Energievertreter an der Haustür?
Hallo,
vorhin war so ein Typ eines Energiekonzerns an meiner Haustür und hat von Stromkostenerhöhungen bei meinen Stadtwerken gefaselt. Eigentlich mache ich nie auf, wenn jemand klingelt und ich niemanden erwarte. Aber heute kriege ich noch Pakete.
Er fragte mich, ob ich Hauptmieter sei und wie lange ich hier schon wohne, was ich ihm -so überrumpelt ich war- auch beantwortet habe.
Als dann aber weitere Fragen kamen, bin ich stutzig geworden und beendete das Gespräch.
Weder habe ich ihm meinen Vornamen genannt, noch meine Zählernummer genannt und unterschrieben habe ich auch nichts.
Eigentlich dürfte da nichts mehr kommen, oder? Und wenn doch, was sollte ich dann machen?
3 Antworten
Haustürgeschäft - Widerruf innerhalb von 2 Wochen. Kein Problem!
Trotzdem.
Sollte ein Vertrag verspätet kommen, dann fehlt immernoch deine Unterschrift.
Damit hast du den Vertrag nicht angenommen und er ist nicht gültig.
Gern wird dann erpresst, indem gesagt wird, dass du die Widerrufsfrist verstreichen lassen hast und nun verpflichtet wärst den Vertrag zu unterschreiben. Das ist aber Humbug.
Keine Unterschrift, kein Vertragsabschluss.
Mein Vater hatte sowas mal per Telefon. Da kam der Vertrag sogar innerhalb der Frist. Interessanterweise waren die Beträge im schriftlichen Vertrag mehr als doppelt so hoch, wie im Telefonat. Nach zwei Wochen riefen die wieder an und verlangten tatsächlich die Unterschrift, sonst gehts vor Gericht. Ist nun ein Jahr her, nie wieder was gehört.
Ok danke.
Aber das macht mir echt Angst:
Die zweite Masche komme ohne Unterschrift aus. „Es ist häufiger vorgekommen, dass an Mehrfamilienhäusern geklingelt wird und sich diese Personen dann Zutritt zu den Strom- und Gaszählern verschaffen, die in der Regel frei zugänglich sind“, so Nolting. Sind die Zähler mit den Namen der Mieter oder Eigentümer beschriftet, könne mit den Daten der Anbieterwechsel ohne Wissen der Mieter vorgenommen werden. Nolting: „Das Gesetz besagt, dass keine Unterschrift vom Kunden notwendig ist, um einen Anbieterwechsel herbeizuführen. Wir bekommen jetzt wöchentlich mehrere Anrufe von Betroffenen.“
https://www.lz.de/lippe/detmold/20780322_Verbraucherzentrale-warnt-vor-Haustuergeschaeften.html
Und widerrufen kann ich nicht, weil ich nicht genau weiß, von welcher Bude der Typ kam. 😔
Man hat zwar ein 14 tägiges Widerrufsrecht, aber dieses beginnt am Tag des Vertragsschlusses.
Das ist nicht richtig. Das Widerrufsrecht beginnt in dem Moment, wo Du schriftlich über das Widerrufsrecht aufgeklärt wurdest. Gab es keine schriftliche Aufklärung, gibt es gar keine zeitliche Beschränkung für den Widerruf.
Namen der Mieter oder Eigentümer beschriftet, könne mit den Daten der Anbieterwechsel ohne Wissen der Mieter vorgenommen werden.
Das ist richtig, denn wenn ich einen Anbieterwechsel z. B. über Check24 veranlasse, unterschreibe ich auch nichts. Allerdings erhalte ich vom neuen Anbieter irgendwann (meist gleich oder nach ein paar Tagen) eine Auftragsbestätigung mit der Aufklärung über die Widerrufsmöglichkeit.
Sollte es also passieren, dass man nach so einem fingierten Anbieterwechsel plötzlich die Stromrechnung von einem anderen Anbieter bekommt, sofort widersprechen und mit Rechtsanwalt drohen.
Dafür habe ich zwei Möglichkeiten.
Erstmal rufe unbedingt bei deinem Energieversorger an und wiederspreche vorsorglich jedem möglichen Wechsel. Am besten noch heute.
Schildere deinen Fall und deinen Verdacht.
Zweite Möglichkeit (hat die Betreuung von meinem Vater wegen sowas bereits eingerichtet) versuche einen Treuevertrag von deinem Energieversorger zu bekommen. Dann kannst du nur nach Ablauf eines Jahres wechseln und es verlängert sich von Jahr zu Jahr. Außerdem wird es, wegen der Treue, günstiger. So kann dich kein anderes Unternehmen "absaugen".
Das mit dem Treuevertrag ist nützlich, wenn man, aus welchem Grund auch immer einem bestimmten Anbieter treu bleiben will. Aber wozu soll das gut sein?
