Erdungswiderstand von einem Tiefenerder feststellen?

4 Antworten

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Das kann man machen. Dazu braucht man eine starke Stromquelle um einen Strom durch den Erder fließen zu lassen. Dann kann man den Strom und den Spannungsfall messen. Daraus kann man dann den Widerstand errechnen. Je höher der Strom, desto größer der messbare Spannungsfall und desto genauer das Ergebnis.

Sind die beiden Multimeter (Strom und Spannung) Kalibriert mit Zertifikat, dann ist die Messung genau so gültig wie mit dem zertifizierten Spezialmessgerät.

Ich hatte so mal eine Baustelle gerettet kurz bevor der Energieversorger zum einschalten kam. Da war ich Glasfaserspleißer und hatte damit nichts zu tun, aber man hilft sich ja gegenseitig. Dazu hatte ich dann die Batterie meines Autos und eine H4 Birne verwendet um die Erdung eines Traforaumes messen zu können. Zum Glück hatten die kalibrierte Messgeräte und so konnte dann ein für den Energieversorger akzeptables Messprotokoll mit Ergebnissen angefertigt werden. Andernfalls hätte der Energieversorger das anschließen des gebäudes um mindestens drei Wochen verschoben.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Hamvernich  28.03.2023, 19:30

Jupp, das funktioniert 😎😎😎😎

Diesen Tip mit Autobatterie hab ich von einem Elektro Sachverständigem auch bekommen.

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Commodore64  28.03.2023, 22:52
@Hamvernich

Und eine Fernlichtbirne als Strombegrenzung nicht vergessen ;)

Für die 4-Punkt Messung hatte ich ein dickes 5-poliges Kabel verwendet. 4 Adern für den Strom und die 5. als "Sensing" Leitung um die Spannung am Erdungspunkt abzugreifen. Da kein Strom über die Sensingleitung läuft, ist deren Widerstand völlig egal. Der Widerstand der Leitungen die den Messtrom führen ist auch egal wenn die "Sensing" Leitung getrennt ist und man so die Spannung am Einspeisepunkt des Stroms misst.

Die Typen mit weißem Helm und Krawatte sind normalerweise immer echte Spaßbremsen, aber die konnten sich da das Grinsen nicht verkneifen als wir denen das Handschriftliche Messprotokoll mit genauer Zeichnung und danach den Versuchsaufbau gezeigt hatten.

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Das Benning kann das aber auch nur mit zusätzlichem Prüfzubehör (Erdungsprüfsatz). Dazu müssen solche Geräte zur Protokollerstellung auch kalibriert sein und die Messungen müssen von einer Fachkraft durchgeführt und das Protokoll unterschrieben sein. Selbst wenn Du Dir das ausleihen würdest und selbst misst, ist das genauso viel Wert, wie keine Messung zu haben.

Eine Messung über Multimeter alleine geht auch nicht. Du brauchst einen Spannungsgenerator, der einen Spannungstrichter aufbaut, dann musst Du den Spannungsfall in einem bestimmten Bereich dazu messen und den Erdstrom des Generators, und dann daraus den Widerstandsmesswert herleiten. Und wie zuvor geschrieben, hat Deine Messung auch keine Aussagekraft und keine Gültigkeit. Du hast keine kalibrierten zugelassenen Messgeräte und bist keine Fachkraft, die solche Messungen ausführen und protokollieren darf.

Wäre es so einfach gäbe es vermutlich keinen teuren Messgeräte die genau dazu da sind.


heilaw  28.03.2023, 09:47

Ich meine es geht schon, beinhaltet aber ein gewisses Gefahrenpotential. Man könnte es über den Betriebstrom von einem Verbraucher feststellen. Einmal messen in dem man den Neutralleiter nutzt und einmal, in dem man den Erder nutzt.

Aber für einen Laien ist das keine Option.

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xdanix77  28.03.2023, 10:44
@heilaw

Natürlich kann man den Messvorgang des Messgeräts ersatzweise nachbilden, in ein offizielles Messprotokoll nebst Befund würde ich irgendeine Bastellösung aber nicht eintragen.

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Du benötigst eine hohe Prüfspannung von 500 oder 1000 V!

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Industrieelektriker (Betriebstechnik)

dummschweatzer 
Beitragsersteller
 28.03.2023, 09:01

Damit wir nicht aneinander vorbei reden. Ich meine jetzt nicht einen Isolationswiderstand von einer Leitung/Elektroinstallation, sondern den Widerstand von einem Edelstahl-Rundstahl, der in das Erdreich getrieben wurde.

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