Elektro-Schocker für die Erziehung eines Dobermann - darf das wahr sein, ist das überhaupt erlaubt?

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Hallo Dobermannfreund,

ich hab schonmal von solchen Methoden gehört. Soweit ich mich erinnern kann ist da eine Art E-Schocker am Halsband. Und sobald der Hund dann Fehlverhalten zeigt kann der Halter den Hund damit maßregeln. Der Stromstoß an sich sei dabei ungemütlich für den Hund, aber ungefährlich.
Meine persönliche Meinung: Dem Halter gleich so ein Teil an den Hals binden!

Schutzhunde kenne ich leider nur als Diensthunde der Polizei,
dort sind die Hunde dann jedoch mehr Dienstmittel als Tier.
Da Schutzhunde im Polizeidienst so einiges aushalten müssen werden sie bei der Erziehung auch etwas sehr rau behandelt, mitunter sieht das schon sehr brachial aus.

Fazit:
Sprich mal mit den zuständigen Behörden über das Thema,
die Leute da tun dir nix und prüfen den Fall.

Liebe Grüße,
Yuri


turalo  07.10.2011, 07:29

Die Polizei behandelt ihre tierischen Beamten sogar recht gut. Ich kenne viele Hundeführer und weiß um die Ausbildung.

Der Diensthund muß wesentlich weniger "erleiden" als der Sporthund des Vereinsmitgliedes. Der Diensthund braucht nicht unbedingt "sauber" zu sein, d. h. es ist relativ egal, wohin er den Täter (Scheintäter bei der Übung) beißt. Es ist auch nicht so wirklich wichtig, wie sauber und schnell er ausläßt. Diensthunde bekommen fünf Kommandos: "Bleiben Sie ruhig stehen. AUS!" Dann kann er auch zögerlich ablassen. Der Sporthund bekommt ein Kommando "AUS!", dann hat er unverzüglich auszulassen, sonst droht Punktabzug.

Ich wäre lieber Dienst- denn Sporthund....

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0Yuri0  07.10.2011, 07:39
@turalo

Danke für die Info,
ich habe mich mit Sporthunden nicht beschäftigt.
Persönlich kenne ich nur die Hundeausblidung im Privatbereich, und die Ausbildung der Diensthunde.
Es gibt bei Diensthunden jedoch deutliche Unterschiede in der Ausbildung zwischen Schutz- und Spürhunden - das zeigt sich auch in der Härte der Ausbildung.
Ich hätt das Thema gern mit dir persönlich weiterbesprochen, aber ich seh grad dass man sich hier keine PM's schreiben kann.?

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turalo  07.10.2011, 08:35
@0Yuri0

Spürhunde werden sanft und spielerisch ausgebildet. Der Diensthund würde damit nicht mehr diensttauglich sein. Mit Sporthund meine ich die Schutzhunde, die privat in Hundevereinen ausgebildet werden.

Aber man sollte immer bedenken, daß ein großer HUnd Gehorsam haben muß, wenn er keine Gefahr werden soll. Und auch eine sorgfältige und vernünftige Ausbildung klappt nicht mit "Heiteitei und Butzibutzi". Wir hatten lange Jahre ausgebildete Schäferhunde, sie wurden fachmännisch ausgebildet - ohne Tele - und ohne Zwangsapport, aber schon mit durchgreifender Hand. Anders geht das nicht, wenn man einen sicheren Hund haben möchte und keine Zeitbombe. Gerade bei Schäferhunden,die ja arbeiten müssen und wollen.

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dobermannfreund 
Beitragsersteller
 07.10.2011, 09:00
@turalo

Ja, Gehorsam muss sein, aber mit Gewalt? m.E. sollte man Hunde mit viel Geduld und noch mehr Liebe erziehen.

Gerade hier in diesem Falle: der Dobermann-Rüde ist sehr sensibel.

Wir haben unsere Dobis auch erzogen. Aber keinen mit Gewalt und Schmerzzufügung.

Erzogen mit Dr. Mugfort - Erziehung 2000 und "Meine Hundeschule" von Dr. Vivian Theby.

Auch ein grosser Hund braucht nicht den Kadavergehorsam. Wenn der HUnd weiss, dass er gut geführt wird, ist er harmonisch und folgsam. Angstvermittlung war noch nie eine gute Erziehungsmethode. Weder beim Tier, noch beim Mensch.

Der Hund muss auch noch HUnd sein dürfen.

Unser Dobis dürfen Hund sein, aber wir wohnen auch in der Pampa. In einer Grosstadt muss der Hund natürlich anders erzogen werden. Er muss hören. Ob grosser oder kleiner Hund.

LG, dobermannfreund

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turalo  07.10.2011, 09:08
@dobermannfreund

Ohne Gewalt - auf jeden Fall. Aber ohne eine gewisse Härte, sprich Konsequenz geht nicht. Wenn ich meinem Hund "Platz!" sage, hat er sich hinzulegen, oder er hat eine gewisse Konsequenz zu erwarten. Das ist kein Tritt, oder Schlag, oder gar Strom, sondern nachdrückliches Einfordern des Gehorsams.

