Empfelungen für eine gute Kamera für den Urlaub?

7 Antworten

Landschaftsfotografie und die Bilder sollen später eventuell in Großformat präsentiert werden = Ja?

Dann sollte es ein möglichst großer Bildsensor sein, also Vollformat oder Mittelformat, wobei Mittelformat richtig ins Geld geht.

Du solltest dir verschiedene Modelle, der verschiedenen Hersteller anschauen und ausprobieren. Aktuell ist es günstiger eine Spiegelreflexkamera zu nutzen, als eine Spiegellose, wobei ich heute keinem Einsteiger zu einer Spiegelreflex raten würde.....weil es dort fast keine Neuentwicklung mehr gibt (Canon und Nikon haben diese Produktentwicklung komplett eingestellt).

Vollformat ist groß, Mittelformat noch größer, das Gewicht ist erheblich und die guten Objektive wiegen mehr als die Kamera. Die jeweilige Kamera sollte dir gut und sehr gut in der Hand liegen, du solltest alle Bedienelemente gut erreichen können und es sollte nix labberig oder fummelig sein.

Ich persönlich komme super fantastisch mit Nikon zurecht und würde mir die Z8 oder die Z7 III kaufen, aber entscheidend ist DEIN Gefühl in der Hand und deine Sympathie für die Kamera. Wenn es das Budget hergibt würde ich 2x die identische Kamera mit unterschiedlichen Objektiven kaufen, damit ich in der Wüste (feinsters Sand und Staub) niemals nicht ein Objektiv wechseln müsste.

lass dich bitte nicht vom hype um "megapixel" anstecken, viel entscheidender ist die chipgröße. eine vollformat-kamera wie sie profis benutzen, steckt jede 60 MP handy-kamera locker in die tasche, weil schon mit 10 MP ein bild im DIN A4 format ohne störende, bzw. sichtbare pixel möglich ist.

jedes andere medium, sei es selbst ein 4K monitor oder "kleinere" bilden auf einem bildpunkt bis zu 10 pixel vom original ab, daher siehst du am monitor keinen unterschied, ob deine kamera mit 50, 30 oder 12 MP fotografiert hat.

viele andere ausstattungsmerkmale von solchen profi-kameras sind auch nach einigen jahren up-to-date, weil ein amateur ganz selten alle fähigkeiten so einer kamera ausreizt und von ihrer robustheit und qualität profitiert, ohne den enormen neupreis stemmen zu müssen.

tipp: suche nach einer gebrauchten canon 6D mit unter 100.000 auslösungen, dazu ein canon EF L 24-70 mm.; am besten von einem profi-händler, z.b. hier ein ordentlicher body

https://www.ebay.de/itm/126264851766


BurkeUndCo  23.07.2024, 00:05

Stimmt, der Mega-Pixel-Hype ist völliger Schwachsinn.

Aber auch deine Rechnung ist nicht ganz richtig, weil:

Kamera-Hersteller und Monitor-Hersteller zählen die Pixel anders.

Bei dem Kameras zählt jedes einzelne Pixel. Die 4-er-Gruppe für die Farbinformation des Bayer-Patterns hat also 4 Pixel. Eine Kamera mit 40 MPixel hat also "nur" 10 Mega-Bayer-4er-Gruppen.

Bei den Monitorherstellern zählen die echten farbigen Bildpunkte als Pixel, wobei dann jedes dieser "Pixel" aus 3 bis 4 Sub-Pixel für die einzelnen Farbwerte besteht.

Ein Monitor mit 4k-Auflösung hat (grob gerechnet) 4k mal 2k Gesamtpixel also 8M-Gesamtpixel.

Das entspricht dann 8M-Bayer-4er-Gruppen beim Sensor, also einer 32 MPixel-Kamera.

Zusätzlich haben Kamera und Monitor noch unterschiedliche Bildformate (Verhältnis von Bildbreite zu Bildhöhe).

