Er zieht zu mir in mein Haus - Kostenaufteilung beim Zusammenziehen?
Hallo,
ich bin neu hier und hoffe auf diesem Weg eine Entscheidungshilfe zu bekommen, oder vielleicht auch konstruktive Vorschläge.
Es geht um die Kostenaufteilung beim Zusammenziehen in Wohneigentum.
Ich, 39, alleinerziehende Mama von einem 8 jährigen Sohn, wohne seit 2014 in Eigentum. Es handelt sich um ein 150 m² Haus mit großem Garten und Hof. Baujahr 1971.
Seit 2018 wohne ich hier alleine mit meinem Sohn und komme in der aktuellen Lage (stark gestiegene Kosten,…heize Beispielsweise mit Heizöl) schwer über die Runden. Mein Sohn und ich leben aber sehr sparsam, und bekommen es hin.
Seit etwas über 2 Jahren bin ich mit meinem Freund zusammen. Er ist geschieden und hat eine 4 jährige Tochter. Er wohnt zur Zeit in einer 64 m² Wohnung mit Terrasse.
Seit Anfang unserer Beziehung macht er einer Weiterbildung und ist nur am Wochenende/Feiertage/Urlaub zuhause. Deshalb ist seine Wohnung seit knapp 1,5 Jahren unbewohnt. Wenn er zuhause ist, dann ist er immer bei mir.
Seine Wohnung hat er zum 01.05. gekündigt und zieht offiziell bei mir ein.
Seine 64 m² Wohnung kostet ihn monatlich um die 700 €. (Kaltmiete + Nebenkosten).
Dazu kommen noch kosten wie GEZ, Telefon, Internet, Strom etc. Er kommt also auf monatliche Kosten von ca. 850 €.
Ich habe eine aktuelle Darlehensrate von 500 € und zahle knapp 600 € Nebenkosten. In den 600 € ist aber alles enthalten. Von Strom, über Gebäudeversicherung bis hin zu Internet, Telefon, GEZ.
Ich habe einige Renovierungskosten in das Haus gesteckt. (Neues Dach, Ausbau Dachgeschoss, neue Böden, neu Wände etc.
Ich zahle aktuell für 150 m² Eigentum mit allen Kosten ca. 1100 € (Darlehen + Nebenkosten)
Er zahlt aktuell für 64 m² Mietwohnung mit allen Kosten ca. 850 €.
Ich bekomme Kindesunterhalt, er zahlt Kindesunterhalt.
Sein Verdienst ist doppelt so hoch wie meiner.
Eine „gerechte“ Aufteilung wird es in diesem Sinne nicht geben. Ich möchte einfach dass es für uns beide passt. Wir haben allerdings beide schlechte Erfahrungen gemacht was Finanzen in vorherigen Beziehungen betrifft. Daher möchten wir eine möglichst „faire“ Reglung, ohne dass ich mich "bereichere".
Seine Vorstellung: Da es sich bei dem Haus um mein Eigentum handelt, möchte er auch selbst Wohneigentum um sich im Alter abzusichern bzw. als Einnahmequelle (Vermietung). Deshalb möchte er bei mir möglichst „wenig“ zahlen um Eigenkapital anzusparen für den Kauf einer Eigentumswohnung. Er möchte sich mit 50% der Nebenkosten beteiligen, also ca. 300 €.
Meine Vorstellung: Da ich das komplette Haus finanziere, ich für alle Reparaturen und Instandhaltungen verantwortlich bin, das Haus renoviert ist und er es ebenfalls mit „abnutzt“, fände ich eine Beteiligung im Sinne einer „ortsüblichen Kaltmiete“ nur fair.
150 m² x 5,00 € (ortsübliche Miete ca. 5,30 €) = 750 €. Davon wären ¼ mein Vorschlag: 187,50 €. Mit 50% der Nebenkosten von 300 € wären es 487,50 €.
Was wäre für euch „fair“?
Wie würde ihr die Kosten aufteilen?
Vielen lieben Dank im Voraus.
9 Stimmen
4 Antworten
Ich würde meine Partnerin an meinem Eigentum beteiligen.
An den 1100, mit der Hälfte, dafür gehört ihr dann ein ein entsprechender Anteil. auf 50% wird es nicht kommen, da du ja bereits seit 2018 abzahlst. Dann vielleicht 45 %, oder weniger.
Die Nebenkosten würde ich 60:40 aufteilen, um Diskussionen aus dem Wege zu gehen, wieviel mein Kind verbraucht.
