Endlich fast 18 und ich trauer meiner Kindheit hinterher?! Ich will wieder klein sein...Hilfe

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Ich beschreibe es immer so: Wenn man klein ist, scheint es, als hätte die ganze Welt einen unwiderstehlichen Glanz, der alles zum Leuchten bringt, und wenn man dann älter wird muss man nach und nach schmerzlich erkennen, dass dieser Glanz in Wahrheit schwerer Staub ist, der sich dicht auf die Wahrheit legt, als wäre ihr nackter Anblick nicht zu ertragen.... traurig, aber die Wahrheit. Zumindest für mich. Bei einen kommt dieser Zeitpunkt früher, so wie bei mir, bei anderen später.

Du hattest bis zu diesem Bruch im Alter von 12 eine sehr schöne und beneidenswerte Kindheit. Na klar fehlt dir das jetzt, da es endgültig und unwiderruflich vorbei ist. So geht es aber jedem, da muss man einfach durch. Die Kindheit prägt einen Menschen und wird dich und dein Leben (Verhalten) auch auf ewig beeinflussen. Auch, dass man erst hinterher zu schätzen weis, wie gut man es als Kind hatte, ist völlig normal.

Aber, es gibt auch einen kleinen Trost. Es ist nie falsch, sich das innere Kind am Leben zu erhalten. Niemand kann dich daran hindern gewisse Dinge, die du auch als Kind gerne gemacht hast, als Erwachsener einfach (gelegentlich) weiter zu machen. Erwachsen sein bedeutet nicht, man darf ab sofort alles nur noch toternst nehmen und nur nichts "kindisches" mehr tun.

ich denke oft genau so wie du... meine eltern sind getrennt, mein vater hat keine lust mehr auf kinder und unterhalt bezahlen, meine mutter einen neuen bescheuertet freund, den ich hasse. und alle wollen mich nur von der backe haben. ich vermisse meinen vater. ich vermisse wie er mich früher im arm hatte und ich erinnere mich jedes mal daran, wenn mein freund mich im arm hält. ich vermisse die urlaube mit meinen eltern und meiner kleinen schwester, die mittlerweile ein kind hat und in einem anderen bundesland wohnt. ich vermisse wie ich früher barfuß durch die wiesen geflitzt bin und mit meiner oma himbeeren geplückt habe. mir kommt alles viel schlechter vor als damals sogar die sonne hat in meiner erinnerung jeden tag geschienen und jetzt scheint sie gar nicht mehr. ich würde so gerne nochmal mit meiner cousine inliner fahren, puppen spielen und bei meiner oma auf dem sofa kellogs essen, aber leider ist niemand von denen mehr da. und die, die noch da sind, sind schon lang nicht mehr die selben. ich hab das gefühl ganz alleine übrig zu sein. glaub mir ich kann dich gut verstehen. mir hilft es nur, wenn ich nicht darüber nachdenke, weil ich ehrlich gesagt nicht glaube, dass man von jemandem ernst genommen wird wenn man darüber redet. ich hoffe du kannst diese gedanken bald abschütteln und dir neue ziele setzen, die dich glücklich machen.

"genieß deine kindheit solang du es noch kannst" - hätte ich mal auf meine oma gehört, sie soll in frieden ruhen.


andi0053  25.05.2013, 22:23

Vielleicht hilft es euch beiden, mit Vertrauenspersonen darüber zu reden. Ich denke durchaus, dass die euch ernstnehmen! Schließlich hat jeder Mensch Phasen, in dem es ihm nicht so gut geht, in denen die Vergangenheit viel besser aussah. Gerade da, denke ich, sollte man nicht alleine bleiben. Übrigens ist auch die www.telefonseelsorge.de eine Anlaufstelle in schwierigen Zeiten - die bieten auch Webberatung an.

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Du kannst nichts machen, leider. Dein Leben laeuft und tickt jede Sekunde und es passiert pausenlos etwas Neues. Um Entaeuschungen im weiteren Leben ertragbarer zu machen, musst du erkennen, das alles was in der materiellen Welt erscheint auch vergeht. Ohne Ausnahme. Das kann dich vor zukuenftigen Enttaeschungen bewahren, weil du es jetzt weisst. Was deine Lebensgeschichte angeht, ist es doch vergleichbar mit 90 Prozent der Menschen, die unseren Planeten bewohnen: Behuetete Kindheit, alles ging irgendwie spielerisch und dann der Flash, wenn du dir Wirklichkeit siehst. Aber das alles, was du dir da vorstellst, sind nur Gedanken, die kommen und gehen, schenke ihnen keine Beachtung. Jeder hat in seinem Leben bessere Zeiten erlebt, die ohne Schmerz und Leid, davon kann ein jeder berichten. Der Vergleich mit der Vergangenheit, das dein scheinbares Ich dir praesentiert, ist immer mit Leid und Trauer und Schmerz verknueft. Wenn du die Gedanken nicht beachtest, dann gibt es auch keinen Schmerz, denn ..., du verpasst dein momentanes Leben, weil du dir ein Leben zusammentraeumst und das ist nicht hilfreich, da es dir erschwert, den gegenwaertigen Moment sntsprechend zu geniessen. Lasse die Vergangenheit sein wie sie ist, du lebst im Hier und Jetzt und darauf konzentriere dich jetzt. Viel Erfolg!

Hallo Idontknow111,

sag bloß du erinnerst dich nicht mehr, wie todernst es zuging, als dir der andere im Sandksten dein Schäufelchen nicht mehr zurüchgeben wollte. Wie machtlos du warst, dass dir deine Eltern gesagt haben, wann du zu Bett gehen musst. Wie viel Panik du hattest davor, ihnen mitzuteilen, dass du die Mathearbeit verhauen hast; wie wütend du auf sie warst, da alle anderen mehr Taschengeld bekamen als du, und sie sich nicht umstimmen ließen usw.

Die einfachste Möglichkeit, mit dem Hier und Jetzt unzufrieden zu sein, ist, sich die Vergangenheit schön zu reden. Ich persönlich bin jedenfalls sehr glücklich, dieses Abhängigkeitsverhältnis zu den Eltern hinter mir gelassen zu haben, und nur mir selbst gegenüber verantwortlich zu sein.

Natürlich wird das Studium kein Zuckerschlecken, und auch das Berufsleben nicht, aber statt der Vergangenheit hinterher zu trauern solltest du das Bestmögliche aus der Gegenwart machen. Nur so kannst du die Weichen legen für eine erfolgreiche Zukunft.

Je mehr du dich als "Herr der Lage" betrachtest, desto schöner kannst du es dir selbst einrichten. Es liegt alles in deiner Hand...

Liebe Grüße Anita