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HSV2024  22.07.2024, 19:05

Stimmt, das mit dem „Megapixel“ Hype ist ein seeeeeehr guter Punkt🤯 mehr ist halt nicht immer besser😜

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Also wenn du keine Budgetgrenze hast würde ich mir eine Sony A7IV, 7CII /7CR oder irgendwas noch weiter „drüber“ kaufen🤯 und dann wahrscheinlich noch ein Sigma oder Sony 24-70 f2.8 und das Sony 70-200 f2.8 GM II . Das ist alles nur seeeeeehr teuer😵 aber wenn du das Geld ausgeben kannst, ich würd‘s tun😅 (Canon und Nikon haben glaub ich auch hochauflösende Kameras, aber bei denen kenn ich mich einfach nicht so gut aus🤯😜)


Havkeba 
Beitragsersteller
 22.07.2024, 16:20

Danke für die Antwort. Ich wollte schon länger eine Kamera kaufen und habe dafür ca. 3000€ bei seite gelegt. Das ding ist halt, ich bin neu in diesem Bereich und habe gesehen, dass die meisten in diesem Bereich für Profis gedacht sind

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HSV2024  22.07.2024, 16:33
@Havkeba

Das stimmt, und eigentlich denke ich dass man für die erste Kamera nicht unbedingt 3.000€ ausgeben sollte, aber wenn du dich schon länger mit dem Thema beschäftigst und Ahnung von Fotografie hast (Einstellungen, Bildkomposition,…) dann investier das Geld, lohnen tut es sich zu 110%😜 und ja, das sind eigentlich „Profi“ Kameras, aber ich finde Sony superleicht zu verstehen und man lernt eine Kamera wenn man Bock hat auch sehr schnell😄 und wirklich, wenn ich 3.000 gehabt hätte als ich mir meine Kamera gekauft hab, ich hätte es nicht anders getan🤯 aber letztendlich bin ich jetzt auch glücklich geworden 😅

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BurkeUndCo  22.07.2024, 21:38
@Havkeba

Jein !!!

Es gibt keine Kameras die nur für Profis oder nur für Anfänger hergestellt werden.

Es gibt nur gute Kameras (teuer, deshalb eher von Profis gekauft) und Pfusch, der halt billig ist.

Und da jede Profikamera auch über mehrere Automatikmodi verfügt, so dass auch ein blutiger Anfänger damit knipsen kann, ist es besser eine gut erhaltene "Profi-Kamera" zu kaufen, als eine Kamera, die eben hauptsächlich billig ist.

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Budget habe ich keinen bestimmten

Das ist doch Quark. Es gibt Kameras die kosten über 10.000€, willst du mir jetzt erzählen das kommt für dich in Frage? Wohl eher nicht.

Wenn man dir was vorschlagen soll, braucht man konkrete Preisvorstellungen. Anders kann man dir alles und nichts nennen. Das ist so als würdest du in nem Autoladen fragen: Ich will ein Auto. "Naja was für ein Auto, was soll es können, wie groß soll es sein, was willst du ausgeben" wird der VK da zuerst mal fragen.

Die Kamera "soll gute Bilder von der Wüste machen" ist keine sehr hilfreiche Angabe. Gute Bilder macht der Fotograf und nicht die Kamera. So gut wie alle Kameras machen bei Tageslicht gute Bilder, sogar Handys.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Arbeite mit verschiedenen Canon Kameras seit 2008

Ich würde dir dafür eine MFT-Kamera empfehlen.

Z.B. die LUMIX-G9-II von Panasonic.

Dazu noch ein paar gute Objektive (möglichst mit hoher Lichtstärke).

Der Vorteil dieser MTF-Kamera liegt darin, dass Kamera und Objektive relativ klein und leicht ausfallen, was besonders bei Flugreisen ein riesiger Vorteil ist.


HSV2024  22.07.2024, 19:26

Also ich hatte noch nie eine MFT Kamera in der Hand, aber ich hab immer gehört, dass das ISO Rauschen und der Autofokus unfassbar schlecht ist, stimmt das wirklich?🤯 (Ich frag nur aus Interesse, nicht um deine Antwort „anzuzweifeln“😜)

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BurkeUndCo  22.07.2024, 21:40
@HSV2024

Nach über 40 Jahren beruflicher Erfahrung im Bereich der Sensortechnik kann ich dir eine klare Antwort geben: JEIN.