Allerdings:
WENN es solche Diskussionen überhaupt gibt, würde ich mir überlegen, ob es eine Partnerschaft oder eine Kosten/Nutzen-Gemeinschaft ist.
Kosten/Nutzen-Gemeinschaft kann ich mit fast jeder x-beliebigen Person haben...
Deshalb möchte er bei mir möglichst „wenig“ zahlen um Eigenkapital
Verstehe ich zwar, aber sehe ich nicht so.
Wenn er bei dir quasi kostenfrei wohnen kann, und sich dadurch Eigentum verschafft, solltest du daran beteiligt sein.
Außer, du wärst an diesem Eigentum entsprechend beteiligt.anzusparen für den Kauf einer Eigentumswohnung.
Aber wenn er irgendwo zur Miete wohnt, gehört ihm am Ende das Haus auch nicht. Trotzdem muss er ja Geld zahlen. Es stellt ja niemand sein Eigentum kostenlos zur Verfügung. Ich möchte ja lediglich einen kleinen Anteil haben dafür das er auf 150 voll eingerichteten und renovierten m² wohnt.
Das stimmt.
Dann müsst ihr euch arrangieren.
Ich würde von meiner Partnerin zwar nichts nehmen (außer dem Nebenkostenanteil) aber das muss eben jedes Paar individuell entscheiden.
Selbstverständlich dürfte sie sich an den Verpflegungskosten beteiligen, und würde es auch tun.
Natürlich möchte er wenig zahlen, um Eigentum zu erwerben. Aber nur die Hälfte der Nebenkosten zu zahlen, würde dich unangemessen benachteiligen. Er wohnt ja dann bei dir, nutzt also auch Teile deines Hauses für sich (und seine Tochter?). Da ist es ja nur angemessen, sich an den Kosten der Immobilie zu beteiligen. Der Vorschlag mit den 500 € monatlich ist mehr als fair, er hat dann immerhin 350 € mehr als vorher.
Du hast es gut beschrieben, aber ich finde es zu kompliziert. Du erwähnst sein Kind, zieht das mit ein?
Ich würde erstmal ganz sachlich rechnen und später kann man dann ja eine soziale Komponente berücksichtigen.
Rechne für jede Person die Fläche aus, die sie allein nutzt. Dein Sohn hat vermutlich ein Kinderzimmer, du und dein Freund vielleicht ein Arbeitsszimmer.
Dann für jede Person den Anteil an der Gemeinschaftsfläche. Küche, Bad, Flur, ... benutzen drei oder vier Personen, das gemeinsame Schlafzimmer zwei usw.
Wieviel qm hättest du und dein Sohn, wieviel qm hat er, wieviel habt ihr gemeinsam? Dann pro qm die ortsübliche Kaltmiete von 5,5 € ansetzen.
Wenn du an die Bank mehr zahlst als deine Kaltmiete ist das okay, das ist Vermögensaufbau, von dem er nichts hat. Er legt auch was beiseite, was sein Vermögen mehrt.
Die Nebenkosten würde ich nach Personenzahl aufteilen. Auch Kinderzimmer müssen voll geheizt werden, Fernsehen will jeder, duschen und seinen Müll loswerden auch.
Ich denke, so sind Miete und Nebenkosten sachlich fair aufgeteilt.
Nun kommen noch Anschaffungen, Geräte, Kleidung usw. dazu. Kleidung kann einer Person zugeordnet werden, von allen genutzte Anschaffungen (Waschmschine) wieder pro Kopf. Da würde ich ein Polster bilden, damit nicht bei jedem Gerät die Rechnerei losgeht.
Hobbies trägt jeder selbst, wobei natürlich Geschenke angenehm sind. Verpflegung aus einer Gemeinschaftskasse.
Bei Urlaub und Ausflügen haben wir das so gemacht, dass die größeren Unternehmungen von dem größeren Verdiener getragen werden, die kleineren von dem anderen Erwachsenen.
Nun sollte man gucken, dass der Vermögensaufbau für beide Erwachsenen auch etwa gleich stark ist. Derjenige, wer danach deutlich mehr übrig hat, möge den anderen bei den Kosten entlasten.
Ich finde das trotzdem noch ein bisschen zu niedrig
Zu niedrig? 😮 Ich möchte mich wie gesagt nicht "bereichern".
Am Eigentum beteiligen ist kein Option da es sich um mein Elternhaus handelt. Im Fall einer Trennung würde er hier sicher auch nicht wohnen bleiben wollen.