Im letzten Jahr wurden die Strompreise gerade von Stadtwerken oft sprunghaft erhöht, manchmal sogar um mehr als das Doppelte. Wer bis dahin immer treu war, zahlte nun heftigst drauf.
Nein, man kann in den Supermarkt gehen und jede Woche den gleichen Käse kaufen. Man kann aber auch mal ausprobieren, ob der Lieblingskäse von der anderen Marke oder von no name, nicht mindestens genauso schmeckt und gleichzeitig günstiger ist.
Genauso ist es beim Strom auch. Wechsel jedes Jahr prüfen und sich das zur Gewohnheit machen, spart auf Dauer sehr viel Geld.
Abschlag ist etwas, was mich normalerweise überhaupt nicht interessiert. Die Jahresrechnung ist wichtig.
Ein Gasanbieter verlangt seit rund einem Jahr über 600 € pro Monat. Der Versuch, diesen endlich auf die lt. Jahresrechnung genannten ca. 200 € zu reduzieren scheitert an der Hotline, die sich allenfalls für die "Qualität des Service" interessiert.
Nun die Kündigung und Wechsel zu einem Anbieter der etwas weniger je kwh verlangt und das Thema ist für uns erledigt. Wir erwarten eine dicke Rückzahlung und freuen uns jetzt schon drauf.
Natürlich hätten wir auch jedes Mal die Lastschrift zurück geben können, aber dann kommt plötzlich einer, der den Gashahn absperrt und davon hätten wir dann auch nichts.
Sofern es ein seriöses Unternehmen war.
War es ein Betrüger, der eigentlich nur möglichst viele persönliche Daten abgreifen will oder sich einen Überblick über die Wohnung bzw. die darin enthaltenen Werte verschaffen will, kann das später immer zum Problem werden.
Eben!
Aber hier noch was:
Hast Du einen Stromvertrag bei Deinen Stadtwerken? Dann solltest Du Deinen Tarif mal über Verivox oder Check24 vergleichen mit anderen Anbietern. Vielleicht auch mit anderen Tarifen der Stadtwerke.
Dann wirst Du vielleicht tatsächlich feststellen, dass Du bisher viel zu viel bezahlst und ein Wechsel zu einem günstigeren Anbieter durchaus sinnvoll wäre.
Schließe aber niemals einen Stromvertrag an der Haustür oder am Telefon ab. Das sind Drückerkolonnen, die Du mit bezahlst.
Solange Du keine weiteren Angaben gemacht hast, sollte nichts weiter passieren.
Bei sind diese Gespräche immer ganz kurz: Kein Interesse
Da kommt nix- und demnächst machst Du direkt wieder die Tür zu.
Von Deinen Stadtwerken war der A### definitiv nicht, ganz im Gegenteil.
PS: heisst> er ist im besten Fall von der Konkurrenz
Von Deinen Stadtwerken war der A### definitiv nicht, ganz im Gegenteil
Das stimmt. Habe direkt bei den Stadtwerken angerufen und dort wurde mir gesagt, dass diese Leute in letzter Zeit gehäuft unterwegs seien und versuchen, die Leute zum Anbieterwechsel zu bedrängen. Zu Strompreiserhöhungen kommt es natürlich auch nicht.
Was nicht heißt, dass ein anderer Anbieter nicht doch ggf. günstiger sein könnte.
Wobei ich dem Vertreter auch gleich weggeschickt hätte. Finde da gibt es bessere Wege sich mit einem Anbieterwechsel zu beschäftigen als sich an der Haustür überrumpeln und mit langen Gesprächen die Zeit nehmen zu lassen.
Ach ja, leider habe ich nicht ganz mitkriegt von welchem Anbieter der Typ kommt. Nicht, dass er da wirklich hinterrücks irgendeinen Vertrag geschlossen hat. Ich habe zwar nichts unterschrieben, die Angst ist dennoch da. Man hat zwar ein 14 tägiges Widerrufsrecht, aber dieses beginnt am Tag des Vertragsschlusses. Nicht dass die "netten" Herren dann erst in 3 Wochen einen Brief schicken und dann heißt es "ätsch, 2 Wochen rum".
Und unter Umständen könnte er doch an meine Zählernummer gekommen sein, da die ganzen Zähler sich im Treppenhaus befinden und über jedem Zähler auch noch die entsprechende Etage steht. Denn der Typ hat direkt bei mir geklingelt, war dementsprechend bereits im Treppenhaus - entweder weil die andern Nachbarn ihn reingelassen haben oder weil die Haupteingangstür unten wieder mal offen war - meine Nachbarn lassen sie gerne offen.
Aber andererseits hätte er dann garnicht erst mit mir reden müssen. Denn Zählernummer und meinen Nachnamen hätte er dann ohnehin schon.
Mist, habe jetzt voll die Paranoia.