Natürlich ist das Photonenrauschen bei gleicher Pixelzahl um den Faktor 2 schlechter als beim Vollformat. Das zusätzliche (quadratische Addition) Elektronikrauschen ist bei gleichem Stand der Sesorentwicklung gleich.

Demzufolge gilt:

Wenn du das maximal mögliche S/N erreichen willst, also das kleinste Rauschen bei hohen ISO-Werten, dann geht nichts über eine Vollformat-Kamera (Mittelformat ist halt unbezahlbar) mit besonders großen Pixeln, wie die Sony Alpha A7S.

Aber wenn man nicht an diese Grenze geht (gehen will), dann haben heute gute MFT-Kameras keine merkbar schlechtere Bildqualität als die weit verbreiteten Kameras mit APSC-Sensorformat.

Ich persönlich habe deshalb 2 Kamerasysteme:

a) Vollfomat von Sony mit entsprechend umfangreicher Objektivausrüstung (teuer, großer Platzbedarf und leider auch schwer)

und

b) MFT-Kamera von Panasonic zum Wandern und für Flugreisen.

Demzufolge gilt auch hier die alte Weisheit: Es gibt nicht das eine System, das perfekt auf alles passt, sondern immer nur das jeweils beste System für die inzelne Anwendung/Einsatz.

Ergänzung:

Das Photonenrauschen hängt von Pixelgröße, Belichtungszeit und Lichtstärke des Objektivs ab.

Bei gleicher Pixelanzahl empfangen MFT-Sensoren mit der 1/4 der Pixelfläche bei gleicher Belichtungszeit und bei gleicher Lichtstärke des Objektives nur 1/4 des Lichts ==> 1/2 SNR.

Kann man aber bei der MFT-Kamera ein Objektiv mit der 1/2 Blendenzahl (= 4-fache Fläche der Objektivöffnung) verwenden, dann erhält man wieder die 4-fache Lichtmenge.

Demzufolge ist das Rauschen eines MFT-Sensors mit Objektiv f# = 2,8 theoretisch gleich gut, wie das eines Vollformatsensors mit f# = 5,6.

Und selbst dann gilt, dass die Objektivausrüstung für MFT immer noch leichter und platzsparender ist als die Objektivausrüstung für das Vollformat mit geringer Lichtstärke.

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Anmerkung 2:
Alles oben gesagte betrifft nur die Physik, Optik und Lichttechnik.

Vom Preis war da nirgends die Rede.

Eine gute MFT-Kamera ist nicht billig. Und hochwertige MFT-Objektive mit hoher Öffnung sind zwar recht leicht und recht klein (Vorteil für Flugreisen), sind aber bei entsprechender Qualität nicht, oder nur wenig billiger als gute Objektive für das Vollformat.

Ende der Kurz-Vorlesung.

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HSV2024  22.07.2024, 22:17
@BurkeUndCo

Wow, danke für die ausführliche Antwort!😊 Hab ich wieder mal was Neues gelernt😜 Da seh ich doch mal wieder das nicht alles was Fotografen auf YouTube einem eintrichtern so wirklich stimmt 🤯 Besonders das MFT Kameras an Preise von Vollformat rankommen wusste ich nicht😵 Und stimmt, für manche ist wohl die platzsparende Größe ein sehr großes Thema, verständlich ja irgendwo. Als ich mir meine Kamera gekauft habe hatte ich nur die Frage zwischen APS-C und Vollformat, hab aber nie groß einen Gedanken an MFT verloren🤯 behalte ich aber für die Zukunft mal im Hinterkopf, auch wenn ich wahrscheinlich eher auf Vollformat umsteige als auf MFT, aber vielleicht dann mal für Freunde oder Familie😄 Aber auf jeden Fall nochmal Danke!😊

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BurkeUndCo  22.07.2024, 22:41
@HSV2024

Es gibt halt auch bei MFT-Kameras eine große Spanne zwischen billigen "Einsteiger"-Geräten, bis zu Profi-Kameras mit Fokus-Stacking, Pre-Auslöser-Aufnahmen, Räumlicher 4-fach-Überabtastung etc.

