die ihre Energie aus Erdsonden beziehen, sind auch im Winter, wenn von ihnen die höchste Leistung gefordert wird leistungsfähig! Allerdings ist bei der Entwicklung der Wärmepumpen noch viel Luft hinsichtlich der Leistungssicherheit auf viele Jahre hin gesehen. Niemand kann die Leistung der Erdsonden und damit der gesamten Anlage vor Fertigstellung genau benennen und auf lange Zeit garantieren! Das Problem der Wärmepumpen ist, daß wenn die Leistung die sie aus ihren Energieträgern ziehen, nicht ausreicht um das Gebäude zu heizen, dann wird mittels einer elektrischen Heizpatrone zu geheizt. Das macht dann die Wärmepumpe zu einer stromfressenden Geldfreßmaschine! Bei allen anderen Heizungsarten besteht dieses Risiko nicht!

darkjedi1109 
Beitragsersteller
 05.06.2015, 18:57

Vielen Dank für die ganzen Antworten und Kommentare - ich hab mir sowas im Ansatz schon gedacht - es hängen 6 Panele (2x 600W und 4x 750W) in den Zimmern - da kam mir das mit den 75€ im Monat direkt komisch vor.

Wohnung ist damit für mich raus.

Wer hat Erfahrung mit Infrarotheizungen...?

Gegenfrage: Wer hat Erfahrungen mit leicht errechenbaren, sinnlosen Geldausgaben?

Nach "Erfahrungen" frage ich bei der Auswahl eines vertrauenswürdigen Gebrauchtwagenhändlers, weil ich dessen Geschäftsgebaren nicht berechnen kann. Aber was soll ich mit den Erfahrungen sinnloser Verschwendungen anfangen? Die Betriebskosten pro Zeiteinheit der Elektroheizung sind immer Wärmebedarf (in kWh) mal Stromtarif (in Euro pro kWh). 

Zum Betrieb von Elektroheizungen braucht man nicht endlos die gleichen jämmerlichen Erfahrungen, sondern nur viel Geld.  

Heizstrahler (werbewirksam "Infrarotheizung" genannt) taugen dazu, sich in kalter Umgebungsluft im Strahlungskegel des Gerätes wie ein Drehspieß aufzuwärmen. Das macht vor allem Sinn in Wintergärten und Messehallen, wo die Raumluft nicht aufgewärmt werden kann. Auch in selten besuchten Gästetoiletten z.B. kann man damit die dauerhafte Beheizung der Raumluft sparen, weil die Strahler ohne Vorheizung sofort und kurzfristig einsetzbar sind.

Zur Erwärmung der Raumluft sind elektrische Heizstrahler dagegen eine Fehlinvestition wegen der Anschaffungskosten. Zur Raumluftbeheizung taugen auch kleine Heizlüfter, die der Handel ab etwa 9,- € für 2 kW Leistung anbietet. Heizstrahler gleicher Leistung werden durchschnittlich zum hundertfachen Preis angeboten.

Soweit die Raumluft beheizt werden soll, ist das "Strom sparende Elektroheizgerät" so albern wie der "Fleisch sparende Fleischwolf". Für 1 kWh Wärme wird immer 1 kWh gemäß Stromtarif abgerechnet. Strom sparen kann man (ohne Nachtstromtarif wie bei Nachtspeicherheizung) nur mit weniger heizen, z.B. mit Heizstrahlern in unterkühlten Räumen. Das wird aber sehr selten als komfortabel empfunden.


dompfeifer  06.06.2015, 09:54

Deine Kostenangabe erscheint auf Anhieb unrealistisch. Aber wir kennen ja nicht Deinen Wärmebedarf. Den kannst Du per Google-Aufruf "Wärmebedarfsrechner" gemäß den technischen Gegebenheiten der Wohnung selbst online genau ermitteln und mit Deinem Stromtarif multiplizieren und dann mit den realen Kosten Deine "Erfahrungen" machen.

realistir  06.06.2015, 20:39

interessant wie Du Verschwendung definierst und bei gewisser Verschwendung dann einfach nicht mehr genau hinsiehst ;-)

Wieviel Verschwendung ist es denn, denn man zuerst mal eine Wärme von fast 1000 Grad erzeugen muss (Ölbrenner) um Wasser in einem Behälter namens Kessel auf 40 oder 85 Grad zu erhalten?

Ferner was ist mit all der Verschwendung von Wärmeenergie durch den Schornstein, damit Räume auf rund 21 Grad zu temperieren sind?

Von solchen Verschwendungen redet niemand, sowas wird ganz einfach toleriert.

Ebenso diese angeblich tollen Wirkungsgrade von Heizungsanlagen die nur im Prüffeld des Herstellers erreichber sind, ansonsten wird gelogen was die echten Anlagenverschwendungen betrifft.

Aber gewisse Leute reden immer nur von einer Sorte Verschwendung, alle anderen lassen sie unter den Tisch fallen.

dompfeifer  06.06.2015, 21:54
@realistir

Hallo realistir, heute redest Du mir ausnahmsweise einmal mir geradezu aus der Seele!

Ich rede doch "stillschweigend" nur über die Energieverschwendung zur "Stromerzeugung" bei den Kraftwerken in Heizkesseln, Kaminen und Kühltürmen und beim Stromtransport. Zur hochgradigen Veredelung der chemischen Energie zur komfortablen Elektroenergie wird etwa die dreifache Menge an fossilen Brennstoffen in die Luft geblasen und dafür der vierfache Preis genommen. Geht es noch verschwenderischer?