Ich diskutiere nicht mit meinem Hund! Ich bin der Chef und er pariert. Mit so etwas beginnt man recht früh, damit der Hund seinen Rang begreifen kann. Es gibt dabei natürlich auch Zeiten des Freiraumes, also des Nicht-Hören-Müssens. Auf einer leeren Wiese kann er rennen und graben und und und....

Auch ein gut geführter Hund versucht - je nach Charakter - hie und da die Leitung zu übernehmen. Das geht aber nicht, wenn man einen großen und charakterlich starken Hund an der Leine hat. Ich arbeite ohne Leckerli, sondern mit Zuwendung - auch mit Strafen, aber solche, die ich jedem Tierschützer vorführen kann ;-)

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Das teletakt ist nicht verboten. Leute mit einer Sachkunde dürfen es verwenden...aber wer ist ssachkundig?! Alles in Allem gibt das TschG nichts Befriedigendes her...


Nanni001  24.03.2014, 19:04

Natürlich ist ein Tele Takt Gerätverboten!

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Vermute bei dem "Elektroschocker" handelt es sich um einen "Teaser"

Dieses Elektroschockinstrument arbeitet mit sehr hoher Voltzahl und kann entsprechend eingestellt bis zur Bewusstlosigkeit eines Menschen oder Tieres führen...

Verwendung finden solche Geräte bei nicht artgerecht durchgeführten Schlachttiertransporten.

Die Geräte sind in D frei verkäuflich, dürfen aber nicht angewendet werden (Waffengesetz)

Wer mit einem derartigen Gerät glaubt "seinen Hund zu erziehen & zu korrigieren" hat von Hund, Lebewesen und Mitgefühl keine Ahnung!!

Zu derartigen "Entgleisungen" kann es kommen wenn Hunde mit Strafreizen, Zwang und "Meideverhalten" vom Menschen "ausgebildet werden"sollen. Leider ist das in der Schutzhundeausbildung nicht selten zu betrachten...

Derartige Strafreizen führen zu Fehlverknüpfungen beim Hund. Dazu ein Beispiel was damit gemeint ist:

Wir, meine Hunde und ich laufen über eine vor Hitze flirrende Ebene. Zum schattigen Wald ist es noch ein Stückchen, als wir an einer Viehweide für Rinder vorbeikommen... Direkt hinter dem Weidedrahtzaun mit Hochspannung sind die Wasserbehälter für die Rinder.... Dort steuert einer meiner Hunde hin. Drei Mal sage ich NEIN, kann aber das Dritte Mal nicht verhindern = Hund kommt an den Elektrozaun. Obwohl ich exakt in dieser Schrecksekunde das dritte Nein ausgesprochen habe kommt es nicht dazu, dass in Zukunft das Wort NEIN strikt von meinem Hund befolgt würde - auch nicht in Verbindung mit Weidezaun!! Ab da macht mein Hund einen grossen Bogen um jeden schwarzen Wasserbehälter....

Der Hund verknüpft also das was er gerade im Kopf hat mit dem Stromstoss und nicht "sein Fehlverhalten"

Es bleibt nur möglichst schnell ein Video (Handy) zu erstellen und diese jede Grenze überschreitende Hundehaltung- & Führung beim zutreffenden Tierschutzverein & Ordnungsamt anzuzeigen!!!


YarlungTsangpo  07.10.2011, 09:58

Das Gesagte gilt auch für den Einsatz (gleich wo) von Elektroschockhalsbaendern!!

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...meines wissens ist die anwendung von elektroschock-halsbänder verboten - allerdings nicht der verkauf und besitzt...

http://www.tierheim-nuembrecht.de/html/teletakt_verboten__.html

ich würde "beweisgut" sammeln und diese frau (bzw. auch den verein, der solche methoden zulässt) sofort beim zuständigen amt (od. bei der polizei) melden.

ich frage mich, warum tiere so oft unter der unfähigkeit ihrer halter leiden müssen... auch wenn ich die situation nicht ausreichend kenne, aber solche "subjekte" gehörten mE mit lebenslangen tierhalteverbot belegt!


0Yuri0  07.10.2011, 07:31

Danke für den Link.
Grundtenor ist schon besagtes Verbot, jedoch mit Einschränkungen:

"Dabei kommt es nicht auf die konkrete Verwendung der Geräte im Einzelfall sondern darauf an, ob sie von ihrer Bauart und Funktionsweise her geeignet sind, dem Tier nicht unerhebliche Schmerzen zuzufügen."

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Teletakt darf nur von gewissen Ausbildern verwendet werden. Jäger und Polizei - sonst fallen mir keine ein.

Einen solchen Fall kannst Du beim Tierschutz vorbringen, nur ob die einschreiten werden ist zweifelhaft.

Viele Hundevereine benutzen Strom zur Ausbildung beim "Sauberwerden", d. h. für den Schutzdienst. Leider wird da aber so gut wie nie nachgehakt.....