Die Panasonic Lumix G9-Ii kostet im Versandhandel ca. 1900 € (allein das Gehäuse):

https://www.foto-erhardt.de/kameras/systemkameras/panasonic-g-system/panasonic-lumix-g9-ii-gehaeuse.html?gad_source=1&gclid=CjwKCAjwhvi0BhA4EiwAX25ujxiTQ9F-vaXcAerZBw_7kZU9_uxjOzj9pgCOSc8cnXjuXEw8yA4kTBoC90UQAvD_BwE

Und gute Objektive sind leider immer teuer.

Es muss ja nicht unbedingt das absolute Spitzen-Objektiv sein, wie:

https://www.foto-erhardt.de/objektive/panasonic-objektive/panasonic-objektive-fuer-mft/panasonic-leica-dg-vario-summilux-10-25mm-f1-7.html

Ein Weitwinkelzoom für 1800 €.

Und dann noch das passende Telezoom:

https://www.foto-erhardt.de/objektive/olympus-objektive/olympus-m-zuiko-digital-40-150mm-f2-8-pro-plus-mc-20-telekonverter.html

Es gibt auch hochwertige Festbrennweiten.

Du siehst, auch hier sind die Preise nach oben offen. Und Geräte in dieser Preisklasse sind definitiv keine Spielsachen mehr, sonder Investitionen für Profis.

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Tipp auch wenn das jetzt zu spät ist.

Statt APSC (fast so groß wie Vollformat und praktisch nicht besser als MFT) ein platzsparendes MFT-System und ein hochwertiges Vollformat.

Zusatzanmerkung:
Dummerweise immer im oberen Preisbereich. Denn eine billige Vollformatkamera mit billigen Scherben-Objektiven macht definitiv keine besseren Bilder als APSC oder MFT. Aber mit billigen APSC- oder MFT-Objektiven ist es sicher auch möglich schechte Bildqualität zu erzeugen.

Wobei die Objektivqualität das ist, worauf es am Ende ankommt.

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HSV2024  22.07.2024, 23:01
@BurkeUndCo

Oh, wow, ok, das ist wirklich krass🤯 Aber warum reden dann so wenige über MFT? Scheint ja doch wirklich eine ganz gute Sache zu sein

Wäre wohl auch eine Alternative gewesen😜 aber bin mit nur einem System wirklich gut bedient, bzw. es kann was es für mich können soll und was ich brauche🙂 und das mit Objektivqualität ist wirklich wichtig, das stimmt. Auch ein Grund warum meine nächsten Objektive gute Vollformat Objektive werden die dann für die nächste (Vollformat) Kamera schon vorhanden sind dann😜

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BurkeUndCo  22.07.2024, 23:56
@HSV2024

MFT ist halt ein Sensorformat, das nur von 2 Firmen: Panasonic und Olympus, angeboten wird.

Hat aber dafür den Vorteil, dass das ein gemeinsames Objektivbajonett von beiden Firmen verwendet wird und die Objektive weitgehend austauschbar sind.

Warum so wenig diskutiert?

Alle setzen für den Consumerbereich auf APS-C, was meiner Meinumg nach zwar weit verbreitet, aber völlig überflüssig ist.

Wenn jemand die maximale Qualität will ==> Vollformat.

Wenn jemand ein leichtes, kompaktes System will ==> MFT.

Wer braucht dann noch APS-C?

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Allerdings gilt: Wer bereits eine solche Kamera gekauft hat, der kann auch damit gute Bilder machen. Im Zweifelsfall das Geld besser in ein gutes Objektiv investieren, als in einen Systemwechsel.

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HSV2024  23.07.2024, 00:05
@BurkeUndCo

Ahhh ok🤯 das die Objektive untereinander kompatibel sind ist schon praktisch 😵

Interessante Ansicht, ich hätte APS-C jetzt eher als einen Kompromiss nach deinen Erklärungen zwischen Vollformat und MFT gesehen? Quasi die guten Dinge von beiden Systemen🤯

Stimmt, letztendlich hängt das gute Bild vom Menschen hinter der Kamera ab und nur kaum von der Technik😜🙂 Und wenn die bessern Objektive einen späteren Systemwechsel ermöglichen (zb Sony E Mount von APS-C zu Vollf. ist das ja eine ziemliche „win win“ Situation 🤯)

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BurkeUndCo  23.07.2024, 00:11
@HSV2024

Stimmt, so kann man es auch sehen.

Für mich ist es halt ein Kompromiss mit den Nachteilen beider Grundsysteme.

Für eine Kamera mit APS-C Vollformat-Objektive zu kaufen, das ist nur dann (wirklich nur dann) sinnvoll, wenn man wirklich schon fest beschlossen hat, langfristig auf das Vollformat umzusteigen.

Denn gute Vollformat-Objektive sind für ein größeres Bildfeld gerechnet, deshalb größer, schwerer und insb. deutlich teurer. Wenn man dann später trotzdem beim APS-C Format bleibt, dann hat man viel Geld ausgegeben und kann die Vorteile (größeres Bildfeld) nicht nutzen, merkt aber die Nachteile: die Größe und noch kritischer das größere Gewicht immer.

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HSV2024  23.07.2024, 00:19
@BurkeUndCo

Jepp, das „verschwendete“ Blickfeld ist erstmal dann wirklich blöd🤯 und wie du richtig sagst lohnt sich das nur wenn man sich zu 100% sicher ist das man auf Vollformat umsteigen tut🙂 Der Preis ist auch das, was mich zu APS-C gebracht hat und nicht zu Vollformat, aber wenn ich in 3/4 Jahren das Geld für einen (ich sag mal „reibungslosen“) Umstieg habe, werde ich das auch tun😜
Was ich dabei noch nicht ganz verstanden hab, wenn ich zb ein f2.8 Vollformat Objektiv an APS-C nutze hab ich mal gehört das es dann nicht mehr f2.8 ist sondern (ich weiß diese Umrechnung nicht mehr😵‍💫) irgendwie nurnoch f4 oder so ist, stimmt das?🤯 Weil das würde ja bei einem Umstieg einen kurzfristigen Rückschritt zum bisherigen f2.8 APS-C Objektiv bieten😵

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BurkeUndCo  23.07.2024, 10:21
@HSV2024

Da gibt es viel Unsinn, was bzgl. des "Crop"-Faktors erzählt wird.

Dem Objektiv (egal welchem) ist der Bildsensor und dessen Größe völlig egal.

Die Brennweite und die Lichtstärke werden durch das Objektiv bestimmt. Das gilt demzufolge auch für die f#, die ja die Beleuchtungsintensität in der Bildebene (auf dem Detektor-Chip) bestimmt.

Der einzige optische Unterschied zwischen APS-C-Objektiven und Vollformat-Objektiven ist die Größe des ausgeleuchteten Bildbereiches (und Preis, Gewicht, Abmessungen natürlich).

Du kannst also ohne irgendwelche Einschränkungen ein Vollformat-Objektiv an einer APS-C-Kamera verwenden.

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Der Crop-Faktor ist eher virtuell.

Da bei kleineren Sensoren das Bildfeld auf dem Sensor kleiner ist als beim Vollformat, wird das Bild bei der Betrachtung (z.B. beim Monitor), oder beim Ausdruck auf Papier, entsprechend stärker vergrößert (keiner mag einen dicken schwarzen Rand). Und diese digitale Vergrößerung entspricht (im Bildeindruck) dann einer Bildaufnahme mit entsprechend größerer Brennweite.

Der Unterschied bzgl. der f#, den du irgendwo gelesen hast, der betrifft NICHT die Belichtung, sondern die Schärfentiefe. Die Schärfentiefe ist bei kürzerer Brennweite relativ größer, es werden also dann Objektive mit größerer Lichtstärke (kleinere f#) benötigt, wenn der Hintergrund und/oder Vordergrund gezielt unscharf werden soll.

Da man für das gleiche Bildfeld bei APS-C Sensoren kürzere Brennweiten verwendet, wird diese Unscharfabbildung schwieriger und man benötigt Objektive mit kleinerer f# (Umgekehrt ist das natürlich einer der Vorteile vom Vollformat).

Der Crop-Faktor von 1,5 (APS-C zu Vollformat) entspricht da grob einer Blendenstufe mit Faktor 1,4.

Du brauchst für die gezielte Unscharfabbildung des Vorder- und Hintergrundes bei APS-C eine f# = 2,8 um den gleichen Bildeindruck zu erhalten, wie beim Vollformatmit f# = 4.

Aber das gilt nun auch wieder für jedes Objektiv (unabhängig ob das Objektiv den Bildbereich vom Vollformat ausleuchtet, oder nur den von APS-C). Das ist eben auch nur wieder eun Effekt durch die spätere digitale Zusatzvergrößerung.

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Korrektur / Klarstellung:
Alles oben gesagte ist Physik und Optik.

Aber in der Realität kann das anders aussehen. Wenn du nämlich bewusst diese Unschärfe erreichen willst, und nur eine begrenzte Menge Geldes hast. Dann kannst du dir eventuell nur ein Vollformat-Objektiv mit f# = 4 oder ein APS-C-Objektiv mit f# = 2,8 leisten.
Klar das Objektiv mit der größeren Lichtstärke hat mehr Belichtungsreserven in der Dämmerung.
Und der subjektive Schärfeneindruck (Tiefenschärfe) kann mit beiden Objektiven gleich sein. Aber das gilt nur dann, wenn man beim Objektiv mit f# = 4 dann tatsächlich einen Vollformatsensor verwendet.
Beim gleichen Sensor bietet immer das Objektiv mit der kleineren f# den kleineren Schärfentiefebereich.

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HSV2024  23.07.2024, 11:05
@BurkeUndCo

Danke!🙂Gut, das heißt, wenn ich das richtig verstanden hab, lässt z.B. f4 bei beiden gleich viel „Licht rein“, aber die Schärfentiefe ist eine andere?🤯 Und das heißt auch das mein aktuelles f2.8 APS-C Objektiv eine Schärfentiefe von f4 oder so auf Vollformat hätte?

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BurkeUndCo  23.07.2024, 11:13
@HSV2024

Nein, die Lichtmenge ist bei jedem Objektiv mit f4 gleich. Und auch die Bildschärfe inkl. Tiefenschärfe ist gleich.

Aber bei der zusätzlichen digitalen Vergrößerung des Bildes vom APS-C-Sensor hat ein Bild, das mit f2,8 augenommen wurde (egal welches Bildformat das Objektiv ausleuchtet) dann die Tiefenschärfe, die ein Vollformatsensor mit einem Objektiv f4 (und entsprechend längerer Brennweite) geliefert hätte.

Je kleiner der Sensor, desto größer ist der Schärfentiefebereich.

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BurkeUndCo  23.07.2024, 13:32
@HSV2024

Gut, trotzdem zur Ergänzung:

Ein Objektiv mit f=35 mm hat bei f/2,8 einen bestimmten Schärfentiefenbereich, völlig unabhängig, ob dieses Objektiv ein APS-C-Bild oder Vollformat ausleuchtet.

D.h. Du kannst dir ohne jegliche Einschränkungen (außer Gewicht und Preis) für deine APS-C-Kamera Vollformatobjektive kaufen.

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HSV2024  23.07.2024, 14:38
@BurkeUndCo

Gut zu wissen😁

Sehr gut, ja, dann wird jetzt auf das Sigma 28-70 f2.8 und Sony 70-200 f4 GM II gespart🙂🤯

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